Dr. zum Winkel möchte neue Multi Center Studie

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Beitragvon Juliane » Mittwoch 19. Mai 2010, 00:10

Dr. Albrecht zum Winkel Vorsitzender Ausschuss Umweltmedizin Ärztekammer Hamburg
http://www.aerztekammer-hamburg.de/diekammer/ausschuesse/umweltaus.htm

im Grußwort zur Eröffnung der 9. Umweltmedizinischen Jahrestagung am 2.10.2009 in Hamburg

Zitat


"Wir sollten gemeinsam eine Therapie-Studie als Multi Center
Studie initiieren, um so den Patienten noch mehr gerecht zu
werden. Hier sollten aber auch Psychotherapie-Verfahren mit
integriert werden, da die Psyche eben doch bei vielen Fällen
modulierend den Verlauf mitbestimmt."


http://www.igumed.de/images/409_igu.pdf
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 19. Mai 2010, 07:11

Wenn ich die niedergelassenen Umweltmediziner so beobachte, ihre Ideen so lese, frage ich mich immer, warum da jeder für sich so seine selbstgestrickte Diagnostik und/oder Therapie an die Frau/den Mann bringt.


Klar, es gibt keine Düsseldorfer Leitlinien, keine gescheite Ausbildung.


Aber es gibt ja immerhin eine Einklassifizierung der Erkrankung MCS durch das DIMDI.
Und es gibt ja immerhin genügend organisierte niedergelassene Umweltmediziner.


Und warum bitteschön, können diese niedergelassenen Umweltmediziner nicht mal organisiert an die Öffentlichkeit gehen und klar machen, dass es in diesem Land eine Menge Patienten gibt, die sie nicht angemessen medizinisch versorgen können und die noch nicht einmal ihrer Behinderung gerecht leben, wohnen und arbeiten können.



Warum treten die einschlägigen Organistationen nicht an die Medien heran um öffentlich zu machen, was hier geschieht?
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 19. Mai 2010, 07:35

Zu dem angedachten Vorschlag einer Therapie-Studie als Multi Center
Studie mit inegrierten Psychotherapie-Verfahren :

Darüber sollte der Grußwort-Autor nochmal nachdenken.

Grundsätzlich kann man natürlich jedem chronisch kranken Menschen einen Psychotherapeuten zuweisen. Aber das macht man ja auch nicht bei anderen chronischen Erkrankungen. Wer sollte das auch ´bezahlen.

Und dann wäre zu fragen welche Art von Therapie denn angedacht ist. Jeder, der sich auch nur einen kurzen Überblick verschafft, wird feststellen, dass es Therapieverfahren gibt, wie Sand am Meer.

Und auch wäre zu fragen, wie kann denn ein MCS Patient eine psychotherapeutische Praxis aufsuchen und dort seine 45 Minuten absitzen?

MCS Therapie mit intergrieter Psychotherapie ist ein unausgegorener Vorschlag.


Kein Mensch käme zum Beispiel auf die Idee, einem Prolaktinom-Patienten eine Psychotherapie zu verordnen in der Annahme, das würde den Verlauf dieser körperlichen Erkrankung verbessern.

Wieso sollte eine integrierte Psychotherapie den Verlauf einer MCS Erkrankung verbessern?

MCS ist kein konditioniertes Verhalten, dass man einfach abtrainieren kann.
Mag sein, dass das für den Laien so aussieht. Der Fachmann sollte aber wissen, dass MCS Reaktionen anders ablaufen.
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 19. Mai 2010, 07:42

Was Herr Dr.zum Winkel immer im Hinterkopf behalten sollte:

Es kann keine erfolgreiche MCS Therapie geben, solange Patienten nicht in einem MCS kompatiblen Lebenumfeld untergebracht sind!


Kann man auch hier nachlesen:



Deutscher Berufsverband der Umweltmediziner e.V.

