Wenn Dämpfe und Düfte zur Tortur werden

Wenn Dämpfe und Düfte zur Tortur werden

Beitragvon mirijam » Sonntag 27. November 2011, 21:04

Wenn Dämpfe und Düfte zur Tortur werden

Ob aus Parfüms, Shampoos, Reinigungsmitteln oder Textilien – ausdünstende Chemikalien lauern heute fast überall: Betroffene berichten von physischen Torturen.

hatte fast alles: entzündete Ohren, Fieber, Grippe, kribbelnde Beine, Anfälle von extremer Müdigkeit, Verdauungsprobleme. Dazu kam der Nebel im Kopf: Wenn er da war, bekam Thilde Jensen keinen Satz mehr zusammen.

Wochenlang hielten die Symptome an – ohne dass sie oder ein Arzt erklären konnte, was mit ihr los war. „Ich fühlte mich vergiftet“, sagt die 39-Jährige, „so etwas hatte ich noch nie erlebt.“

Erst als sie in New York im Stau feststeckt und von den Abgasen des Autos vor ihr Halsschmerzen, tränende Augen und Kopfschmerzen bekommt, kam ihr der Gedanke, dass Abgase und Chemikalien sie krank machen könnten.


Allergisch auf Shampoos, Parfüms und auf die Chemikalien

Die Fotografin nahm ab, reagierte allergisch auf Shampoos, Parfüms und auf die Chemikalien, mit denen sie ihre Fotos entwickelte. Die Krankheit, an der die Dänin leidet, nennt sich Multiple Chemikalienunverträglichkeit (MCS, multiple chemical sensitivity).

Seit Ende der 60er-Jahre ist die Krankheit bekannt. Rund vier Millionen Menschen leiden in Deutschland daran, so der Berufsverband der Umweltmediziner. „Die Anfragen werden stetig mehr. Insgesamt ist ein Anstieg der Krankheit zu beobachten“, sagt Silvia Müller, Leiterin des Chemical Sensitivity Networks in Kirschweiler.

Rund 4000 Farbstoffe verwendet die Textilindustrie, um Kleidung zu färben. Es gibt wasserlösliche Direktfarbstoffe, die in den Hohlräumen der Fasern gebunden werden – aber sich leicht auswaschen.
Reaktivfarbstoffe hingegen binden chemisch an die Farbfaser. Sie werden beim Waschen oder Tragen nicht so leicht freigesetzt.
Fettlösliche Dispersionsfarbstoffe werden ebenfalls chemisch vor allem an Chemiefasern gebunden. Dazu müssen allerdings Lösemittel eingesetzt werden. Geht beim Färben etwas schief, so kann sich die Farbe lösen. Sie kann, da sie fettlöslich ist und aus winzigen Molekülen besteht, über die Haut aufgenommen werden.

Früher wurden auch in Deutschland Azofarbstoffe eingesetzt, die Krebs erzeugen können. Möglich ist dies, da die durch Feuchtigkeit oder Schweiß aus dem Textil herausgelöst und von Hautbakterien zerkleinert werden. So könne sie die Hautbarriere leicht durchdringen. Kleidung aus nicht EU-Ländern kann solche Farbstoffe noch enthalten.

„Es gibt heute mehr schwere Fälle.“ Und das, obwohl in Deutschland laut einer Studie des Umweltbundesamtes die Belastung mit Blei, Arsen, Cadmium und Quecksilber zurückgegangen ist und viele andere Chemikalien nur noch in geringen Dosen eingesetzt werden dürfen. Auch die Konzentration von Schwefel- und Stickstoffverbindungen in der Luft hat dramatisch abgenommen.

Thilde Jensen und Silvia Müller treffen häufig auf Unverständnis, wenn sie über die Krankheit sprechen. Das liegt daran, dass sich Mediziner bis heute schwer tun, die Krankheit eindeutig zu klassifizieren. Zu unterschiedlich sind die Symptome.

„Es fehlen messbare Kriterien für eine objektive Diagnose“, sagt Robert Haley, Professor für Innere Medizin an der Universität Texas in Dallas. Er forscht seit den 70er-Jahren an MCS.


Chemikalienunverträglichkeit nicht als Berufskrankheit anerkannt

Damals berichteten Vietnam-Heimkehrer über Symptome, die sie auf den Einsatz von Chemikalien wie Agent Orange zurückführten. Obwohl hier die ersten Fälle dokumentiert wurden, ist die Chemikalienunverträglichkeit in den USA bis heute kein anerkanntes Leiden.

