17. August 2010 - Nano-Magnete reinigen Blut

17. August 2010 - Nano-Magnete reinigen Blut

Beitragvon Toxicwarrior » Mittwoch 18. August 2010, 18:40

Wissenschaftlern der ETH Zürich gelang es, Blut mit Hilfe von Nano-Magneten gezielt von Giftstoffen jeglicher Art zu reinigen. Das neue Verfahren ist vielversprechend. Kann die Methode in die Praxis umgesetzt werden, könnte sie dereinst schnell und effizient Menschen mit Vergiftungen retten.

Speziell präparierte Nano-Magnete mit einem Durchmesser von gerade mal 30 Nanometern (30 Millionstel Millimeter) könnten der Medizin zu einem grossen Durchbruch verhelfen. Inge Herrmann vom Institut für Chemie und Bioingenieurwissenschaften der ETH Zürich hat in ihrer Doktorarbeit unter der Leitung von Professor Wendelin Stark und in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Zürich die winzigen Magnete so ausgestattet, dass sie krank-machende Stoffe an sich binden.

"Die Oberfläche der Nano-Magnete wurde so mit Molekülen beschichtet, dass sie spezifisch einen krankmachenden Stoff festhalten kann. Die Wissenschaftler testeten die Eigenschaften ihrer funktionalisierten Magnete in menschlichem Blut: In weniger als fünf Minuten hatten die Magnete den entsprechenden Giftstoff nahezu vollständig an sich gebunden. «Die Art der Molekülwechselwirkungen entscheidet darüber, wie schnell ein Giftstoff an den Magneten hängenbleibt», sagt Herrmann. Nach der erfolgreichen Prozedur "fischten" die Wissenschaftler die Magnete mit einem Permanentmagneten aus dem Blut, den sie von aussen am Gefäss anbrachten.

[b]Moleküle von beliebiger Grösse "fischen"[/b]

Aus dem Blut können die Magnete sowohl grosse als auch kleinste Moleküle an sich binden, welche in nur sehr geringen Konzentrationen vorkommen. Winzige, im Überschuss krank machende Moleküle wie Harnstoff, Kalium oder Kreatinin werden bislang mit Dialyse-, Filtrations- oder Absorptionsverfahren dem Blutkreislauf entzogen. Körpereigene krankheitsverursachende Moleküle, wie beispielsweise Entzündungmediatoren bei Blutvergiftungen, sind aber teilweise zu gross, als dass sie mit herkömmlichen Verfahren effizient abgeschieden werden können ..........

Den ganzen Artikel unter:
Quelle: ETH Zürich - http://www.ethz.ch/media/detail?pr_id=995
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17. August 2010 - Nano-Magnete reinigen Blut

Beitragvon mirijam » Donnerstag 19. August 2010, 01:26

Gesundheitsrisiken durch Nanotechnik

Das Umweltbundesamt warnt vor Gesundheitsgefahren durch den Einsatz von Nanotechnologie in Kosmetika, Nahrungsmitteln und Kleidungsstücken. Die Partikel können die Erbinformation DNS schädigen und Lungenkrebs auslösen. Von Karl-Heinz Karisch

In einer am Mittwoch veröffentlichten Studie warnt das Umweltbundesamt (UBA) vor "gravierenden Wissenslücken", vor allem bei den Risiken für die Gesundheit und langfristige negative Einflüsse auf die Umwelt. Denn Nanopartikel sind ungewöhnliche Winzlinge - ihre Größe liegt zwischen Molekülen und Viren (ein Nanometer entspricht einem millionstel Millimeter).

Das Umweltbundesamt appelliert deshalb an die Hersteller, die Verwendung von Nanopartikeln in Produkten so lange zu vermeiden, bis deren Wirkung auf den Menschen ausreichend untersucht ist. "Ein wesentlicher Schritt hierzu ist ein Meldesystem für Nanomaterialien in Form eines Produktregisters", heißt es. Zudem müsse die Industrie "aussagekräftige Daten zur Wirkung" bereitstellen.

So gibt es laut Bundesumweltamt keine Hinweise, "dass in der Umwelt ein Abbau der gegenwärtig bereits in größerem Maßstab produzierten Kohlenstoff-Nanomaterialien stattfindet". Solange diese Stoffe wie Nanoröhrchen fest in Materialen eingebunden seien, bestehe zwar keine Gefahr. Es müsse aber geklärt werden, ob dies auch für die Zeit während der Herstellung gelte. Hier wären vor allem die Arbeiter gefährdet. Über den Luftweg könnten sich Nanopartikel zudem weit verbreiten, so in den Organismus gelangen und sich auch in der Nahrungskette anreichern.

