Riskofaktoren für Entstehung MCS

Riskofaktoren für Entstehung MCS

Beitragvon Lucca » Samstag 4. November 2006, 22:44

Risikofaktoren für die Entstehung von MCS
In mehreren Studien wurde übereinstimmend gefunden, dass Expositionen gegenüber neurotoxischen Schadstoffen (insbesondere Lösemittel und Pestizide), eine allergische Disposition, weibliches Geschlecht, andere Intoleranzen (Nahrungsmittel, Medikamente), PTSD, (Posttraumatic Stress Disorder), Asthma und hyperreagibles Bronchialsystem Risikofaktoren für MCS darstellen. Einkommen, soziale Stellung oder ethnische Zugehörigkeit beeinflußt die MCS-Häufigkeit dagegen nicht [4,5]. Familiäre Disposition, zusätzlicher belastender psychosozialer Stress und eine allergische Disposition begründen eine erhöhte Vulnerabilität des Organismus. Nach unseren Ergebnissen erhöht sich das MCS-Risiko überproportional falls mehrere der Risikofaktoren vorliegen. (Abbildung 1, Folie 5). Tritt MCS nach niedrigen Schadstoff-Expositionen auf, so liegen überhäufig einer oder mehrere Vulnerabilitätsfaktoren vor [4].

Quelle:
Vortrag E. Schwarz am 21.11.2004 in St. Pölten im Rahmen des Diplomfortbildungskures Umweltmedizin der österreichischen Ärztekammer


Neue Krankheitsbilder in der Medizin

Klinische Erfahrungen mit
I. Multiple Chemical Sensitivity (MCS) (S.1-12)
II. Chronic Fatigue Syndrome (CFS) (S.13-17)
III. Electromagnetic Sensitivity (EMS) (S.18-20)
Lucca
 

Riskofaktoren für Entstehung MCS

Beitragvon Kai Uwe » Sonntag 3. Dezember 2006, 08:16

Die wichtigste die genetische Disposition (fehlende Entgiftung) fehlt.
Kai Uwe
 

Riskofaktoren für Entstehung MCS

Beitragvon Gast Alice » Sonntag 3. Dezember 2006, 18:31

Hallo Kai Uwe,

interessant wäre z.B. wie viele von uns schon eine diesbezügliche Analyse haben machen lassen und bei wie vielen welche genetischen Varianten festgestellt wurden, zumal von den "Experten" zuletzt behauptet wurde, dass dies bei MCS irrelevant ist.

Ich weiß z.B. schon von drei umweltbedingt Erkrankten, dass bei ihnen Genpolymorphismen vorliegen.
Gast Alice
 

Riskofaktoren für Entstehung MCS

Beitragvon Sunflower » Sonntag 3. Dezember 2006, 18:32

Hallo ist die Disposition (fehlende Entgiftung) wirklich aussagekräftig? Ich habe auf eigene Kosten eine Untersuchung durchführen lassen. Es kam raus das ich in 2. Phase kein GSTM1 GSTT1, PON1 PON2 erniedrigt habe. Weil ich damit nichts anfangen kann war ich am Freitag bei einem Umweltmediziner. Dieser sagt das das völlig unrelevant ist und nichts zu sagen hat. Ich hatte Hoffnung mit diesem Ergebnis wegen Rente usw weiter zu kommen. Ich dachte auch das ich damit beweisen kann das ich zB Filter und Sauerstoffgabe brauche und wirklich nicht mehr in Formaldehyd- und Lösemittelbelasteten Räumen arbeiten kann. Jetzt stehe ich wieder am Anfang.

Wer weiß etwas dazu?
Viele Grüße
Sunflower
 

Riskofaktoren für Entstehung MCS

Beitragvon Lucca » Sonntag 3. Dezember 2006, 20:21

Ein älterer Eintrag von Silvia:
(über CSN kannst Du bestimmt den Volltext bekommen)

Wissenschaftler der Universität Toronto / Kanada fanden heraus, daß es Unterschiede zwischen MCS Patienten und Normalpersonen gibt. Genetische Unterschiede und Kombinationsdefekte in Genen, die zur Entgiftung toxischer Substanzen wichtig sind, wurden bei Frauen mit MCS über 18 mal häufiger gefunden als in der Kontrollgruppe. Die Wissenschaftler gehen daher davon aus, daß MCS physischen Ursprungs ist und nicht im Kopf der Betroffenen zu suchen ist, wie Kritiker gerne behaupten. Die Studie beweist, daß die Antwort eher im Zusammenspiel von Genen, Enzymen die diese produzieren und den Verbindungen, die diese Enzyme entgiften, liegt.

Es wurden untersucht:
CYP2D6 (Cytochrome P450) 2D6, CYP2D6: *3, *4, *5 und die aktive Form von CYP 2D6.
NATI and NAT2 (N-Acetyltransferases), PON (Paraoxonase) als PON1-55, PON1-192 und PON2-148; MTHFR (Methylenetetrahyrofolate Reductase) C677T Polymorphismen des MTHFR und das MTHFR-C677T Gen wurden untersucht.

