MCS-Kranker tötete sich selbst mit Schrottflinte

MCS-Kranker tötete sich selbst mit Schrottflinte

Beitragvon Kira » Freitag 27. Juni 2014, 08:13

Dieser Suizid macht mich sehr betroffen und sehr nachdenklich ..... ein weiteres Opfer

Pensioner killed himself with shotgun after suffering from debilitating disease for 30 years which left him feeling as if he was 'drowning in his own bodily fluids'
Michael Durrant, from Wales, suffered from Multiple Chemical Sensitivity
He felt like he was 'drowning' after contact with shampoo or smoke
The 73-year-old was found dead in a layby near his home in Llechgron
A suicide note explained how he felt his life 'was not worth living'

By Ted Thornhill

Published: 10:25 GMT, 25 June 2014



http://www.dailymail.co.uk/news/article ... z35ohJuXvu
"Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft stumm."
(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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Re: MCS-Kranker tötete sich selbst mit Schrottflinte

Beitragvon johanna » Dienstag 1. Juli 2014, 11:53

Etliche Leute töten sich selbst - auch ohne MCS zu haben.
Insofern ist der Nachrichtenwert im Hinblick auf MCS nicht so besonders großartig.

Johanna
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Re: MCS-Kranker tötete sich selbst mit Schrottflinte

Beitragvon Twei » Dienstag 1. Juli 2014, 19:01

@johanna

Ich interpretiere die Nachricht und den Wert derselben anders. Letztendlich zeigt dieser tragische Fall, dass MCS-Patienten/Erkrankte von der Gesellschaft, den Behörden und dem Gesundheitssystem im Stich gelassen werden!

Es ist meiner Meinung nach schon wieder ein MCS-Opfer zuviel, welches sich die Chemie-Lobby auf die Fahnen zu schreiben hat... :evil:
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Re: MCS-Kranker tötete sich selbst mit Schrottflinte

Beitragvon Kira » Dienstag 1. Juli 2014, 19:25

@Johanna,
wie Twei schon sagt, es ist alles Interpretationssache.

Und das die Medien nicht in der Lage sind oder sie es auch vielleicht nicht dürfen, über diese sehr komplexe und vielseitige Erkrankung richtig und auch fachlich fundiert zu berichten wissen wir alle zu genüge.

Und wenn dann ein kranker Mensch so an die Wand gespielt, als Hypochonder, Simulant oder ähnliches abgestempelt wird. Er nicht die Hilfe erfährt die er benötigt , dann ist das eigentlich in meinen Augen eine reine Verzweiflungstat .... der Spiegel unserer Gesellschaft. Er ist ein Opfer und kein Täter.

Warum will man diese schwerwiegende Erkrankung MCS nicht anerkennen .... weil sie unbequem für die Gesellschaft ist.



Nur zu Erinnerung:

http://www.csn-deutschland.de/blog/2009 ... brigitte-s

http://www.csn-deutschland.de/blog/2009 ... angelika-s

http://www.csn-deutschland.de/blog/2009 ... e-wahrheit

http://www.csn-deutschland.de/blog/2010 ... on-heide-n

viewtopic.php?f=91&t=13584&p=72612
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Re: MCS-Kranker tötete sich selbst mit Schrottflinte

Beitragvon Sternentaenzer » Mittwoch 2. Juli 2014, 09:22

MIch macht der Selbstmord von einem MCS Patienten traurig und betroffen.
Vor 10 Jahren ist ein MCS Freund von mir, der in den Bergen in den USA lebte, in den Selbstmord getrieben worden. Seine Lebensgrundlagen wurden ihm entzogen. Er hatte nichts mehr an Lebensmitteln, was er vertragen konnte und er konnte sein Haus nicht mehr vertragen. Es war noch Winter und er hatte keinen Zufluchtsort.
Die Menschen um ihn herum versuchten ihm zu helfen, aber wie dramatisch seine Situation wirklich war, konnten nur sehr wenige erfassen. Ein Famileinmitglied war Arzt, aber selbst er erkannte die Situation nicht, weil er der Meinung war, dass es MCS nicht gibt.

Ich bin mir auch nicht sicher, wie viele Depressionen eventuell durch Chemikalien etc. ausgelöst sind. Auch bei Ihnen müsste man viel mehr den Ansatz von Pall - NO ONOO und dadurch die Verschiebung des Tryptophanweges von Serotonin hin zur Chinolinsäure berücksichtigen.