So lösten ansonsten ungiftige Stoffe im Nanomaßstab im Tierversuch Entzündungen in der Lunge bis hin zu Krebs aus. Über den Riechnerv wanderten Nanopartikel sogar bis direkt in das Gehirn. Vor allem bei den Nanoröhrchen - sie sind extrem leicht und sehr viel reißfester als Stahl - könnte es sein, dass sie sich langfristig als ähnlich gefährlich entpuppen wie der Faserstoff Asbest. Darauf deuten mehrere wissenschaftliche Arbeiten hin.

Große Mengen an Nanopartikeln werden in Sonnenschutzmitteln eingesetzt. Vor allem Titandioxid und Zinkoxid sind in Nanoform für das menschliche Auge unsichtbar, erhöhen aber durch die sehr gute Reflexion von UV-Licht den Schutzfaktor erheblich. Nach derzeitigem Wissensstand können sich Sonnenhungrige die Lotionen wohl ohne Bedenken auf die Haut auftragen.

Die Nanopartikel sind bislang nur in den abgestorbenen oberen Hautschichten nachweisbar. Tiefere Hautschichten mit lebenden Zellen werden nicht erreicht, so das Umweltbundesamt. Forscher der Universität Tokio sind da nicht so optimistisch. Sie zeigten jüngst im Tierversuch mit Mäusen, dass Titandioxid-Nanopartikel sehr wohl bis in den Fötus wandern und dort die Umsetzung von Erbgutinformationen in Eiweiße stören. Betroffen seien Gene, die bei Gehirnstörungen eine Rolle spielten.

Sehr leicht in die Haut dringen die wie ein Fußball geformten kugeligen Fulleren-Moleküle ein. Derzeit noch ungeklärt ist, warum alle Partikel, die kleiner als 40 Nanometer sind, von Zellen aufgenommen werden können. Aufgrund dieser Forschungsergebnisse gehen die UBA-Experten aber davon aus, dass biologische Barrieren wie die Blut-Hirn-Schranke überwunden werden können. Auch der Übertritt von Nanopartikeln auf das Ungeborene im Mutterleib sei möglich.

Die größten Mengen Nanopartikel finden sich allerdings derzeit in wohlbekannten Verdächtigen: Zigarettenrauch, Feinststäube aus Druckern und Kopierern sowie in Dieselabgasen. Die Belastung mit solchen Feinststäuben wird auch für die Zunahme von Allergien mit verantwortlich gemacht.

Unter dem Motto "immer kleiner, immer schneller" gibt Deutschland derzeit rund 290 Millionen Euro Forschungsgeld für die Nanotechnologie aus. Das ist europaweit Spitze. Nach Angaben des Bundesumweltamtes arbeiten bereits rund 800 Firmen in Deutschland mit der neuen Technologie.

Ab 2012 müssen in der EU wenigstens Kosmetika mit Nano-Bestandteilen gekennzeichnet werden. Die UBA-Experten fordern darüber hinaus ein Gesetz, das den allgemeinen Einsatz von Nanopartikeln klar regelt.

http://www.fr-online.de/wissenschaft/gesundheitsrisiken-durch-nanotechnik/-/1472788/3117792/-/index.html
mirijam
 

17. August 2010 - Nano-Magnete reinigen Blut

Beitragvon schlumpf » Donnerstag 19. August 2010, 08:01

Gibt es Sonnencremes ohne Nano-Partikel?
schlumpf
 

17. August 2010 - Nano-Magnete reinigen Blut

Beitragvon Astwerk » Donnerstag 19. August 2010, 08:47

Na klar, die Cremes im Bioladen.
Astwerk
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17. August 2010 - Nano-Magnete reinigen Blut

Beitragvon Sausewind » Donnerstag 19. August 2010, 10:34

Was ich nicht verstehe ist wie die Magnete differenzieren können.
Sausewind
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17. August 2010 - Nano-Magnete reinigen Blut

Beitragvon Cosi » Donnerstag 19. August 2010, 12:13

Total interessant und ein Beleg, dass Bedarf da ist Menschen zu entgiften von den ganzen
Chemikalien die man täglich in uns reinpumpt durch Nahrung und Umweltverschmutzung.
Cosi
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17. August 2010 - Nano-Magnete reinigen Blut

Beitragvon Moriko » Donnerstag 19. August 2010, 12:38

Sicherlich ist das für Akutvergiftungen eine super Sache.
Wenn einer aber schon länger dem Gift nicht mehr ausgesetzt war und es ist kein Speichergift gewesen, dann rennt
man etwas hinterher was nicht mehr da ist. Die Sensibilität auf Formaldehyd beispielsweise, die bleibt,
einfangen kann man es aber nicht mehr nach ein paar Wochen oder nach Jahren, weil es verstoffwechselt ist.
Moriko
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