MCS in Pressemitteilungen und dpa Meldung

MCS in Pressemitteilungen und dpa Meldung

Beitragvon Juliane » Freitag 23. Juli 2010, 08:12

Im Juli 2007 gab es eine dpa Meldung, die in verschiedenen Medien verbreitet wurde:



28.07.07|
Wissenschaft kompakt

Zitat:

"Die Modekrankheit Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) ist aus Sicht von Umweltmedizinern keine Krankheit. Nur bei maximal drei Prozent aller Patienten, die glauben darunter zu leiden, könne tatsächlich ein Umwelteinfluss festgestellt werden, sagt Professor Thomas Eikmann, Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Universität Gießen. Der Umweltmediziner wirft Hausärzten und Alternativmedizinern vor, mit der Diagnose MCS "nervige" Patienten abzuwimmeln. "Die Patienten sind fixiert auf diese Diagnose", sagt Eikmann." dpa

http://www.welt.de/welt_print/article1061426/Wissenschaft_kompakt.html
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Beitragvon Juliane » Freitag 23. Juli 2010, 08:13

Aus der dpa Meldung geht nicht hervor, in welchen Zusammenhang sie steht.
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MCS in Pressemitteilungen und dpa Meldung

Beitragvon Juliane » Freitag 23. Juli 2010, 08:15

Kurz vor Erscheinen der Meldung gab es eine Tagung.

Hier der Originaltext des Veranstalters:

Umwelteinflüsse gefährden Kinder, Kranke und alte Menschen besonders
Fachtagung der Informationsstelle Human-Biomonitoring zeigt mangelnden Schutz sensibler Bevölkerungsgruppen



Experten zeigten auf der Fachtagung den mangelnden Schutz sensibler Bevölkerungsgruppen auf: v.l.n.r. Prof. Dr. Karl Ernst von Mühlendahl, Prof. Dr. Helmut Greim, Dr. Ute Wolf, Prof. Dr. Thomas Eikmann, Dr. Manfred Gogol und Dr. Hansjörg Werner. Foto: Barlage.

Kinder, Kranke und ältere Menschen reagieren besonders empfindlich auf bestimmte Umwelteinflüsse. Vor Luftverschmutzungen durch Feinstaub werden sie bisher zu wenig geschützt. Das berichteten Wissenschaftler auf einer Fachtagung der Informationsstelle Human-Biomonitoring des Helmholtz Zentrum Münchens – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft. An der Tagung, die am 26. Juli 2007 in Frankfurt stattfand, nahmen rund 100 Ärzte, Vertreter von Umwelt- und Gesundheitsbehörden sowie -verbänden teil.

Großen Einfluss auf die Gesundheit von Kindern haben Emissionen – zum Beispiel des Verkehrs. Feinstaubpartikel führen zu Atemwegserkrankungen bei Kindern. Ein wirksamer Schutz ist hier nur zu erreichen, wenn die Emissionen verringert werden. Dr. Joachim Heinrich, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Epidemiologie im Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt: „Wenn sich die Luft verbessert, dann verbessert sich die Funktion der Atemwege und der Lunge bei Kindern.“

Auch ältere Menschen sind durch Luftverschmutzungen besonders gefährdet: So ist der antioxidative Schutz der Zellen im Alter reduziert. Das kann zum Beispiel zur Entstehung von Asthma und chronischer Bronchitis durch erhöhte Partikelkonzentrationen führen. Auch wird die Arteriosklerose im Alter durch Luftverschmutzungen beschleunigt, wie Dr. Manfred Gogol, Chefarzt der Klinik für Geriatrie Coppenbrügge berichtet.

Sensible Bevölkerungsgruppen haben spezifische Empfindlichkeiten: Dass Kinder aufgrund der noch laufenden Entwicklungsprozesse auf bestimmte Einflüsse besonders empfindlich reagieren, zeigt Prof. Dr. Karl Ernst von Mühlendahl, Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft Kinderumwelt Osnabrück. Ein Beispiel dafür sei die Feersche Erkrankung bei Kleinkindern durch relativ niedrige Quecksilberbelastungen. Von Mühlendahl: „Kinder sind nicht einfach nur kleine Erwachsene. Das muss bei Risikobewertungen berücksichtigt werden“.

Auch manche Erwachsene nehmen von sich an, dass sie besonders sensibel auf Chemikalien reagieren – man spricht oft von der Multiple Chemical Sensitivity (MCS) oder anderen umweltbezogenen Syndromen. Prof. Dr. Thomas Eikmann, Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen, hat an einer großen deutschen Studie zu MCS mitgearbeitet: „Die Patienten sind schwer erkrankt und haben einen hohen Leidensdruck. Doch die genauen Ursachen von MCS sind noch ungeklärt“. Hier bestehe Forschungsbedarf.

