Abschied vom Bhopal-Gift

Abschied vom Bhopal-Gift

Beitragvon Kira » Dienstag 22. März 2011, 10:23

Bhopal-Gas: BAYER beendet endgültig Produktion von MIC

http://www.cbgnetwork.org/3737.html
Der BAYER-Konzern hat soeben angekündigt, die Produktion der Chemikalie Methyl Isocyanat (MIC) in seinem US-Werk in Institute endgültig zu beenden. Eine Klage von Anwohnern, die ein Wieder-Anfahren der Anlage aus Sicherheitsgründen ablehnen, führte damit zum Erfolg. MIC erlangte traurige Berühmtheit durch die Katastrophe von Bhopal, der mindestens 10.000 Menschen zum Opfer fielen. Das Werk in Institute, das 2001 von BAYER übernommen wurde, war die letzte Fabrik in den USA, in der MIC in großen Mengen produziert und gelagert wurde.

Maya Nye, Sprecherin der Initiative „People Concerned about MIC“ und eine der Klägerinnen: „Ich bin glücklich über die Entscheidung, wir alle sind dadurch sicherer“. Die Bürgerinitiative kämpfte seit 25 Jahren für eine Beendigung der MIC-Produktion in der Fabrik. BAYER hatte bereits im Januar einen Produktions-Stopp angekündigt, allerdings erst für Mitte 2012.

Auch die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) forderte seit der Übernahme der Fabrik durch BAYER eine Beendigung der Produktion von MIC und Phosgen. Wiederholt sprachen Vertreter der CBG in der BAYER-Hauptversammlung zum Thema. Der BAYER-Vorstand hatte die Forderungen stets als „unbegründet“ zurückgewiesen. Philipp Mimkes vom Vorstand der CBG: „Wir gratulieren den Anwohnern zu diesem wichtigen Erfolg! BAYER muss nun sicherstellen, dass die Mitarbeiter angemessene Ersatz-Arbeitsplätze erhalten. Zudem fordern wir grundsätzlich, dass die chemische Industrie auf den großtechnischen Einsatz tödlicher Chemikalien wie MIC und Phosgen verzichtet.“

Zuletzt war es in der Anlage im August 2008 zu einer schweren Explosion gekommen, deren Erschütterungen in einem Umkreis von mehr als 15 Kilometer zu spüren waren. Zwei Arbeiter verloren das Leben. Der US-Kongress kam in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die Explosion das „Desaster von Bhopal in den Schatten hätte stellen können“.

Die US-Aufsichtsbehörde Chemical Safety Board (CSB) veröffentlichte im Januar einen Untersuchungsbericht, wonach gravierende Sicherheitsmängel zu der Explosion geführt hatten. Laut CSB waren beim Hochfahren einer Produktionsanlage die Sicherheits-Systeme vorsätzlich außer Kraft gesetzt worden. Nur glückliche Umstände hätten die Beschädigung eines benachbarten MIC-Tanks verhindert. Dr. Rafael Moure-Eraso, Vorsitzender der CSB: „Ein Austritt signifikanter Mengen MIC hätte tödliche Folgen haben können. Diese Sorge wurde von Anwohnern legitimerweise seit Jahrzehnten geäußert.“ Den Tod der Arbeiter bezeichnete Dr. Moure-Eraso als „umso tragischer, da er hätte vermieden werden können“.

Vertreter von BAYER hatten unter Eid zugegeben, dass die Firma Anti-Terrorgesetze dazu missbrauchen wollte, die öffentliche Diskussion über die Sicherheitslage in Institute abzuwürgen. Gleichzeitig versuchte der Konzern, Bürgerinitiativen und kritische Journalisten in der Öffentlichkeit zu diskreditieren. Der US-Kongress urteilte: „BAYER hat den Sicherheitskräften entscheidende Informationen vorenthalten, hat den Ermittlern der Bundesbehörden nur eingeschränkten Zugang zu Informationen gewährt, hat die Arbeit von Medien und Bürgerinitiativen unterminiert und hat die Öffentlichkeit unrichtig und irreführend informiert.“
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Abschied vom Bhopal-Gift

Beitragvon Kira » Dienstag 22. März 2011, 10:24

CHEMIE Der Bayer-Konzern stellt die Produktion des gefährlichen Pestizids Methylisocyanat ein
BERLIN taz | Der Bayer-Konzern beendet endgültig die Herstellung des Bhopal-Gases Methylisocyanat (MIC). Die Konzernzentrale in Leverkusen kündigte an, die Produktion im Werk in Institute im US-Bundesstaat West Virginia nicht mehr zu produzieren. Damit hatten 16 Anwohner Erfolg, die gegen die Produktion aus Sicherheitsgründen geklagt hatten (taz vom 26. 2. 11). Als im Dezember 1984 im indischen Bhopal ein MIC-Tank explodierte, ereignete sich die bisher größte Chemiekatastrophe weltweit. Die Gaswolke forderte mindestens 10.000 Todesopfer. Noch heute leiden rund 120.000 Menschen an den Folgen. Das Werk in Institute, das 2001 von Bayer übernommen wurde, war die letzte Fabrik, in der MIC produziert wurde. MIC ist ein Wirkstoff in Ackergiften. Zuletzt kam es in der Anlage 2008 zu einer Explosion. Zwei Arbeiter starben. Seit 25 Jahren forderte eine Bürgerinitiative, die Produktion stillzulegen.
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=wu&dig=2011%2F03%2F21%2Fa0074&cHash=2dd577a76e
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Beitragvon Valletta » Dienstag 22. März 2011, 10:32

