Zitat aus der umg 2/2012

Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon Juliane » Montag 21. Mai 2012, 16:20

umg 25 | 2/2012

"Kritik aus der Selbsthilfeszene

Alle - Referenten und Teilnehmer – waren nicht wenig überrascht, als ihnen in dem Blog einer Selbsthilfegruppe (CSN) von einer Autorin, die selbst bei dem Symposium nicht anwesend war, unterstellt wurde, an einer Kreuzfahrt teilgenommen zu haben. Diese Darstellung auf „Boulevard-Niveau“ gipfelt in einer Abrechnung mit gerade vom dbu fertig gestellten Praxisleitlinien für kurative Umweltmedizin. In die Schusslinie gerät ausgerech- net Frau Dr. Anke Bauer, die die Schriftleitung hatte. Vergessen ist, dass es nicht zuletzt ihrer engagierten Arbeit zu verdanken war, dass die MCS- Studie I des RKI nicht das gesetzte Ziel der Psychiatrisierung der Krankheit erreichte. Nun wird ihr und den Co-Autoren gerade diese Zielsetzung unterstellt. Es wird in dem Pamphlet deutlich, das zwischen umweltmedizinischer diagno- stischer Strategie und auszuschließenden Differenzialdiagnosen und Therapien nicht unterschieden wird. Hätte man wenigsten das übersichtliche Fließschema zur Kenntnis genommen und verstanden, wäre ein solches Ausmaß von übler Nachrede ver- meidbar gewesen. Auch zeigt sich, dass die Kommentatorin keine Kenntnisse darüber besitzt, welche formalen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, wenn Leitlinien ein brauchbares Instrument werden sollen. Entgegen allen Unterstellungen von anderer Seite sind die genetischen und epigenetischen Gesichtspunkte individueller Suszeptibilität beachtet. Die umweltmedizinischen somatischen Ursachen der Depressivität wurden erst jüngst, so umfassend wie noch nie zuvor, durch einen der Autoren der Leitlinien veröffentlicht.

Der Vorstände von dbu und EUROPAEM distanziert sich von dieser Meinungsmache einer Autorin auf das Schärfste, die den eigenen Interessenkonflikt unerwähnt lässt. In einer Zeit, in der immer weniger Ärzte bereit sind, sich den Mühen der Betreuung umweltkranker Patienten zu unterziehen, kann man nur von selbstgefälliger Ignoranz sprechen, wenn man gerade aus den Kreisen der Betroffenen, die es besser wissen sollten, in dieser unsachlichen und noch dazu im Detail kenntnislosen Weise über diejenigen herzieht, die sich seit Jahrzehnten engagieren. Bei den Patienteninitiativen ist ein heilsamer Selbstreinigungsprozess dringend erforderlich.

Die Tagungsinhalte steht auf einer CD, die über die Geschäftsstellen von dbu und EUROPAEM bezogen werden können, in Wort und Bild all denen zur Verfügung, die teilgenommen haben und die Informationen aufarbeiten möchten – all denen, die verhindert waren und nicht teilnehmen konnten – und all denen, die eine Meinung aber keine Kenntnis haben, um plakative Meinung durch konkretes Wissen zu ersetzen.

Kurt E. Müller"

http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/212_dbu.pdf
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Beitragvon Juliane » Montag 21. Mai 2012, 16:29

Zitat

"Der Vorstände von dbu und EUROPAEM distanziert sich von dieser Meinungsmache einer Autorin auf das Schärfste, die den eigenen Interessenkonflikt unerwähnt lässt"


Nun, ich habe am 24. Februar 2012 den Beitrag für CSN Blog geschrieben.


Ich darf Herrn Dr. Müller mal darüber aufklären, dass ich keine Interessenskonflikte habe.

Sehr wohl aber habe ich ein Interesse daran, aufzukären. Und das werde ich auch weiterhin tun als Nutzerin des CSN Forums und auch anderer Internetforen und auch als Blog-Autorin.