Die Tagung zeigt, dass die einzelnen Umwelteinflüsse differenziert betrachtet werden müssen. Für die Risikobewertung von Umweltchemikalien ist es wichtig, die Belastung zu kennen. Dabei spielt das Instrument des Human-Biomonitorings eine wichtige Rolle, um die Belastung des menschlichen Körpers durch Umweltschadstoffe zu erfassen. Ergebnisse aus Untersuchungen des Umweltbundesamtes und des Robert-Koch-Instituts wurden auf der Tagung vorgestellt.

Um der zunehmenden Bedeutung des Human-Biomonitorings auf nationaler wie internationaler Ebene Rechnung zu tragen, hat das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt die Informationsstelle Human-Biomonitoring eingerichtet. Das Projekt wird aus Mitteln des Verbandes der Chemischen Industrie e.V. gefördert. Inhaltlich verantwortlich ist das Helmholtz Zentrum München.

http://www.helmholtz-muenchen.de/infostelle-humanbiomonitoring/veranstaltungen/nachlese-fachtagung-kinder-kranke-und-senioren/index.html
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Beitragvon Juliane » Freitag 23. Juli 2010, 08:16

Hier der Originaltext der damaligen Pressemitteilung:

Informationsdienst Wissenschaft
Sie sind hier: Home > Pressemitteilungen: Helmholtz Zentrum München


Pressemitteilung
Umwelteinflüsse gefährden Kinder, Kranke und alte Menschen besonders - Tagung des GSF-Forschungszentrums zeigt mangelnden Schutz sensibler Bevölkerungsgruppen
Michael van den Heuvel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit


27.07.2007 12:14

Kinder, Kranke und ältere Menschen reagieren besonders empfindlich auf bestimmte Umwelteinflüsse. Vor Luftverschmutzungen durch Feinstaub werden sie bisher zu wenig geschützt. Das berichteten Wissenschaftler auf einer Fachtagung der Informationsstelle Human-Biomonitoring des GSF - Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft. An der Tagung, die gestern in Frankfurt stattfand, nahmen rund 100 Ärzte, Vertreter von Umwelt- und Gesundheitsbehörden sowie -verbänden teil.
Großen Einfluss auf die Gesundheit von Kindern haben Emissionen - zum Beispiel des Verkehrs. Feinstaubpartikel führen zu Atemwegserkrankungen bei Kindern. Ein wirksamer Schutz ist hier nur zu erreichen, wenn die Emissionen verringert werden. Dr. Joachim Heinrich, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Epidemiologie im GSF-Forschungszentrum: "Wenn sich die Luft verbessert, dann verbessert sich die Funktion der Atemwege und der Lunge bei Kindern."

Auch ältere Menschen sind durch Luftverschmutzungen besonders gefährdet: So ist der antioxidative Schutz der Zellen im Alter reduziert. Das kann zum Beispiel zur Entstehung von Asthma und chronischer Bronchitis durch erhöhte Partikelkonzentrationen führen. Auch wird die Arteriosklerose im Alter durch Luftverschmutzungen beschleunigt, wie Dr. Manfred Gogol, Chefarzt der Klinik für Geriatrie Coppenbrügge berichtet.

Sensible Bevölkerungsgruppen haben spezifische Empfindlichkeiten: Dass Kinder aufgrund der noch laufenden Entwicklungsprozesse auf bestimmte Einflüsse besonders empfindlich reagieren, zeigt Prof. Dr. Karl Ernst von Mühlendahl, Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft Kinderumwelt Osnabrück. Ein Beispiel dafür sei die Feersche Erkrankung bei Kleinkindern durch relativ niedrige Quecksilberbelastungen. Von Mühlendahl: "Kinder sind nicht einfach nur kleine Erwachsene. Das muss bei Risikobewertungen berücksichtigt werden".

Auch manche Erwachsene nehmen von sich an, dass sie besonders sensibel auf Chemikalien reagieren - man spricht oft von der Multiple Chemical Sensitivity (MCS) oder anderen umweltbezogenen Syndromen. Prof. Dr. Thomas Eikmann, Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen, hat an einer großen deutschen Studie zu MCS mitgearbeitet: "Die Patienten sind schwer erkrankt und haben einen hohen Leidensdruck. Doch die genauen Ursachen von MCS sind noch ungeklärt". Hier bestehe Forschungsbedarf.

Die Tagung zeigt, dass die einzelnen Umwelteinflüsse differenziert betrachtet werden müssen. Für die Risikobewertung von Umweltchemikalien ist es wichtig, die Belastung zu kennen. Dabei spielt das Instrument des Human-Biomonitorings eine wichtige Rolle, um die Belastung des menschlichen Körpers durch Umweltschadstoffe zu erfassen. Ergebnisse aus Untersuchungen des Umweltbundesamtes und des Robert-Koch-Instituts wurden auf der Tagung vorgestellt.