ÄRZTEINFORMATION

(MCS-Patienteninitiative in Abstimmung mit dem Deutschen Berufsverband der Umweltmediziner)

Therapie :weitestgehende Vermeidung der Triggersubstanzen

http://www.dbu-online.de/fileadmin/news/Aerzteinfo_MCS_mit_dbu_Kontaktadresse.pdf
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 19. Mai 2010, 09:06

Übrigens hatten wir das schon "Therapiestudie":


Evaluation eines Ansatzes zur Behandlung toxisch belasteter Personen: eine kontrollierte Therapiestudie
(Laufzeit: 20.11.2000 – 19.11.2002)

Im Rahmen der vorliegenden umweltmedizinischen Studie wurde die Wirksamkeit eines komplexen Therapieansatzes bei Patienten mit Multipler Chemikalienüberempfindlichkeit (MCS) (oder ähnlichen chronischen Beschwerden in Zusammenhang mit toxischer Belastung) untersucht. Die Therapie wurde als Ganzes untersucht, Rückschlüsse auf die Wirksamkeit einzelner Therapiebestandteile waren nicht angestrebt.

Einer Therapiegruppe, die das vollständige Behandlungsprogramm erhalten hat, wurde eine Therapiegruppe mit abgeschwächtem Behandlungsprogramm und eine Wartegruppe (als Kontrollgruppe) gegenübergestellt. Die Therapie umfasste verschiedene chemische, physische und psychische Therapielemente (Gabe von Vitaminen und Spurenelementen, Wärmetherapie, Bewegungsübungen, Lymphdrainage, Kalte Güsse, ..., Entspannungstechniken). Ingesamt wurden jeweils 12 Patientinnen pro Gruppe untersucht. Die Studie wurde vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit (APUG) gefördert.

Ziel
Es wurden folgende Projektziele und Instrumente vereinbart:

Ziel der Untersuchung war es, Behandlungseffekte der Therapie in ihrer Gesamtheit zu dokumentieren, es sollte ausdrücklich keine Differenzierung der Wirksamkeit der einzelnen Therapieelemente vorgenommen werden.
Zur Dokumentation der Wirksamkeit sollte dem Patientenurteil zu Befinden und Emotionalität sowie zu möglichen Symptomveränderungen besondere Bedeutung zugemessen werden.
Es sollten verschiedene psychometrische Verfahren, neuropsychologische Tests sowie HumanbiomonitoringHumanbiomonitoring: Das Human-Biomonitoring (HBM) ist eine wichtige Methode zur Bewertung der korporalen Schadstoffbelastung von Einzelpersonen und Bevölkerungsgruppen-Untersuchungen angewendet werden.
Ergebnis
Anhand der Patientenangaben zum Gesundheitszustand, zu Lebensqualität, allgemeiner Befindlichkeit, störungsbedingten Beeinträchtigungen etc. konnten nach Auswertung des Forschungsnehmers deutlich günstigere Werte bei den Patienten der beiden Therapiegruppen festgestellt werden im Vergleich zu den Patienten der Wartegruppe. Zwischen den beiden Therapiegruppen mit vollständiger und abgeschwächter Behandlung wurden keine signifikanten Unterschiede ermittelt. Die neuropsychologischen Tests lassen bei erster Auswertung eine etwas größere Verbesserung der Reaktionen bei den Therapiegruppen gegenüber der Wartegruppe erkennen. In den Variablen des Humanbiomonitorings zeigen sich keine Behandlungseffekte.

http://www.apug.de/risiken/umweltmedizin/mcs-therapiestudie.htm
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Beitragvon Stier » Mittwoch 19. Mai 2010, 21:45

Zitat von Dr. zum Winkel:
"Das Human-Biomonitoring (HBM) ist eine wichtige Methode zur Bewertung der korporalen Schadstoffbelastung von Einzelpersonen und Bevölkerungsgruppen-Untersuchungen"

Hinweis:
Lösemittelbelastungen werden sehr häufig bei Blutanalysen "nicht" festgestellt, da Lösemittel sehr flüchtig sind und nur ganz kurze Zeit (wenige Stunden)nach einer Exposition noch im Blut festgestellt werden können. Sie speichern dann im Fettgewebe.
Stier
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 19. Mai 2010, 22:39