Zu den weiteren Aussagen des Beitrags von Dr. Müller gebe ich keinen Kommentar.

Möge sich ein Jeder seine Meinung bilden

Hier ist der Link zum Blog:

http://www.csn-deutschland.de/blog/2012/02/24/umweltmediziner-auf-kreuzfahrt/
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Beitragvon mirijam » Montag 21. Mai 2012, 19:30

Nach der drohenden Tirade des Herrn Dr. Donate folgt nun ein Diffamierungsversuch gegen die sachliche, text- und fakten-bezogene Analyse der DBU-Leitlinie Umweltkrankheiten, die im CSN-Blog veröffentlicht wurde.

Man will es einfach nicht wahrhaben, dass wir in diesem Lande ein Recht auf freie Meinungsäußerung haben, insbesondere, wenn diese sich streng an offensichtliche Fakten und gemachte Aussagen hält. Herr Dr. Kurt E. Müller erbost sich über die sachliche Kritik, die betroffene Umweltpatienten an der DBU-Leitlinie üben.

Dabei mutet sein eigener Auftritt in der UMG tendenziös und unsachlich an. Man spielt die Rolle der beleidigten Leberwurst, des missverstandenen, sich uneigennutzig aufopfernden \"Beschützers\" seiner privat und gut zahlenden Patienten, somit seiner Ertrag bringenden Kunden. Es kommen einem fast schon die Tränen. ;-)

Dabei fehlt das Allerwichtigste, um Überzeugung zu generieren. Keine Argumente, keine Beweise, keine Zitate, keine Erklärungen und Details, die zur Klärung des Sachverhalts und Stützung von Behauptungen selbstverständlicher Weise in sachlichen, korrekten Texten unentbehrlich sind.

Das alles vermisse ich schmerzlich im Pamphlet des Herrn Dr. Kurt E. Müller, um den von ihm selbst benutzten Ausdruck zu verwenden, wobei ich als Philologin anmerken muss, dass er im Gegensatz zu mir mit dem Begriff Pamphlet für Juliane’s sachlich begründeten Artikel einen ziemlich unpassenden Ausdruck gewählt hat.

Dagegen wird man von der Suggestion, Polemik und Rhetorik im Artikel von Herrn Dr. Kurt E. Müller gnadenlos erdrückt. Man hätte sich gerne mehr Ehrlichkeit und Sachlichkeit seitens der Umweltärzte gewünscht. Leider Fehlanzeige.

- Editiert von mirijam am 21.05.2012, 20:06 -
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Beitragvon Twei » Montag 21. Mai 2012, 22:10

Zitat von Kurt E. Müller aus obigem Textauszug:
"...In die Schusslinie gerät ausgerech- net Frau Dr. Anke Bauer, die die Schriftleitung hatte. Vergessen ist, dass es nicht zuletzt ihrer engagierten Arbeit zu verdanken war, dass die MCS- Studie I des RKI nicht das gesetzte Ziel der Psychiatrisierung der Krankheit erreichte...."

Soll ich aus dieser Aussage interpretieren, dass das "gesetzte Ziel" wirklich die Psychiatrisierung von MCS war und dass diese Tatsache nun von der Schriftleitung verschleiert wurde ohne dabei eine tatsächliche Abwendung derselben eventuell erwirkt zu haben?

Die Leitlinien-Autoren des dbu hätten sich doch nur an die Vorgaben des WHO-ICD-10: T78.4 zu orientieren brauchen, um einen psychiatrischen Charakter bei MCS bzw. dem umfassendem Krankheitsbild davon unmißverständlich Paroli zu bieten.