Um der zunehmenden Bedeutung des Human-Biomonitorings auf nationaler wie internationaler Ebene Rechnung zu tragen, hat das GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit die Informationsstelle Human-Biomonitoring eingerichtet. Das Projekt wird aus Mitteln des Verbandes der Chemischen Industrie e.V. gefördert. Inhaltlich verantwortlich ist das GSF-Forschungszentrum.

GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
Abteilung Kommunikation
Tel: 089/3187-2460
Fax 089/3187-3324
E-Mail: oea@gsf.de

Neuherberg, 27. Juli 2007

http://idw-online.de/pages/de/news220394
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Beitragvon Juliane » Freitag 23. Juli 2010, 08:19

Wer hat also den Text der dpa Meldung verfasst?
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Beitragvon Juliane » Freitag 23. Juli 2010, 08:44

Eine zweite Version der dpa Meldung:






Freitag, 27. Juli 2007
Umweltmediziner: Umweltempfindlichkeit keine Krankheit
Frankfurt/Main (dpa) - Die Modekrankheit Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) ist aus Sicht von Umweltmedizinern keine Krankheit. Darauf hat Prof. Thomas Eikmann, Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Universität Gießen, hingewiesen.

Frankfurt/Main (dpa) - Die Modekrankheit Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) ist aus Sicht von Umweltmedizinern keine Krankheit. Darauf hat Prof. Thomas Eikmann, Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Universität Gießen, hingewiesen.

Nur bei maximal drei Prozent aller Patienten, die glauben darunter zu leiden, könne tatsächlich ein Umwelteinfluss festgestellt werden, sagte Eikmann bei einer umweltmedizinischen Fachtagung in Frankfurt. MCS sei kein eigenständiges Krankheitsbild: Es gebe keine charakteristischen Symptome, keinen typischen Verlauf und vor allem «keinen beweisbaren Zusammenhang mit Umwelteinflüssen». Der Umweltmediziner wirft Hausärzten und Alternativmedizinern vor, mit der Diagnose MCS «nervige» Patienten abzuwimmeln. «Die Patienten sind fixiert auf diese Diagnose» und die Umweltmediziner stünden vor dem Problem, den Betroffenen zu vermitteln «was wir von ihrer Krankheit halten».

In vielen Fällen stecke hinter der vermeintlichen Multi-Chemikalien-Sensitivität in Wahrheit eine klassische Erkrankung wie eine Schilddrüsenfehlfunktion oder eine Allergie. Ein großer Prozentsatz der MCS-Patienten habe zudem psychische Probleme. «Das sind also keine Hypochonder, sondern schwer erkrankte Patienten, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen.»


http://www.gesundheitsseiten24.de/menschliche-psyche/news/news/umweltmediziner-umweltempfindlichkeit-keine-krankheit.html
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Beitragvon Gepaucker » Freitag 23. Juli 2010, 09:08

Das hätten diese Ignoranten gerne: Es gibt keine MCS. Das sind nur Erkrankungen der Atmungsorgane, gekoppelt mit Allergien und psychischen Problemen...

Man lässt sich noch herab, die "vermeintlichen" MCS-Erkrankten als kranke Menschen anzuerkennen und signalisiert, dass es noch Forschungsbedarf gäbe. Wer fördert diese Forschung? Die chemische Industrie.

So macht man den Wolf zum Hüter und den Bock zum Gärtner.

Die Erkenntnisse und Beweise von Rea, Runow, Pall und wissenschaftlichen Studien, wie aus Italien werden ignoriert.

Das ist logisch: Chemiekritische Erkenntnisse kann man nicht im Chemiestandort Deutschland gebrauchen. Und dementsprechend funktionieren die lobbystisch-korrumpierten Wissenschaftler, Ärzte, Mediziner und Politiker.

Gerhard
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Beitragvon Alex » Freitag 23. Juli 2010, 10:44

Das war 2007, seither hat sich der Tenor nicht geändert.Daran erkennt man, dass hier etwas nicht stimmt.
Vom Wissenschaftlichen her gesehen, sind die Äußerungen dieser sExperten, eine absolute Bankrotterklärung
für den Medizinstandort Deutschland.
Alex
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Beitragvon Juliane » Freitag 23. Juli 2010, 12:16

Ja, Alex es war 2007.

Aber man fragt sich, auf welcher Grundlage die dpa Meldung verfasst wurde.

Sie ist nicht identisch mit der ofiziellen Pressemitteilung.

Hat Eickmann eine Pressekonferenz gegeben oder hat er den Text selbst in Umlauf gebracht?
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