Reaktion auf Parfüm auch ohne Riechen des Parfüms möglich
Schwedische Wissenschaftler untersuchten eine Gruppe von neun Patienten mit Atemwegssymptomatik nach unspezifischen irritativen Stimulanzien , um vermutetes Asthma in der ambulanten Asthma- und allergologischen Abteilung zu ermitteln. Ausgeschlossen von der Studie wurden Patienten mit IgE- vermittelter Allergie oder demonstrierbarer bronchialer Obstruktion.
Um ein Provokationsmodell zu finden und die Symptome der Patienten objektiv in einer kontrollierten Studie festzustellen, wurden Provokationen mit Parfüm oder Placebo durchgeführt. Die gleichen Patienten durchliefen auch eine spezielle Provokation mit Parfüm, mit und ohne Aktivkohlemaske, um festzustellen, ob das Atmen durch einen Filter mit Aktivkohle Symptome verhindern könne. Die Patienten atmeten im Verlauf der Provokationen durch den Mund, während sie eine Nasenklammer benutzten, um das Riechen von Parfüm zu verhindern. Die schwedischen Wissenschaftler fanden heraus, dass die früheren Symptome der Patienten gegenüber Parfüm bestätigt werden konnten. Das Atmen durch den Aktivkohlefilter hatte keinen schützenden Effekt gezeigt.
Millqvist und Lowhagen schlossen aus ihrer Studie, dass Symptome, die Hyperreaktivität des Respirationstraktes und Asthma andeuten, durch Parfüm ohne das Vorhandensein von bronchialer Obstruktion provoziert werden können. Weiterhin wurde deutlich, dass dabei ein Aktivkohlefilter keinen präventiven Nutzen hat. Die Symptome werden nicht über den Olfaktorius (Riechnerv) übertragen, weil die Patienten das Parfüm nicht riechen konnten. Sie kamen daher zu dem Schluss, dass sie durch einen trigeminalen Reflex (Reflex des „Nervus Trigeminus“, der 10. Hirnnerv), über den Respirationstrakt oder über die Augen verursacht worden sein könnten.
Referenz:
Millqvist Eva, Lowhagen O.; Placebo-controlled challenges with perfume in patients with asthma-like symptoms. Asthma and Allergy Center, Sahlgrenska University Hospital, Göteborg, Schweden. Allergy, Jun. 1996; 51(6):434-9
Übersetzung und Zusammenfassung Silvia K. Müller / CSN, 2006