Hallo Stier,

das hat nicht Dr. zum Winkel geschrieben. Es ist vielmehr aus dem Internetauftritt
Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit APUG


http://www.apug.de/risiken/umweltmedizin/mcs-therapiestudie.htm


Näheres über diese damalige Therapiestudie :

Dr.med Peter Ohnsorge
Deutscher Berufsverband der Umweltmediziner

MCS - ein Berufsrisiko?
2. Fachdialog
20. Mai 2003
Diplomatische Akademie Wien


umweltnet.at/filemanager/download/7929/

viewtopic.php?t=6681
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 19. Mai 2010, 22:53

Ach ja, der Umweltmediziner der ersten Therapiestudie beschäftigt sich auch mit der Psyche:



Ohnsorges Therapievorschläge im Sept. 2000

viewtopic.php?t=12613


Psycho-soziale Hygiene spielt wichtige Rolle


Psychisch auffällige Effekte sollten fachlich fundiert angegangen werden. Schon gleich nach erstellter Verdachtsdiagnose einer Umwelterkrankung wäre eine begleitende psychotherapeutische Diagnostik und gegebenenfalls Führung sinnvoll. Dabei müssen neben der Behandlung reaktiver psychischer Alterationen auf Neurotoxine auch psycho-soziale Ängste mitbeachtet und behandelt werden. Wenn überhaupt können Psychopharmaka nur in einigen Fällen einen passageren und kurzzeitigen Therapieversuch darstellen.

Schließen sich die psychotherapeutischen Untersuchungen und Behandlungen erst am Ende der Diagnostik und Therapie an, glaubt möglicherweise der Patient, er werde wieder abgeschoben – wie er es meist schon vorher erlebt hat. Von Anfang an ins diagnostische und therapeutische Team mit eingebunden akzeptiert der Patient den Psychotherapeuten besser, der aus diesem Grunde mit ins Behandlungsteam von Umwelterkrankten gehört.

Auch das soziale Umfeld reflektiert sehr oft die innere Spannung, die im Rahmen einer chronischen, aufzehrenden Umwelterkrankung entsteht. Ehepartner oder andere Familienangehörige, Arbeitskollegen, Mitschüler oder Freunde stellen sich meist nicht auf die für den Patienten geänderte Lebenssituation ein, da ihnen das daraus resultierende Verhalten zunächst völlig uneinsichtig ist.

Durch die oft selbst zu bezahlenden Veränderungen des Belastungsumfeldes können finanzielle Engpässe, sogar Nöte entstehen. Der Patient kann manchmal nicht weiter an seinem bisherigen Arbeitsplatz arbeiten, neue verträgliche Arbeitsplätze finden sich nicht so schnell. Hier müssen ebenfalls verhaltenstherapeutische Maßnahmen Hilfestellung leisten, eventuell sind auch Sozialarbeiter einzuschalten.

Ein Stressmanagement sollte der umweltkranke Patient sowohl im Beruf als auch in der Partnerschaft bewältigen. Falls nötig, kann dazu psychotherapeutische Hilfe angeboten werden, um einer psychoimmunologischen Irritation vorzubeugen. Ein optimierter Biorhythmus beruhigt die individuelle Stresssituation wesentlich.
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Beitragvon Husky » Donnerstag 20. Mai 2010, 21:56

Ich empfehle jedem der Psychotherapie für MCS Patienten vorschlägt die Blogs von Karlheiz zu lesen.
Sie sind von hohem Anspruch und kein Arzt sollte sich scheuen sie zu lesen. Wer die Artikel gelesen hat, weiß den Stellenwert von Psychotherapie und explizit den Stellenwert von Psychotherapie bei MCS einzuschätzen.


