Und ich habe wieder einmal mehr recht behalten!
[hr]Conrad gegen höhere Cäsium-Grenzwerte
Verbraucherschutz-Ministerin Margit Conrad (SPD) protestiert gegen Pläne der EU, die Cäsium-Grenzwerte für Lebensmittelimporte aus Japan heraufzusetzen. Eine entsprechende Eilverordnung der Europäischen Union sollte nach Angaben Conrads am Samstag in Kraft treten.
Margit Conrad (SPD)
Nach dieser Verordnung dürfen laut Conrad Waren wie Gemüse, Fleisch, Fisch und Getreide bis zu einem Höchstwert von 1.250 Becquerel an Cäsium 134 und Cäsium 137 pro Kilo in Verkehr gebracht werden. Damit könnten Waren mit einer radioaktiven Belastung bis zu diesem höheren Wert aus Japan importiert werden und auf den europäischen und deutschen Markt kommen.
"Dies ist doppelt so hoch wie der Grenzwert für Produkte in Deutschland, die nach der Tschernobyl-Katastrophe auch heute noch erhöhte Radiocäsiumgehalte aufweisen", kritisierte Conrad am Freitag.
Der nach Tschernobyl festgelegte Höchstwert von 600 Becquerel je Kilo gelte immer noch. Wildschweine, etwa aus dem Pfälzerwald, dürften nicht mit höheren Werten auf den Markt gebracht werden.
"Nicht akzeptabel"
Conrad forderte Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) auf, dafür zu sorgen, dass die europäischen Grenzwerte, die seit Tschernobyl für inländische und europäische Lebensmittel gelten, auch für aus Japan importierte Waren verbindlich sind. "Es ist niemandem klarzumachen, wieso für Produkte aus Japan ein doppelt so hoher Grenzwert gilt. Dies ist nicht akzeptabel," so Conrad.
Widerspruch aus Berlin
Das Bundeslandwirtschaftsministerium widersprach: "Leider gibt es keinen Grenzwert für billige Wahlkampfmanöver. Frau Conrad hat keine Ahnung", hieß es aus Berlin. Die Grenzwerte, die jetzt von der EU europaweit in Kraft gesetzt würden, entsprächen den international verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie seien international wie national anerkannt und im übrigen auch von der damaligen rot-grünen Bundesregierung nicht infrage gestellt worden.
Für mögliche Importe aus Japan seien die Sicherheitsmaßnahmen in allen EU-Mitgliedstaaten Ende dieser Woche deutlich verschärft worden. Künftig würden alle Lebensmittellieferungen aus Japan an den Außenkontrollstellen der EU überprüft.
Die EU-Mitgliedstaaten hatten sich am Donnerstag auf Zwangskontrollen für Lebensmittel aus zwölf japanischen Präfekturen verständigt. Die Waren müssen bereits in Japan auf Radioaktivität getestet werden. Über das Ergebnis wird ein Gesundheitszertifikat verlangt. Die neuen Regeln sollen an diesem Wochenende in Kraft treten.
Quelle:
http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=7819018/mtoj7s/index.html