Dr. med. Hans-Peter Donate
Stellvertretender Vorstandsvorsitzendervor ein Jahr vor den LEID-Linien:
Zitat aus der umg| 23 | 4/2010
dbu besorgt über die Zukunft der Umweltmedizin
in Deutschland
Am 20.10.2010 teilte die Geschätsleitung der Fachkliniken Nordfriesland
gGmbH mit, dass die durch therapiebegleitende Evaluation
seit 2001 erkennbaren Trends in den statioär behandelten
Fäle zu einer Änderung der Behandlungsstrategie gefürt habe.
Bei den stationären Patienten sei eine stetige Zunahme einer
„psychiatrischen Komorbitä“ feststellbar, die wesentlich stäker
auf psychotherapeutische Behandlungsmodule und zunehmend
schlechter auf die Provokations-Neutralisierungs-Bahandlung
nach Miller ansprähen.
Deshalb könten in Zukunft (Kassen-)Patienten nur noch mit einer
primären psychosomatischen oder psychiatrischen Diagnose stationär
in Bredstedt aufgenommen werden.
Der Therapieschwerpunkt
liegt jetzt im Psychotherapiebereich.
Die Miller-Technik, früher eine Kernbehandlung des Fachkrankenhauses,
wird nun nicht mehr angewandt. Das Festhalten an einer
VOC-Minimierung ist nur noch als Lippenbekenntnis
zu sehen, da
die Einhaltung der Duftstofffreiheit in den Räumen des Klinikums
nicht mehr garantiert wird.
Die fortschreitende Psychosomatisierung bzw. Psychiatrisierung
von Patienten mit chronischen Multisystemerkrankungen scheint
systematisch ausgedehnt zu werden, da auch andere naturheilkundlich
ausgerichtete Kliniken davon betroffen sind.
Der Vorstand des dbu erkennt in diesen Vorgängen die Tendenz
von Sozialversicherungsträgern, die Umweltmedizin weiter
zurückzudrängen
und die von ihr betreuten Patienten zu diskreditieren.
Da nach offizieller Lesart die Umweltmedizin keine Leistung der
GKV darstellt, sind nach Meinung der KVen selbst EBM gelistete
Laborleistungen für umweltmedizinische Patienten nur als
Selbstzahlerleistungen zu erbringen. Diese Laboruntersuchungen
werden also von den meisten niedergelassenen Ärzten nur als
IGeL zu Lasten des Versicherten angeboten. Wenn der Patient sich
aus Kostengründen die Untersuchungen nicht leisten kann, fehlen
umweltmedizinisch relevante Ergebnisse, was dann zwangsläufig
zur Psychiatrisierung oder Psychosomatisierung führt. Es
schließt sich so der Kreis.........
Um der aus dem geschilderten Sachverhalt resultierenden Gefahr
für die Umweltmedizin in Deutschland entgegen zu wirken,
bedarf es Anstrengungen aus allen Umweltverbänden.
Der dbu wird deshalb, mit Unterstützung durch EUROPAEM, den
ersten Schritt wagen und in Kürze seine „Praxisleitlinie Umweltmedizin“
herausgeben."
http://www.dbu-online.de /fileadmin/grafiken/Sonstiges/umg-4.10-Forum-dbu.pdf