Qualitätskontrolle bei Psychotherapie dringend notwendig
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/09/21/qualitatskontrolle-bei-psychotherapie-dringend-notwendig


Teil I: Psychische Beeinträchtigung als Folge von Chemikalien-Sensitivität
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/05/29/psychische-beeintraechtigung-als-folge-von-chemikalien-sensitivitaet-mcs/


Teil II: Die “Lösungen” der Mainstream Medizin, auch bei MCS Psychotherapie und Psychopharmaka
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/07/06/die-loesungen-der-mainstream-medizin-auch-bei-mcs-psychotherapie-und-psychopharmaka


Teil III: Psychopharmaka: Wirksam? Unwirksam? Schädlich? Placebo?
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/07/13/psychopharmaka-wirksam-unwirksam-schaedlich-placebo


Teil IV: Psychotherapie – Das größte Placebo des 20. Jahrhunderts?
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/07/16/psychotherapie-das-groesste-placebo-des-spaeten-20-jahrhunderts


Teil: V: Psychotherapie – Die Rolle von Erwartungen
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/07/21/psychotherapie-die-rolle-von-erwartungen


Teil: VI: Psychostudien unter der Lupe
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/07/28/psychostudien-unter-der-lupe


Teil VII: Effektstärken in der Psychotherapie
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/08/17/effektstaerken-in-der-psychotherapie


Teil VIII: Effektstärken von Psychotherapie und Expositionsvermeidung bei MCS
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/08/25/effektstaerken-von-psychotherapie-und-expositionsvermeidung-bei-mcs


Teil IX: Was an Psychotherapien hilft
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/08/31/was-an-psychotherapien-hilft


Teil X. MCS – Psychotherapie und Psychiatriesierung
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/09/07/mcs-psychotherapie-und-psychiatrisierung


Teil XI: Mit Chemikalien-Sensitivität leben und nicht aufgeben
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/09/14/mit-chemikalien-sensitivitat-leben-und-nicht-aufgeben
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Beitragvon Astwerk » Freitag 21. Mai 2010, 07:43

Für Psychotherapien für MCS-Kranke würde es außerdem an MCS-erfahrenen Psychologen fehlen.
Die haben wir nämlich nicht, oder will man die Chemikaliengeschädigten Psychologen zuführen
die Reexpositiontests machen wollen oder die Kranken mit Situationen konfrontieren.
Berichte über solche Experimente gibt es und sie sprechen nicht für diese Experimente.
Wenn schon nicht viel Geld da ist, sollte sich doch auf Therapien fokusiert werden die auch Erfolg und
Verbesserung in Aussicht stellen. Da gab es irgendwann eine Studie in der man nachlesen könnte, welche
Therapie etwas gebracht hat. Die könnte man zu Rate ziehen.
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Beitragvon Juliane » Freitag 21. Mai 2010, 08:14

Eine Therapiestudie ist -unabhängig von der Frage einer integrierten Psychotherapie- ohnehin fragwürdig.

Warum?

Darum:

Es kann keine erfolgreiche MCS Therapie geben, solange Patienten nicht in einem MCS kompatiblen Lebenumfeld untergebracht sind!


Kann man auch hier nachlesen:

Deutscher Berufsverband der Umweltmediziner e.V.

ÄRZTEINFORMATION

(MCS-Patienteninitiative in Abstimmung mit dem Deutschen Berufsverband der Umweltmediziner)

Therapie :weitestgehende Vermeidung der Triggersubstanzen

http://www.dbu-online.de/fileadmin/news/Aerzteinfo_MCS_mit_dbu_Kontaktadresse.pdf


Was kann eine Therapie nützen, wenn der Patient in einer mit Schadstoffen und/oder Schimmel belasteten Wohnung lebt oder den Duftstoffen und/oder dem Qualm seiner Angehörigen ausgesetzt ist?
Juliane
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Beitragvon Kaloo » Freitag 21. Mai 2010, 18:12

Dr. Ohnsorge hatte doch im Rahmen der RKI-Multi-Center Studie Therapie bei MCS untersucht.
Gehört hat man davon nachher nichts mehr, oder?