McKeown-Eyssen, G, C Baines, DEC Cole, N Riley, RF Tyndale, L Marshall, V Jazmaji. 2004. Case-control study of genotypes in multiple chemical sensitivity: CYP2D6, NAT1, NAT2, PON1, PON2, and MTHFR. International Journal of Epidemiology 33 (5): 1-8.
Lucca
 

Riskofaktoren für Entstehung MCS

Beitragvon Infoportal für Chemi » Sonntag 3. Dezember 2006, 21:44

Cytochrom P450-Enzyme, Vergiftung im Körper
Die größte Aufmerksamkeit richtet sich zur Zeit auf die sogenannten Cytochrom P450-Enzyme. Das ist ein Enzymsystem, welches in die Hormonumsetzung und Entgiftung des Körpers involviert ist, wo diese fremde Chemikalien verändern, so dass diese ausgeschieden werden können. Diese befinden sich in den Nebennieren, meist jedoch in der Leber. Unsere eigene Fähigkeit z.B. Medizin, Koffein und viele andere Chemikalien zu entgiften, hängt von der Menge dieser Enzyme ab. Wenn die Entgiftungskapazität herabgesetzt ist, können selbst kleine Mengen Chemikalien eine Vergiftung im Körper entstehen lassen. Viele MCS-Betroffene erleben heftige Wirkungen von nur kleinen Mengen Rauch, Parfum oder Medizin. Manche vertragen überhaupt keine Medizin aufgrund von überwältigenden Nebenwirkungen.
MCS-Team Schweiz

Expertenstreit
Während die Zahl der Erkrankten steigt, wird noch über die Ursachen gestritten:
Weltweite Studien hätten einen Zusammenhang zwischen der Krankheit und den Krankmachenden Chemikalien bestätigt, sagt der Chemiker und Toxikologe Dr. Tino Merz. Er spricht von geschmierten Fachleuten und manipulierten Zahlen.
„Die Chemie, die überall in unserer Alltagswelt zu finden ist, macht uns chronisch krank.“

Dr. Tino Merz, Chemiker und Toxikologe
Infoportal für Chemi
 

Riskofaktoren für Entstehung MCS

Beitragvon Infoportal für Chemi » Sonntag 3. Dezember 2006, 21:47

Reactive Airways Dysfunction Syndrome (RADS) & Irritant Induced Asthma (IIA).
Es tritt nach kurzzeitiger, massiver Inhalation von Gasen und Dämpfen (in der Regel als Arbeitsunfall) auf. Als Reaktion auf eine Inhalation von hochkonzentrierten bzw. stark toxischen Substanzen. Charakteristisch sind "asthma-ähnliche Beschwerden" und eine bronchiale Hyperreagibilität. Die sich anamnestisch meist auf eine einmalige inhalative Exposition gegenüber einer bekannten irritativen, hoch konzentrierten Noxe (z.b. Isozyanate, Rauchgase, SO2) zurückführen lassen.

Diese lässt sich nicht immunologisch erklären, sondern durch chemische Verletzung mit anschliessender Entzündung der Atemwege.
Infoportal für Chemi
 

Riskofaktoren für Entstehung MCS

Beitragvon Sunflower » Montag 4. Dezember 2006, 02:19

Hallo vielen Dank für die zahlreichen tollen Informationen! Kennt jemand einen guten Orthomolekular Mediziner der sich mit Genen, RADS und Vitamininfusionen auskennt?

Viele Grüße
Sunflower
 

Riskofaktoren für Entstehung MCS

Beitragvon Danni » Montag 4. Dezember 2006, 02:34

Kenne nur einen Arzt, der seine Praxis in Lübeck führt. Die Kassenzulassung hat
er in diesem Jahr zurückgegeben. Praktiziert aber weiter. Seine Rechnungen
sollen nicht so niedrig sein. Kenne mehrere MCS-Betroffene, die einige
Zeit beim ihm waren, dann aber - nicht nur wg. der Gebühren - die Reise
nach HL nicht mehr angetreten sind.
Danni
 

Riskofaktoren für Entstehung MCS

Beitragvon Sunflower » Montag 4. Dezember 2006, 02:43

Hallo Danni danke für den Tipp. Kennst du auch einen guten Arzt in München? Regensburg oder Augsburg wäre auch ok. Nürnberg auch aber ist dann 3 Std weit weg. Wenn jemand einen guten Orthomolekular Mediziner in Bayern/München kennt wäre ich froh wenn er das hier schreiben könnte, danke sehr.

Viele Grüße
Sunflower
 

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Beitragvon lilia » Montag 4. Dezember 2006, 16:07

Hallo
Dr. Müller in Isny (Allgäu) - hat eine
Bekannte sehr gute Erfahrung gemacht
Dr. Bartram Weissenburg
Dr.Oana in München(ehemals Neukirchen/hl Blut)
lilia
 

Riskofaktoren für Entstehung MCS

Beitragvon Sunflower » Montag 4. Dezember 2006, 19:40

Hallo Lilia danke sehr! Geben diese Ärzte alle Vitamin Infusionen? Ich habe gehört Dr. Bartram macht überwiegend nur Diagnostik und keine Infusionen. Kennt sich Dr. Oana mit Genen und Dispositionen aus und gibt Vitamin Infusionen?
Sunflower
 


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