Email von Dr. Joachim Mutter an das RKI Kommissionsmitglied, Prof. Drexler, Direktor der
Arbeitsmedizin der Universität Erlangen.
Sehr geehrter Herr Drexler,
"Auch Gold ist toxisch (die Toxizität ist zweifelsohne größer, als die von Amalgam)"
Haben Sie Daten, dass Gold toxischer ist, als Amalgam? Sind die Goldminer evtl nicht wegen
Quecksilber, sondern der Goldexposition krank? Warum gibt es keine Goldselbsthiflegruppen
oder Kompositeselbsthilfegruppen?
Zu Komposites gibt es doch nur Zellversuche und Tierversuche? Wo ist da die Evidenz, dass
es auch beim Menschen toxisch sein soll?
Und wenn man dann doch nur die Zellversuche heranzieht, zeigen diese nicht, dass Amalgam
toxischer ist, als die anderen Materialien? (hier nur aktuelle):
Cell death effects of resin-based dental material compounds and mercurials in human gingival
fibroblasts.
Arch Toxicol. 2006 Jun;80(6):370-7.
"Following relative toxicities were found: HEMA 1; TEGDMA 3; UDMA 109; BisGMA 133;
HgCl2 887; MeHgCl 2306"
"The results of this study indicate that resin composite components have a lower toxicity than
mercury from amalgam in HGF. HEMA, BisGMA, UDMA, and HgCl2 induced mainly
necrosis"
Cytotoxicity of dental composite (co)monomers and the amalgam component Hg(2+) in
human gingival fibroblasts.
Arch Toxicol. 2006 Aug;80(8):465-72.
"In both assays, MeHgCl was the most toxic substance. In the BrdU assay, Hg(2+) was about
fourfold less toxic than MeHgCl but Hg(2+) was about fourfold more toxic than BisGMA"
Diese Untersuchungen zeigen auch , dass das ungebundenen Meth Hg toxischer ist wie Hg
2+. Ensteht nicht MeHg im Mund von Amalgamträgern, vor allem solche mit chronischen
Zahnfleisch und Kiefernetzündungen?
Dental amalgam fillings and the amount of organic mercury in human saliva.
Caries Res. 2001 May-Jun;35(3):163-6.
Kennen Sie diese neue Untersuchung?:
Mercuric dichloride induces DNA damage in human salivary gland tissue cells and
lymphocytes.
Arch Toxicol. 2007 Nov;81(11):759-767.
Darf ich Sie bitten, auch wenn ich anderer Meinung bezüglich Amalgam bin wie der Rest der
Kommission, trotzdem objektiv in der weiteren Argumentationsweise zu verfahren? Die
wissenschaftliche Unvoreingenommenheit sollte selbstverständlich sein und ich darf Ihnen
versichern, meine Erkenntnisse aus dem intensiven Literaturstudium, der Diskussion mit
Wissenschaftlern und an der Arbeit mit vielen Patienten gewonnen zu haben, und diese stelle
ich gerne der Kommission zur Verfügung. Natürlich stehe ich neuen Daten sehr offen
gegenüber, immerhin bin ich bei weitem nicht so Erfahren, wie Sie.
Mit freundlichen Grüßen
J.Mutter