Generell halte ich Studien von normalen niedergelassenen Ärtzen nicht für besonders sinnvoll.
Sie sind angreifbar, weil das Studiendesign nicht wasserdicht ist (nicht sein kann) und keine Kontrolle stattfindet.
Sowas ist mit einmal Pusten umgefegt und hat nur Zeit und Geld gekostet. Studien sollte man
denen überlassen die wissen wie ein wasserdichtes Studiendesign aufgebaut wird.
Kaloo
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Beitragvon Raze » Freitag 21. Mai 2010, 19:34

Was soll eine weitere MCS-Studie in Deutschland bringen? Ich halte davon nichts, denn ich habe gerade den heutigen
Blog gelesen. Dort kamen auch unliebsame Studienergebnisse über Weichmacher zutage, die man nicht veröffentlicht hat, da unbequem.

Erfahrungsgemäß ist zu erwarten, dass bei einer neuen MCS-Studie wieder alles zurecht gerückt wird, wie man das Ergebnis in Deutschland haben will. Oder anders ausgedrückt, das Ergebnis könnte bereits im Vorfeld feststehen...
Raze
 

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Beitragvon Alex » Freitag 21. Mai 2010, 20:32

Nichts worüber man zu diskutieren braucht.

Was soll es werden eine "Low Budget" Studie oder eine "No Budget" Studie durch geführt von niedergelassenen Ärzten?

Das ist nett gemeint, aber es ist realistisch betrachtet eine absurde Idee. Wir haben ja nicht einmal
Ärzte die gezielte Therapien mit MCS-Patienten in schadstoffkontrollierten Praxen erfolgreich durchführen.
Oder habe ich etwas verpasst?
Alex
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Beitragvon Janik » Samstag 22. Mai 2010, 09:52

In den meisten deutschen Studien wurden nicht einmal die Diagnosekriterien zur Definition der Patientengruppe angewendet.
Geschweige denn, dass in einen Patientenbefund steht: MCS - ICD-10/T78.4 festgestellt durch Diagnosekritieren "American Consensus" und folgende Untersuchungen.... Das wäre saubere Arbeit die nicht angreifbar ist.

Wenn von Diagnosekriterien gesprochen wird, dann wird in Deutschland fast ausschließlich von Cullen geredet, der Berater für Monsanto und Aloca ist. Die Cullen Criterias sind längst überholt, weil sie Fehldiagnose zulassen, was beim American Consensus noch nicht passierte. Noch toller sind Eigenschöpfungen von Diagnosekriterien, statt den American Consensus zu nehmen der sich in diversen STudien bewährt hat.

Die Auswahl einer fest definierten Patientengruppe (definiert durch Diagnose/Fallkriterien), deren Krankheit bestätigt ist, sollte unabdingbar sein für die Glaubwürdigkeit einer Studie. In Vergangenheit aufgetauchte Studien, die von "sMCS" oder "selbstberichteter MCS" sprachen, sind das Papier nicht wert. Bei welcher Krankheit spricht einer von selbstberichtererXX und es wird eine Studie über die ominöse selbstberichtete Krankheit durchgeführt?!

Wenn Wissenschaft, dann fundiert. Und Psychotherapiestudien brauchen wir bei MCS nicht.
Es gibt andere Ansatzpunkte, die tatsächlich weiterbringen würden und daran sollte gearbeitet werden von Wissenschaftlern, die in der Lage sind wasserdichte Studien durchzuführen.
Janik
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Beitragvon Sato » Sonntag 23. Mai 2010, 22:00

Wie wäre es erst aus den Fehlern dieser mißglückten und trotzdem in Deutschland gerne zitierten Studie, erst zu lernen?
Das erschiene mir pragmatischer als psycholastige "Therapiestudien" anzudenken.
Sato
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Beitragvon Analytiker » Sonntag 23. Mai 2010, 22:59

Interessant wäre es zu wissen, wer die Geldgeber für die geplante Multi Center Studie sein werden.
Wenn man diese Informationen kennt, kann man bereits im Vorfeld bestens einschätzen, mit welchen
Studienergebnissen zu rechnen ist.

Objektiv muss solch eine Studie ablaufen und nicht aus Abhängigkeiten heraus, wie z. B. bei Gutachten in
Renten- und BG-Verfahren praktiziert.
Analytiker
 

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Beitragvon Juliane » Montag 26. Dezember 2011, 19:52

Also schwups mal wider hoch auf die erste Seite
Juliane
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