Was sind das denn für zwielichte Äußerungen von einem langjährig praktizierenden Mediziner?
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Beitragvon Beobachter » Dienstag 22. Mai 2012, 04:16

Zitat Auszug:

" In einer Zeit, in der immer weniger Ärzte bereit sind, sich den Mühen der Betreuung umweltkranker Patienten zu unterziehen, ... "

Es entsteht der Eindruck, dass Dr. Müller als Umweltmediziner es als Ehre für den Umweltkranken und als Opfer für den Arzt betrachtet, wenn Patienten überhaupt behandelt werden.
Welche Aufgabe soll ein Umweltmediziner denn sonst haben, wenn nicht die "Betreuung umweltkranker Patienten"?
Und das auch noch angesichts der Tatsache, dass im Bereich Umweltmedizin zunehmend ärztliche Leistungen für Beratung, Diagnostik und Therapie privat abgerechnet werden und somit ein lohnendes Geschäft darstellen.


Zitat Auszug:

" Bei den Patienteninitiativen ist ein heilsamer Selbstreinigungsprozess dringend erforderlich."

Zu den "Patienteninitiativen" gehört auch der VHUE e.V., der in die umg - Liste der Selbsthilfeorganisationen/-Vereine/-Verbände aufgenommen ist:

http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/shg-adr.pdf

Dr. Müller gehört zu den Gründungsmitgliedern des VHUE e. V.:

http://www.umweltbedingt-erkrankte.de/unser-verein

und wählt - laut Satzung - in dieser Eigenschaft auch den Vorstand des Vereins (mit):

http://www.umweltbedingt-erkrankte.de/unser-verein/satzung

Jeweils alleinvertretungsberechtigte Vorstandsmitglieder sind (laut Satzung)

Dr. rer. nat. J. Ionescu (1. Vorsitzender) und
M. Frielinghaus (Geschäftsführerin)

Zur Position und zu den Aktivitäten des VHUE e. V. ist Vieles belegbar/nachweisbar bekannt;
m. E. wäre zu allererst dort ein "heilsamer Selbstreinigungsprozess dringend erforderlich" ...


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Beitragvon Beobachter » Dienstag 22. Mai 2012, 16:27

NACHTRAG zu meinem Eintrag oben bzgl. VHUE e. V. - Positionen/Aktivitäten:

viewtopic.php?t=17772


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Beitragvon mirijam » Freitag 25. Mai 2012, 00:31

Dr. Kurt E. Müller- Zitat:

\"Es wird in dem Pamphlet deutlich, das zwischen umweltmedizinischer diagnostischer Strategie und auszuschließenden Differenzialdiagnosen und Therapien nicht unterschieden wird. \"

(Siehe Post ganz oben)


Also:

In der DBU-Leitlinie stand unter Diagnose: somato-psychisch oder psycho-somatisch? Antwort (Empfehlung): SOWOHL ALS AUCH !!!, also auch psycho-somatisch. (Anm. Dieses wird auch in den Bestrebungen deutlich, in TV; Foren etc. ständig durch Sendungen und Auftritte irgendwelcher seltsamen Figuren MCS als psychisch bzw. psycho-somatisch hinzustellen).

Weiterhin wurde dringend empfohlen, monokausale Ursachen/Diagnosen (also rein organische) zu vermeiden. Das Ziel ist ein multikausales, mit anderen Worten ein biopsycho-soziales Modell. Dieses wird auch am Anfang der Leitlinie postuliert. Klarer geht es eigentlich nicht.

Hinzu kommt die öffentliche Ankündigung von Ingo Tüchsen (Geschäftsführer der Klinik Bredstedt): Wechsel der umweltmedizinischen Versorgung von einem somatischen in ein psychisches Behandlungskonzept.
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Beitragvon mirijam » Freitag 25. Mai 2012, 00:34

Zitat aus der DBU-leitlinie:

\"\\\"4.5 Anamnese von multifaktoriellen Syndromen

Es wird empfohlen multifaktorielle Syndrome, welche häufig mit UME assoziiert sind, systematisch
zu erfassen (vgl. Risikogruppen und Folgeerkrankungen).

