Mal in den Abgrund schauen:
Heute auf FR online
"Vittoria gilt in Verwaltungskreisen als Architekt des Systems der Ausgrenzung, dem die aufmüpfigen Fahnder zum Opfer fielen. Als früherer Leiter der Zentralabteilung I im Finanzministerium und ständiger Vertreter des Finanzstaatssekretärs war Vittoria über die Versetzungen der unliebsamen Beamten, über die Mobbing-Aktionen gegen die Steuerfahnder und die Zerschlagung des kompletten Fahnder-Teams für Großbanken bestens informiert.....
Die FR hat Vittoria gefragt, ob er auch Kontakt zu dem Psychiater Thomas H. hatte, der kürzlich von einem Berufsgericht verurteilt wurde, weil er die Steuerfahnder mit falschen Gutachten für verrückt erklärt hatte. Ob er die Vorgänge bedauere und eine Wiedergutmachung plane. Vittoria antwortete nicht auf diese Fragen. Vielleicht weil es Akten gibt, die eine mögliche Verbindung des Oberfinanzpräsidenten zu dem verurteilten Psychiater aufzeigen.
Vittorias Ehefrau Inge war früher für die SPD Kämmerin in Offenbach und Wiesbaden, jetzt ist sie Vorsteherin des Finanzamts Gelnhausen. Dort ereignete sich 2005 unter ihrer Leitung ein ganz spezieller Fall: Ein Steuerfahnder, der durch seine Arbeit pro Jahr nachweislich viele Millionen Euro für das Land holte, soll plötzlich nicht mehr weiter prüfen. Es geht um einen großen, öffentlich bekannten Steuerpflichtigen. Der erwartete Steuerbetrag: 50 Millionen Euro.
Vittorias Ehefrau Inge war früher für die SPD Kämmerin in Offenbach und Wiesbaden, jetzt ist sie Vorsteherin des Finanzamts Gelnhausen. Dort ereignete sich 2005 unter ihrer Leitung ein ganz spezieller Fall: Ein Steuerfahnder, der durch seine Arbeit pro Jahr nachweislich viele Millionen Euro für das Land holte, soll plötzlich nicht mehr weiter prüfen. Es geht um einen großen, öffentlich bekannten Steuerpflichtigen. Der erwartete Steuerbetrag: 50 Millionen Euro.
Amtsleiterin Vittoria entzieht dem Beamten den Fall. Der Beamte wird in den Innendienst versetzt und erhält im Dezember 2005, drei Tage vor Heiligabend, eine förmliche Anweisung - merkwürdigerweise von der Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main. Er müsse sich sich bei dem Psychiater Thomas H. "im Hinblick auf eine mögliche Dienstunfähigkeit" untersuchen lassen, heißt es in dem Schreiben, das der FR vorliegt.
Es ist der einzige Fall in der Affäre, in dem die Oberfinanzdirektion einen Beamten direkt zu dem Psychiater Thomas H. schickte, ohne das Hessische Versorgungsamt dazwischen zuschalten. Ausgerechnet einen Beamten, der der Ehefrau des Oberfinanzpräsidenten unterstellt war.
Doch es kommt noch besser: Als der Beamte, den man gerade noch zum Psychiater schicken wollte, eine Versetzung akzeptiert, widerruft die Oberfinanzdirektion am 23. Dezember 2005 ihre Weisung zur Vorstellung beim Arzt. Aufgrund seines Gesprächs mit Inge Vittoria werde der Verwaltungsakt widerrufen, heißt es in dem Schreiben, das der FR ebenfalls vorliegt."
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2099260_Oberfinanzpraesident-Mario-Vittoria-Der-Minister-und-sein-Gehilfe.html