Deutschland war das erste Land, das MCS im Sinne der Krankheitsklassifikationen der Weltgesundheitsorganisation anerkannte, Österreich, Japan und Luxemburg folgten. Trotzdem streiten sich die Betroffenen mit Arbeitgebern, Krankenkassen und Vermietern, werden als „Spinner“ und „Psychos“ abgetan.

Thilde Jensen verließ New York, für ein paar Monate, wie sie damals dachte. „Stattdessen habe ich sieben Jahre mit einem Mundschutz gelebt, in der Wildnis“, sagt sie. „Es war ein Leben der Vermeidung, weg von allem.“

Bei der Suche nach Informationen über ihre Krankheit lernte sie andere Betroffene kennen, in den USA, in Deutschland, in Frankreich. Sie traf sie, machte Fotos von ihnen und ihrem Leben mit und ohne Chemikalien.

„Viele, die MCS haben, ziehen in die Natur, in den Südwesten der USA“, sagt Jensen. Aus all den Bildern soll ein Buch werden, mit dem sie auf das Schicksal der Kranken aufmerksam machen will.

Vor wenigen Wochen berichteten die „New York Times“ und der britische „Observer“ über das Fotoprojekt, „ich habe viel Zustimmung und Unterstützung erfahren“, sagt sie. Ein Teil der MCS-Community, die sich in Foren trifft, lehnt die Zurschaustellung der Krankheit aber ab.

„Wir müssen uns immer wieder anhören, dass wir in Wahrheit psychische, nicht physische Probleme haben“, sagt Alison Johnson, die Gründerin der Chemical Sensitivity-Stiftung in den USA. „Die Fotos verstärken den Eindruck, dass wir Psychos sind.“

Auch in Deutschland werden MCS-Patienten oft nicht für voll genommen. „Immer wieder wird berichtet, dass ein Gutachter die Erkrankung als Persönlichkeitsstörung oder sonstige psychische Krankheit deklariert“, sagt Silvia Müller vom Chemical Sensitivity Network. Ähnliches geschieht bei Versorgungsämtern und Krankenkassen.

Bis heute ist MCS keine anerkannte Berufskrankheit. „Es gibt aber auffällig viele Erkrankte in schadstoffbelasteten Gebäuden, Schulen und im Umfeld bestimmter Fabriken“, sagt Müller. Über 50 lokale MCS-Gruppen gibt es in Deutschland. „Es gibt bei etwa 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leichte Irritationen beim Kontakt mit Chemikalien.“

Bei zwei Prozent entstünde im Zusammenspiel verschiedener Chemikalien eine sogenannte Hypersensibilisierung. Dann reagiert ein Erkrankter nicht nur auf eine Chemikalie, sondern auf mehrere: auf Autoabgase, Raumsprays oder Parfüms. „Duftstoffe bestehen aus Chemikaliengemischen.

Für die MCS-Patienten sind sie Barrieren wie steile Treppen für Rollstuhlfahrer“, sagt Müller und erzählt von einer Frau, die in Berlin am Bahnhof eine öffentliche Toilette benutzte und mit heftigen allergischen Symptomen auf das Raumspray reagierte, das dort versprüht wurde.


Viele MCS-Kranke verlassen ihr Haus nicht mehr

Chemikalien sind heute fast überall, und so können viele MCS-Kranke ab einem gewissen Stadium nicht mehr das Haus verlassen. „Die Therapie besteht in erster Linie aus Vermeidung. Chemikaliensensible müssen dafür sorgen, dass ihr Wohnraum und ihre Nahrung frei von Chemikalien sind“, sagt Müller. Julianna Martin, eine 33-jährige Amerikanerin, ließ dafür auch im Winter ihre Fenster geöffnet, schlief im Zelt und trug einen Mundschutz. „Ich habe meinen Körper von Grund auf gereinigt“, sagt sie.

Leider gebe es nicht die eine Lösung, sagt Pall. Auch Jahre, nachdem erste Symptome aufgetreten sind, könne es noch neue allergische Reaktionen geben. Schon wegen der Vielfalt der Symptome könne es keine Einheitstherapie geben. „Menschen mit MCS werden ihr Leben lang extrem sensibel auf Chemikalien reagieren“, sagt Alison Johnson.


Putzmittel: Die bei Kontaktallergien bekannte Überreaktion der Haut wird oft durch aggressive Inhaltsstoffe ausgeläst, meist durch Aldehyde. Während Entgiftungstherapien inzwischen von vielen Ärzten verschrieben werden, gibt es auch eine Menge Wunderheiler und obskure Methoden. „Das schadet natürlich dem Image der Krankheit und der Betroffenen“, sagt Johnson, „und drängt uns in die Spinnerrolle.“

Die Agaplesion-Klinik in Hamburg hat seit wenigen Monaten zwei Zimmer für Menschen mit Allergien und MCS, in Aix-en-Provence in Frankreich gibt es bald eine Klinik für MCS-Patienten.