Wird die Produktion weltweit ganz eingestellt oder produziert der Konzern in einem Entwicklungsland weiter?
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Beitragvon Kira » Dienstag 22. März 2011, 11:56

@Valletta
das kann ich dir nicht leider nicht beantworten .... möglich wäre es !
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Re: Abschied vom Bhopal-Gift

Beitragvon Kira » Montag 1. Dezember 2014, 11:33

siehe auch

Pestizide / in Bophal geht das Sterben weiter viewtopic.php?f=33&t=1227
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Re: Abschied vom Bhopal-Gift

Beitragvon Kira » Montag 1. Dezember 2014, 11:37

Google-Übersetzung
Exklusiv: 30 Jahre auf von Bhopal Gas Tragödie, Dow Chemical Aktionäre Nachfrage-Gerechtigkeit

Durch Finbarr Bermingham
19. November 2014 08.03 Uhr GMT

Am Vorabend des 30. Jahrestages der Bhopal Gasleck, Aktionäre Dow Chemical zu Tisch zwei Resolutionen, die die Unternehmensleitung die Verantwortung für die schlimmsten Industriekatastrophe in der Geschichte zu akzeptieren, für die Opfer vollständig auszugleichen und für eine Voll bezahlen skalieren clean-up des noch kontaminierten Bereich.

Zehntausende Menschen starben, mehr als eine halbe Million wurden verletzt und Tausende wurden mit schwächende Krankheit nach Methyl isocynanate (MIC) ausgetreten und durch die Elendsviertel rund um den Union Carbide India Limited Pestizidfabrik in Bhopal Stadt verteilt als die Nacht hereinbrach auf der linken Seite 2. Dezember 1984.

Dow, die eine Übernahme von Union Carbide Corporation (UCC) im Jahr 2001 abgeschlossen ist, behauptet, dass es keine Unternehmensverantwortung, die Gebühren in der indischen Gericht offen stehen und es konsequent versäumt hat, an den Anhörungen zu erscheinen, trotz Wiederholung Ladungen.

Aber Aktionäre IBTimes UK sagte, dass die Reputationsschäden das Unternehmen konfrontiert ist von einer wachsenden indischen Chemiemarkt, der um 17% pro Jahr wächst, ohne es mit einer ernsten kommerziellen Einfluss auf die Dow Chemical Geschäft. ...


Original
Exclusive: 30 Years on from Bhopal Gas Tragedy, Dow Chemical Shareholders Demand Justice

By Finbarr Bermingham
November 19, 2014 08:03 GMT

On the eve of the 30th anniversary of the Bhopal gas leak, shareholders in Dow Chemical are to table two resolutions calling for the company's management to accept responsibility for the worst industrial disaster in history, to fully compensate victims and to pay for a full-scale clean-up of the still-contaminated area.

Tens of thousands of people died, more than half a million were injured and thousands more were left with debilitating illness after methyl isocynanate (MIC) leaked and spread through the shanty towns around the Union Carbide India Limited pesticide plant in Bhopal City as night fell on 2 December 1984.

Dow, which completed a takeover of Union Carbide Corporation (UCC) in 2001, claims it has no corporate responsibility to face the charges open in the Indian court and has consistently failed to appear at hearings, despite repeat summonses.

But shareholders have told IBTimes UK that the reputational damages the company is facing are excluding it from a burgeoning Indian chemical market that is growing by 17% per year, having a serious commercial impact on Dow Chemical's business. ...

http://www.ibtimes.co.uk/exclusive-30-y ... ce-1475466
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Bhopal: Chemie-Katastrophe und kein Ende

Beitragvon Kira » Mittwoch 3. Dezember 2014, 10:49

nzz.ch
2.12.2014
von Volker Pabst

30 Jahre seit der Katastrophe von Bhopal

Giftwolke über der Stadt der Seen

Am 3. Dezember 1984 entwich aus einem Tank der Pestizidfabrik in Bhopal giftiges Gas. 25 000 Personen sind bis heute an den Folgen gestorben. Die Überlebenden kämpfen für Entschädigung und Gerechtigkeit.

Der Ausstellungsraum des forensischen Instituts am L. M. Medical College in Bhopal ist kein gemütlicher Ort. Aufnahmen von tödlichen Stich- und Hiebverletzungen, von Strangulationsmalen, von madenübersäten Körpern und Wasserleichen, deren Augen von Fischen weggefressen wurden, bedecken die Wände des Raumes. In der Mitte hängt eine menschengrosse Puppe an einem Strick um den Hals von der Decke.

Minderwertiges Material

«Das ist ein guter Ort, um über die Geschehnisse von 1984 zu sprechen», sagt Dr. Sathpathy. Der Leiter des Instituts zeigt mit einer Kopfbewegung in eine Ecke mit ...

http://www.nzz.ch/international/asien-u ... 1.18436420

welt.de
3. Dez. 2014
dpa

Bhopal
Chemie-Katastrophe und kein Ende

Bhopal - Es war eines der schlimmsten Chemieunglücke der Geschichte. Vor 30 Jahren explodierten Tonnen von hochgiftigem Methylisocyanat im indischen Bhopal. Auf die Katastrophe folgte eine zweite - die bis heute dauert. ...

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/in ... -Ende.html
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