Hierunter sind chronische Multisystemerkrankungen zu verstehen, deren Entstehung mit Risikofaktoren
aus dem

-somatischen,

-psychischen und

-sozialen Bereich

assoziiert ist

(„biopsycho-soziales“ Krankheitsmodell),

insbesondere:

• eine besondere Chemikaliensensitivität (Chemical Sensitivity/CS, Multiple Chemical
Sensitivity /MCS)

• Chronisches Erschöpfungssyndrom/CFS

• Chronische Schmerzsyndrome, Fibromyalgie\"



http://www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf

- Editiert von mirijam am 25.05.2012, 00:36 -
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Beitragvon mirijam » Freitag 25. Mai 2012, 10:58

Zitat

Seite 16 Mitte:

\"Da die Diagnose und Einordnung dieser Erkrankungen in Deutschland noch diskutiert werden, sind keine verlässlichen
Daten bekannt.\"



http://www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf
--------------------------------------------------------------------------------

Das ist eine bewusst falsche und irreführende, eine gefährliche Behauptung. Auch aus juristischer Sicht nicht in Ordnung.
mirijam
 

Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon mirijam » Freitag 25. Mai 2012, 11:14

Dr. Kurt E. Müller schreibt:

"... Frau Dr. Anke Bauer, die die Schriftleitung hatte. Vergessen ist, dass es nicht zuletzt ihrer engagierten Arbeit zu verdanken war, dass die MCS- Studie I des RKI nicht das gesetzte Ziel der Psychiatrisierung der Krankheit erreichte. Nun wird ihr und den Co-Autoren gerade diese Zielsetzung unterstellt."

http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/212_dbu.pdf



Wieso unterstellt? Das steht in der DBU-leitlinie geschrieben. Für jeden, der lesen kann, verständlich genug postuliert.

Zitat:

"7.2.1 Psychoedukation

Es wird empfohlen die Patienten über ihr Krankheitsbild aufzuklären,

wobei ein multifaktorielles und individuelles Modell der Erkrankung vermittelt werden sollte.

Bei chronischen Verlaufsformen sollte die grundlegende Problematik chronifizierter Gesundheitsstörungen
angesprochen werden.

Es sollte vermittelt werden, dass Beeinträchtigungen

in körperlichen,

seelischen und

sozialen Bereichen auftreten können,

die einer multifaktoriellen Therapie bedürfen.

Monokausale Zuschreibungen sollten vermieden werden!\"


Monokausale Zuschreibungen sollten vermieden werden!

Monokausale Zuschreibungen sollten vermieden werden!

Monokausale Zuschreibungen sollten vermieden werden!


http://www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf
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Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon mirijam » Samstag 26. Mai 2012, 22:51

Dr. Kurt E. Müller:

"... Frau Dr. Anke Bauer, die die Schriftleitung hatte. Vergessen ist, dass es nicht zuletzt ihrer engagierten Arbeit zu verdanken war, dass die MCS- Studie I des RKI nicht das gesetzte Ziel der Psychiatrisierung der Krankheit erreichte. Nun wird ihr und den Co-Autoren gerade diese Zielsetzung unterstellt."

http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/212_dbu.pdf

(siehe auch ersten Post ganz oben in diesem Strang)



Und was ist das hier? Zitat:

"Therapeutisches Konzept
für die Krankenhausbehandlung von
Menschen mit
psychosomatischen Erkrankungen
Schwerpunkt Umweltmedizin


Verantwortlich für den Inhalt:

Dr. med. Christoph Mai, Chefarzt und Geschäftsführer

Ralf Tönnies, Leitender Therapeut

Dr. med. Susanne Steinlechner, Oberärztin

Dr. rer. nat. Anke Bauer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Stand:

Bredstedt, 30.11.2011

http://www.fklnf.de/fileadmin/downloads/Umwelt/C2_Konzept_Psychosom_Schwerp_Umwelt_11_2011.pdf

viewtopic.php?t=16963 "