In Hamburg werden keine Putzmittel mit Chemikalien verwendet, elektromagnetische Felder werden mit sogenannten „Power Circuit Breakers“ gedämpft, auch die Möbel und die Wandfarbe enthalten weniger Chemikalien. „Leider gibt es in Deutschland noch keine Umweltklinik, die den Bedürfnissen der schwerer an MCS-Erkrankten gerecht würde“, sagt Silvia Müller.


Betroffene werden nicht ernst genommen

Neben den Symptomen sind es vor allem die Reaktionen von anderen, unter denen die MCS-Kranken leiden: „Ich musste mir immer wieder anhören, ich wolle doch nur Aufmerksamkeit“, sagt Julianna Martin. „Dabei weiß ich, wie ich Aufmerksamkeit generiere, mit einem Push-up, mit Stöckelschuhen – aber bestimmt nicht, indem ich freiwillig mit einem Atemschutz rumlaufe.“

Sie meidet seither Bars, Restaurants, Clubs; all die Orte, wo früher ihr Sozialleben stattgefunden hatte. „Ich habe die ganzen Dämpfe und Düfte nicht mehr ausgehalten“, sagt sie.

Weichmacher: Sie machen Kunststoffe biegsam, geschmeidig und elastisch. Die bekanntesten Weichmacher sind die Phthalate, man findet sie in Tüten und Dehnfolien für Wurst und Käse, und Dichtungen von Bierflaschen. Sie wandern relativ zügig ins verpackte Lebensmittel. Im Tierversuch führte die Aufnahme von Phthalaten zu Missbildungen an den Fortpflanzungsorganen.

Pestizide: Die Schädlingsbekämpfer werden trotz Bio-Boom und zunehmender Reglementierung immer noch flächendeckend eingesetzt. Allerdings setzt die Agrarindustrie jetzt weniger auf einzelne Wirkstoffe als auf Cocktails mit mehreren Pestiziden. Eine aktuelle Greenpeace-Studie fand bis zu 15 unterschiedliche Pestizide in einem einzigen Salatkopf. Die Stoffe wirken ähnlich wie Hormone, ?außerdem behindern sie die Atmung in den Nervenzellen, was das Risiko für Parkinson und Alzheimer erhöht. Besonders heimtückisch sind Pestizide aus der Gruppe der Cholinesterase-Hemmer, die das Nervensystem für andere Gifte anfälliger machen.

Dioxine: Entstehen bei der Verbrennung oder Herstellung chlororganischer Chemikalien und kommen daher praktisch überall in der Welt vor. Sie reichern sich im Menschen an, der „sein“ Dioxin vor allem über Fleisch, Eier, Getreide und Milch aufnimmt. In der Schwangerschaft führen Dioxine zu Fehlbildungen beim Embryo, bei Erwachsenen fördern sie das Tumorwachstum.
Foto: picture-alliance/chromorange

Acrylamid: Das weiße, geruchslose Pulver wurde 1999 durch schwedische Forscher in stärkehaltigen, trocken erhitzten Lebensmitteln gefunden. Besonders reich an Acrylamid sind Chips, Pommes frites, Lebkuchen, Knäcke- und Toastbrot, Zwieback, Knuspermüslis, Kartoffelpuffer und geröstete und gemahlene Kaffeebohnen. Beim Kochen mit Wasser entsteht kein Acrylamid. Im Tierversuch veränderte es das Erbgut, ob dieser Effekt aber auch für Menschen gilt, ist unklar. Die Überwachungsbehörden setzen bei Acrylamid auf den "Minimierungseffekt", das heißt, die Anwesenheit der Substanz soll in Lebensmitteln so weit wie möglich reduziert werden. Einen allgemein gültigen Grenzwert gibt es jedoch nicht.

Nitritsalze: Diese Stickstoffverbindungen werden zum Pökeln von Fleisch verwendet. Sie werden bereits im Nahrungsmittel, aber auch später im Körper zu Nitrosaminen umgewandelt, die als krebserregend und erbgutschädigend gelten. Beim Deutschen Krebsforschungszentrum geht man davon aus, dass der in den letzten Jahren registrierte Rückgang der Magenkrebserkrankungen darauf zurückzuführen sei, dass immer weniger Lebensmittel gepökelt oder geräuchert werden.

