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http://www.daab.de/Multiple_Chemical_Sensivity.php
Multiple Chemical Sensitivity (MCS) und Duftstoffe
„Allergien gegenüber Bestandteilen von Parfüms oder Duftstoffen sind häufig“, berichtete Dr. Anja Bauer, Fachkrankenhaus Nordfriesland, Bredstedt. Bei Patienten von Dermatologen gehören Duftstoffe zu den fünf häufigsten Kontakt-Allergenen. Neben den Kontaktallergien werden jedoch auch andere nachteilige Effekte von Duftstoffen beschrieben.
So mehren sich Berichte über Patienten, die über Überempfindlichkeiten gegenüber eingeatmeten Duftstoffen klagen, das heißt über Duftstoffe die in der Umgebungsluft aufgrund der weit verbreiteten Verwendung parfümierter Produkte wie in Kosmetika, Rasierwässern, Haarsprays, Waschpulvern, Deodorants, Reinigungsmitteln und Raumbeduftern vorhanden sind. Die von den Betroffenen genannten SYMPTOME sind überwiegend neuropsychologischer Natur und beinhalten Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Gedächtnisstörungen und Wortfindungsstörungen, aber auch Reizerscheinungen im Bereich der Schleimhäute und der Atemwege werden beschrieben (Millqvist et al. 1999, Baldwin et al. 1999, Elberling et al. 2005).
Von einer derartigen olfaktorischen Hypersensitivität gegenüber Duftstoffen sind rund elf Prozent der Bevölkerung betroffen (Meggs et al. 1996). Sind Vorerkrankungen vorhanden wie z.B. Allergien, Asthma, bronchiale Hyperreaktivität, chronische Erschöpfung oder chronische Schmerzen so steigt das Risiko für Duftstoff-Intoleranzen deutlich an (Bell et al. 1996, Baldwin et al. 1999, Buchwald und Garrity, 1994, Elberling et al. 2004).
Bei einem kleinen Teil der so betroffenen Personen wird eine Multiple Chemical Sensitivity (MCS) diagnostiziert, ein häufig schweres Krankheitsbild, das mit starken Überempfindlichkeiten gegenüber vielen flüchtigen organischen Substanzen (Lösemitteln, Benzindämpfen, Ausgasungen von Möbeln und Teppichen) und auch Duftstoff-Überempfindlichkeiten einhergeht. Der Entwicklung dieses Krankheitsbildes ist häufig eine kurzzeitige hohe oder eine langjährige weniger hohe Belastung mit neurotoxischen Schadstoffen wie Pestiziden oder Lösemitteln vorausgegangen, die schon vor Entwicklung der beschriebenen Hypersensitivität zu deutlichen neuropsychologischen und neurologischen Symptomen geführt hat (Maschewsky 1996, Ashford und Miller 1998, Bauer et al. 2004, Schwarz et al. 2006a). Die Hypersensitivität entwickelt sich meist erst Jahre nach Beginn der ersten Symptome, jedoch bleibt sie auch nach Beendigung der ursächlichen Schadstoff-Exposition oft bestehen (Schwarz et al. 2006b).
Die Auswirkungen einer Duftstoff-Hypersensitivität oder MCS können durchaus dramatisch sein. Neben den gesundheitlichen Folgen sind die Teilhabe am Arbeitsleben und am gesellschaftlichen Leben aufgrund der ubiquitären „Beduftung“ der modernen Umwelt bei vielen Betroffenen ganz erheblich eingeschränkt (Johansson et al. 2002, Schwarz und Bauer 2007).
Die aktuellen Schätzungen gehen davon aus, dass es in Deutschland rund 400.000 MCS-Betroffene gibt. Die MCS-Patienten bedürfen besondere Rücksichtnahme und Expositionsminderung der flüchtigen Chemikalien und Duftstoffe. In ihrem Vortrag hat Frau Dr. Bauer eine Barrierefreiheit für Personen mit Duftstoff-Intoleranz gefordert, damit sie nicht vom Alltag ausgeschlossen werden. Ihre Forderung richtete sich auf einen konsequenten Verzicht auf Duftstoffe in öffentlichen Gebäuden, in Gesundheitseinrichtungen und in öffentlichen Verkehrsmitteln.