Nochmals:

"Menschen mit

psychosomatischen Erkrankungen

Schwerpunkt Umweltmedizin"


Umweltkrankheiten sind keine psychosomatischen Erkrankungen. Diese mutwillige Einordnung ist ein eindeutiger Psychiatrisierungsversuch.



viewtopic.php?t=16731
mirijam
 

Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon mirijam » Samstag 26. Mai 2012, 23:00

Dr. Kurt E. Müller:

"... Frau Dr. Anke Bauer, die die Schriftleitung hatte. Vergessen ist, dass es nicht zuletzt ihrer engagierten Arbeit zu verdanken war, dass die MCS- Studie I des RKI nicht das gesetzte Ziel der Psychiatrisierung der Krankheit erreichte. Nun wird ihr und den Co-Autoren gerade diese Zielsetzung unterstellt."

http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/212_dbu.pdf


Christoph Mai, Anke Bauer und Co.:

"Menschen mit

psychosomatischen Erkrankungen

Schwerpunkt Umweltmedizin"


"Menschen mit

psychosomatischen Erkrankungen

Schwerpunkt Umweltmedizin"


"Menschen mit

psychosomatischen Erkrankungen

Schwerpunkt Umweltmedizin"


Siehe hier:

http://www.fklnf.de/fileadmin/downloads/Umwelt/C2_Konzept_Psychosom_Schwerp_Umwelt_11_2011.pdf



Fazit:

Umweltkrankheiten sind keine psychosomatischen Erkrankungen. Diese mutwillige Einordnung ist ein eindeutiger Psychiatrisierungsversuch.

Umweltkrankheiten sind keine psychosomatischen Erkrankungen. Diese mutwillige Einordnung ist ein eindeutiger Psychiatrisierungsversuch.

Umweltkrankheiten sind keine psychosomatischen Erkrankungen. Diese mutwillige Einordnung ist ein eindeutiger Psychiatrisierungsversuch.
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Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon Blonde Babe » Samstag 26. Mai 2012, 23:06

Herr Dr. Müller, Sie führen in Ihrem dbu Statement (nicht existente) Interessenkonflikte bei der Bloggerin an.
Lassen Sie uns doch in einem Folgestatement wissen, warum die Leitlinie keinen Passus zu den
Interessenkonflikten und Abhängigkeitsverhältnissen der Leitlinienautoren aufweist.
Bei wissenschaftlichen Studien ist dies längst Pflicht. Bei Leitlinien etwa nicht?
Blonde Babe
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Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon Blonde Babe » Samstag 26. Mai 2012, 23:30

Es gibt Regeln für Leitlinien die befolgt werden müssen:

"Für Leitlinienkoordinatorinnen und -koordinatoren hat die AWMF ein ausführliches Regelwerk erstellt mit Hinweisen zur Erklärung zum Interessenkonflikt. Eine Interessenkonflikt-Erklärung muss ab Dezember 2010 vor jeder Neuentwicklung oder Überarbeitung einer Leitlinie gemeinsam mit der Anmeldung vorgelegt werden"

http://www.awmf.org/leitlinien/awmf-regelwerk/ll-entwicklung.html


AWMF schreibt vor:
"Die Interessenkonflikterklärungen aller Mitwirkenden sind im Leitlinienreport der Leitlinie im Detail wieder zugeben. Die Langfassung der Leitlinie muss das Verfahren der Erfassung und der Bewertung von Interessenkonflikten mit Verweis auf den Leitlinienreport beschreiben."

http://www.awmf.org/medizin-versorgung/stellungnahmen/umgang-mit-interessenkonflikten.html
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Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon Husky » Dienstag 29. Mai 2012, 15:19

Zur Erinnerung:

ZITAT aus der UMG


dbu besorgt über die Zukunft der Umweltmedizin in Deutschland

"..Am 20.10.2010 teilte die Geschäftsleitung der Fachkliniken Nordfriesland
gGmbH mit, dass die durch therapiebegleitende Evaluation
seit 2001 erkennbaren Trends in den stationär behandelten
Fälle zu einer Änderung der Behandlungsstrategie geführt habe.
Bei den stationären Patienten sei eine stetige Zunahme einer
„psychiatrischen Komorbität“ feststellbar, die wesentlich stärker
auf psychotherapeutische Behandlungsmodule und zunehmend
schlechter auf die Provokations-Neutralisierungs-Bahandlung
nach Miller ansprächen.