Quecksilber: Auch dieses Schwermetall reichert sich im Körper an. Organische Quecksilberverbindungen, wie sie in der Nahrung vorkommen können, gelten als besonders giftig. Als erste Symptome zeigen sich Mattigkeit sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Typisch sind ein Metallgeschmack im Mund und vermehrter Speichelfluss. In der Schwangerschaft unterdrückt das Schwermetall die Hirnentwicklung des Embryos. Als besonders ergiebige Quecksilberquellen gelten Fische und Meeresfrüchte.

Cadmium: Das Schwermetall wird im Körper angereichert und kann zu Nierenschäden, Krebs und Knochenschwund führen. Der europäische Grenzwert pro Kilogramm Körpergewicht liegt bei 2,5 Mikrogramm pro Woche. Europäer nehmen im Durchschnitt 2,3 Mikrogramm Cadmium pro Kilo Körpergewicht auf – ?die Differenz ist also sehr gering.

Bisphenol A: Die Kohlenwasserstoffverbindung wird für die Herstellung von Kunststoffen benötigt, man findet sie in Lebensmittelverpackungen und Innenbeschichtungen von Konservendosen, aber auch in Babyfläschchen (hier ist es allerdings in der EU ab dem 1. Juni verboten). BPA kann aus dem Kunststoff herausgelöst und in Essen und Getränke gespült werden. Im Körper wirkt es ähnlich wie Östrogen. Es könnte die Spermienqualität senken. Frauen, deren Blut einen hohen ?BPA-Gehalt aufweist, werden im Durchschnitt dicker als solche mit niedrigen Werten.

Auch in Deutschland halten viele die Patienten für „Psychos“: „Sie werden so gut wie immer als psychisch krank eingestuft, obwohl es sich um keine psychische, psychosomatische oder psychiatrische Krankheit handelt“, sagt Kurt Müller, Mitglied des Vorstands des Berufsverbands der Umweltmediziner.

Einige MCS-Kranke können nach einer gewissen Zeit an ihren Arbeitsplatz zurückehren. Thilde Jensen fotografiert heute wieder. Juliannas Arbeitgeber reagierte zwar entgegenkommend, als sie ihre Kolleginnen bat, kein Parfüm mehr zu tragen, verbot ihr aber, im Winter das Fenster weit zu öffnen. Die Amerikanerin machte sich daraufhin selbstständig. Seit sechs Jahren hat sie eine Firma, die Häuser für Allergiker baut.

Die drei Frauen kämpfen nicht nur gegen ihre Krankheit, sondern auch gegen eine von ihnen als übermächtig empfundene Chemie-Industrie. Die reagiert jedoch gar nicht auf die Anwürfe der MCS-Kranken.


Chemische Industrie investiert Gelt, um die Opfer zu diskreditieren

Der Verband der chemischen Industrie in Deutschland hat keine eigene Position, sondern schließt sich einer Stellungnahme des Sachverständigenrates für Umweltfragen aus dem Jahr 1999 an. „In den USA haben die chemische Industrie und die Bauindustrie Tausende Dollar investiert, um die Opfer ihrer Produkte zu diskreditieren“, sagt Thilde Jensen.

Zumindest die Verbraucher scheinen die Gefahr von zu vielen Chemikalien erkannt zu haben, so wächst beispielsweise der Absatz von Bioprodukten seit Jahren, im Jahr 2010 um acht Prozent.

Auch die EU reagiert, wenn auch zögerlich: Sie verbot im Sommer die Verwendung von Bisphenol A in Babyflaschen, weil die Chemikalie im Verdacht steht, den Hormonhaushalt bei Kleinkindern aus dem Gleichgewicht zu bringen.

„Wir sind umgeben von Chemikalien, die wir nicht sehen“, sagt Thilde Jensen. „Es sollte viel mehr von diesen Verboten geben.“ Sie hat die schlimmste Zeit ihrer Krankheit inzwischen überwunden. Auch den Mundschutz hat sie abgelegt.


Weitere Informationen zu Thema:


http://www.fklnf.de


http://www.welt.de/gesundheit/article13735176/Wenn-Daempfe-und-Duefte-zur-Tortur-werden.html
mirijam
 

Wenn Dämpfe und Düfte zur Tortur werden

Beitragvon mirijam » Sonntag 27. November 2011, 21:12

Den Artikel kann man im Großen und Ganzen als gelungen bezeichnen.