Hier ein leiner Ausschnitt aus einem Artikel. Leider konnte ich keine Angaben zum Autor oder Fachzeitung etc. finden.

http://neurologie-psychiatrie.universimed.com/artikel/entz%C3%BCndung-serotonin-depression-gibt-es-einen-zusammenhang
„…Zusammenfassend weisen Forschungsergebnisse darauf hin, dass immunologische Veränderungen bei depressiven Patienten im Sinn eines Überwiegens einer Typ-1-Immunreaktion mit Alterationen des monoaminergen Stoffwechsels assoziiert sind. Eine vermehrte Aktivierung des Kynureninstoffwechsels führt zu einer Serotonin-Depletion sowie zu einer neuronalen Schädigung, entweder direkt durch neurotoxische Metaboliten oder indirekt über eine glutamaterge Überstimulation. …“
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Re: MCS-Kranker tötete sich selbst mit Schrottflinte

Beitragvon Molly2 » Freitag 4. Juli 2014, 00:04

Auch ich bin tief betroffen.
So viele Jahre haben Menschen eine schwere Erkrankung und die Schul- Medizin ist einfach nicht bereit , zu helfen oder zu unterstützen.
Eigentlich ein Skandal. Alles, was nicht in die Apparate-Medizin passt, wird lieber in die Psychiatrie gesteckt. So einfach macht man es sich mit Krankheiten, die alle eine Ursache haben: Schadstoffe, Schadstoffe, Schadstoffe.
Man lässt eher zu, dass Chemieopfer ihr einziges Leben weggeben, anstatt gute Überlebensbedingungen für sie zu schaffen, was kein Ding der Unmöglichkeit wäre.
Wir fallen nicht weiter auf, weil wir vereinzelt an verschiedenen Orten leben. Wir müssen uns zurückziehen, um den vielen Auslösern zu entgehen. Und genau das verhindert ein flächendeckendes Erkennen und Hilfe für den Einzelnen.
Wie kommen wir aus dieser Misere heraus?

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Re: MCS-Kranker tötete sich selbst mit Schrottflinte

Beitragvon John Doe » Freitag 4. Juli 2014, 11:08

johanna hat geschrieben:Etliche Leute töten sich selbst - auch ohne MCS zu haben.
Insofern ist der Nachrichtenwert im Hinblick auf MCS nicht so besonders großartig.

Johanna


xxxxxxxxxx. Natürlich ist der Nachrichtenwert relevant, besonders für Betroffene. Zeigt es doch wieder die Verzweiflung, Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit der Erkrankten. Hinter jedem einzelnen Schicksal steht ein Menschenleben.
Ich stehe hier mal wieder mit meinem Auto im Wald um mich zu erholen, weil meine Nachbarn mir das Leben zur Hölle machen und Niemand mir hilft.
Zuletzt geändert von Captain K am Freitag 4. Juli 2014, 15:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: ge-x-t wegen Gewährleistung der Forumsregeln
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Re: MCS-Kranker tötete sich selbst mit Schrottflinte

Beitragvon Yumitori1982 » Montag 15. September 2014, 09:10

Also er hat 30 Jahre geschafft? Erstmal ein großes RESPEKT,
ich leide unter MCS seit 5 Jahren, in den ersten 2 Jahren
hat sich die MCS immer weiter verschlimmert, dann
ist das Krankheitsbild ungefär gleich geblieben.
Aber ich habe schon in den ersten 2 Jahren
mehrmals ernsthaft an Selbstmord gedacht.
Meine MCS Geschichte begann mit 28 Jahren
jetzt bin ich 32. Lebe hier in Cottbus in Brandenburg
falls jemand mit MCS Interesse hat an Kontakt.
Man bekommt halt von allen Seiten
Arschtritte, am Anfang wusste ich nicht einmal
was Ich habe bin von Arzt zu Arzt gerannt,
dachte schon ich bin verrückt geworden, keiner
konnte mir sagen was mit mir Los war, alles Mögliche
haben Sie bei mir untersucht. Am Ende nach 1 1/2
Jahren habe ich selber herausgefunden, was bei mir kaputt ist.
dann noch einmal 1 1/2 Jahre Kampf für die Arbeits unfähigkeits Rente.
Jeder Tag ist schwer mit MCS, nur draußen in der Natur geht es so.
Nachbarn sind auch bei mir das Problem, aber was will man machen, meist ist es
taktisch strategische Planung wann man welches Fenster öffnet oder schließt.
Aber das alles würde man ja noch ertragen, wenn da nicht die soziale Isolation ist.
Man nicht die Menschen lieben kann die man liebt, die Freunde immer weniger werden...
Ohne das Internet hätte ich wohl nur noch meine Familie als Kontakt, und
ich weiß nicht ob mir das zum weiterleben reichen würde.
Dieser Mann hat 30 Jahre mit dieser Krankheit gelebt, ich finde das ist eine starke Leistung, ich bin nach 5 Jahren total verzweifelt...
Yumitori1982
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