Deshalb könnten in Zukunft (Kassen-)Patienten nur noch mit einer
primären psychosomatischen oder psychiatrischen Diagnose stationär
in Bredstedt aufgenommen werden.

Der Therapieschwerpunkt liegt jetzt im Psychotherapiebereich.
Die Miller-Technik, früher eine Kernbehandlung des Fachkrankenhauses,
wird nun nicht mehr angewandt..."

http://www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/umg-4.10-Forum-dbu.pdf
Husky
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Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon Christoph » Donnerstag 12. Juli 2012, 09:32

[quote] Soll ich aus dieser Aussage interpretieren, dass das "gesetzte Ziel" wirklich die Psychiatrisierung von MCS war und dass diese Tatsache nun von der Schriftleitung verschleiert wurde ohne dabei eine tatsächliche Abwendung derselben eventuell erwirkt zu haben?[/quote]

Da gibt es nichts zu interpretieren, Dr. Müller sagt es doch ganz klar. Nichts anderes hat er auch beim Fachgespräch zu MCS im Umweltbundesamt am 4. September 2003 im Rahmen der ersten MCS-Multicenterstudie des Umweltbundesamtes vertreten. Im Ton moderat, in der Kritik an der Studie vernichtend, siehe vor allen Dingen den Schlussabschnitt "Konsequenzen".

http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/umweltmedizin/mcs/info/05-Mueller.pdf

[quote]Was sind das denn für zwielichte Äußerungen von einem langjährig praktizierenden Mediziner?[/quote]

Kann ich nicht teilen, siehe vorstehenden Abschnitt.
Christoph
 

Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon Juliane » Donnerstag 12. Juli 2012, 10:07

Lieber Christoph,

inhaltlich werde ich mich -wie oben schon gesagt- nicht äußern.

Zu deiner Quelle aus dem Jahr 2003 allerdings setzte ich einen Link:

„Wat kümmert mich ming Jeschwätz von jestern?
viewtopic.php?t=17177

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Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon Christoph » Donnerstag 12. Juli 2012, 11:29

[quote]Zu deiner Quelle aus dem Jahr 2003 allerdings setzte ich einen Link:
„Wat kümmert mich ming Jeschwätz von jestern?
viewtopic.php?t=17177
[/quote]

Was willst Du mir mit der Verlinkung dieses Threads sagen? Da kommt kein einziges Mal Dr. Müller vor, sondern es ist eine Diskussion, die sich um Dr. Bartram dreht. Ehrlich, im Glaskugellesen bin ich nicht gut, hilf mir doch mal und schreibe hier, was deine Absicht Verweis auf diesen Thread war und oder ist.

Ich mag aber trotzdem was zu dem Thread schreiben: Der dort geführten Kritik kann ich ebenfalls nicht folgen. Dr. Bartram hat festgestellt, dass bei MCS *ursächlich* eine körperliche Ursache festzustellen ist. Daraus können sich psychische *Folge*symptome ergeben. Was ist daran falsch? Das ist der genaue Gegensatz der "Psychothese" und deckt sich mit den Forschungsergebnissen von Pall und vielen weiteren Studien.