Leider ist ganz am Ende des Artikels ein Hinweis mit einem Link, der zu den Psychos führt:


Zitat

\"Weitere Informationen zu Thema:


fklnf.de \"


http://www.welt.de/gesundheit/article13735176/Wenn-Daempfe-und-Duefte-zur-Tortur-werden.html



Tja und wenn man den Link fklnf.de anklickt, dann liest man dies:


\"Herzlich Willkommen auf der Website der
Fachkliniken Nordfriesland!

Die Fachkliniken Nordfriesland sind eine konfessionelle Einrichtung für die Behandlung von Menschen mit Krankheiten, Störungen und Behinderungen aus den Bereichen der

Allgemeinpsychiatrie

Abhängigkeitserkrankungen

Psychosomatik, Psychotherapie und Umweltmedizin\"


http://www.fklnf.de/


Das ist natürlich total irreführend.

- Editiert von mirijam am 27.11.2011, 20:13 -
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Beitragvon mirijam » Sonntag 27. November 2011, 21:14

So kann man direkt bei den Psychiatrisierern landen.
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Beitragvon Juliane » Montag 28. November 2011, 08:29

Die Welt ist eine Tageszeitung der Axel Springer AG und kommt aus Hamburg.

Vermutlich ein Promotion-Artikel der Fachkliniken Nordfriesland

Mai ist ja sehr medienaktiv:

http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/10/20/fehlinformationen-uber-mcs-in-tv-doku/
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Beitragvon Silvia K. Müller » Montag 28. November 2011, 15:54

Der Artikel wurde von Alison Johnson - Chemical Sensitivity Foundation angeregt.
Ihr erinnert Euch sicher noch an ihre MCS Filme, Gulf War Disease und 9/11 Reportage.
Alison Johnson hatte die Journalistin in den USA getroffen.
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Beitragvon Cimon » Dienstag 29. November 2011, 19:27

Da stehen ein paar unmögliche Kommentare bei Die Welt.
Einer meint, man könne sich "Tricks" aneeignen um MCS zu "überlisten".

Können sich ein paar Leute sachlich darum kümmern?
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Beitragvon Clarissa » Dienstag 29. November 2011, 20:04

Leider nicht mehr möglich "Die Kommentarfunktion für diese Seite wurde deaktiviert." das wird sehr gerne gemacht wenn die Diskussion in eine Richtung geht die dem Verlag nicht genehm ist.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon bling.bling » Dienstag 29. November 2011, 21:02

oder nach Feierabend. Morgen wieder nachschauen;)
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 30. November 2011, 08:59

Die Botschaft des Artikels erinnert doch sehr an einen älteren Artikel aus November 2007.


Wie Medien Botschaften über MCS vermitteln
viewtopic.php?t=16684
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Wenn Dämpfe und Düfte zur Tortur werden

Beitragvon Silvia K. Müller » Mittwoch 30. November 2011, 13:38

Der Link zum Fachkrankenhaus Nordfriesland wurde von der WELT Redaktion auf unsere Bitte hin entfernt.

Folgenden Hinweis auf eine öffentliche Aussage des Klinikleiters Dr. Mai hatten wir unserer letzten Mail als Begründung beigefügt:

Dr. Mai, O-Ton bei SWR Odysso:
"Wir vermitteln ihnen aber auch, dass sie sich wieder daran gewöhnen sollen, die übliche Umgebung mit Parfum und mit anderen Reizen auszuhalten.“

Kurz später war der Link zum FKNF entfernt.
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Wenn Dämpfe und Düfte zur Tortur werden

Beitragvon bling.bling » Mittwoch 30. November 2011, 16:21

souverän. danke.
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 30. November 2011, 20:37

Noch ein Originalzitat von Dr. Mai:


"Menschen die in ihrem Leben extrem intensive Traumata erleiden mussten, wie man sie vielleicht in einer Kriegssituation erleiden muss, aber auch als Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Mißbrauchs in der Kindheit, haben ein vielfach erhöhtes Risiko an MCS zu erkranken.."

http://www.rtl-regional.de/player.php?id=1679&tag=Umwelt&seite=6
http://www.fklnf.de/presse.html
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Wenn Dämpfe und Düfte zur Tortur werden

Beitragvon Thommy the Blogger » Mittwoch 30. November 2011, 20:44

Kann Dr. Mai zu diesem Statement auch den wissenschaftlichen Nachweis erbringen?
peer reviewed?

Ich frag mal so, denn die MCS Kranken die ich kenne und das sind mindestens so viele wie der Dr. Mai,
die passen absolut nicht in seine abgewetzte Traumata-Schablone die er da aus seiner Hosentasche ausgepackt hat.
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