Ich zitiere aus Hill, Huber, Müller, "Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS), Ein Krankheitsbild der chronischen Multisystemerkrankungen (CMI)" (April 2010), es geht um die Auswirkungen des erhöhten Peroxinitritlevels:

[quote]Auch die Schlüsselenzyme der Biosynthese von Dopamin und Serotonin, die Tyrosin-Hydroxylase und die Tryptophan-Hydroxylase, werden gehemmt (Kuhn et al., 1999; siehe auch Abb.6, Kap. 6.9.1). Der dadurch bedingte Dopamin und Serotonin-Mangel ist verantwortlich für einige der beschriebenen Langzeitssymptome von MCS und CFS, wie z.B. Depressionen, chronische Erschöpfung. Schlafstörungen sind die Folge eines Melatonin-Mangels, der wiederum als eine Folge der Hemmung der Serotonin-Synthese zu erklären ist.[/quote]

Also zumindest bei mir traf das zeitweise zu - zum ersten durch eine gewisse Verzweiflung, bevor ich wusste, was meine krassen körperlichen Symptome überhaupt auslöst und was ich selbst machen kann, zum zweiten aufgrund des massiven Unverständnisses der meisten Ärzte - Unkenntnis, Ignoranz, Budgetdenken/Gesundheitsreform und Bequemlichkeit in wechselnden Anteilen - aber eben AUCH ein massiv gestörter Stoffwechsel und damit abgesenkte Serotoninspiegel, was nunmal auf die Psyche durchschlägt. Der gestörte Gehirnstoffwechsel ("Brain fog") fühlt(e) sich auch nicht gerade stimmungsaufhellend an.

Summa summarum: auch hier verstehe ich nicht die Kritik.

Ich kann natürlich spekulieren - hier also meine "Privatspekulation"; es geht um die Motive der besagten Mediziner, um die Annahme, dass sie heimlich doch die Psychothese vertreten, dies aber öffentlich nicht zugeben, und so in "Wirklichkeit" gegen MCS arbeiten. Wenn es so ist: dann auch klar so formulieren, und klar belegen, und zwar durch Äusserungen/Zitate/Dokumentation von Handeln der Personen.
Christoph
 

Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon Clarissa » Donnerstag 12. Juli 2012, 11:50

Ach Gott sind wir wieder mal bei der Ei-Huhn Diskussion. Ich verwehre mich aber gegen jegliche Art von P-Behandlungen oder Diagnosen. Wenn ich chem. belastet werde kann ich unter Umständen, depressiv, aggressiv, heulendes elend werden, wenn ich das Zeugs wieder halbwegs los bin, "normalisiert" sich auch wieder meine Gemütsverfassung. Ergo brauce ich keine Pscho-Behandlungen sondern eine Entgiftung bzw. eine Umgebung wo ich keine Noxen weiter aufnehmen kann.

Und nun erkläre mir mal bitte wo hier irgend etwas mit einer Psychothese und einer Behandlung in diese Richtung zu tun hat.

Du musst aufpassen das du nicht Ursache und Wirkung vertauschst.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon Christoph » Donnerstag 12. Juli 2012, 13:23

[quote]Und nun erkläre mir mal bitte wo hier irgend etwas mit einer Psychothese und einer Behandlung in diese Richtung zu tun hat.[/quote]

Nicht in diesem Thread, aber im vom Juliane verlinkten Thread, zu dem ich mich geäussert habe. Das habe ich auch geschrieben, war aber anscheinend missverständlich.
Christoph
 

Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon Juliane » Donnerstag 12. Juli 2012, 17:27

Ganz einfach, Christoph:

Mit den neuen Leitlinien haben sich die DBU-Leitlinienautoren sozusagen selbst überholt.

Auf den Punkt gebracht also mit Adenauer:

„Wat kümmert mich ming Jeschwätz von jestern?
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Re: Zitat aus der umg 2/2012

Beitragvon Kira » Montag 17. März 2014, 11:12

man sieh und staune :

Re: Fachkliniken Nordfriesland gGmbH
viewtopic.php?f=91&t=6709&start=200#p117231
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