von Manno » Donnerstag 18. September 2008, 11:47
Wollt ihr mich jetzt zum Wahnsinn treiben ? Ich kann doch wohl davon ausgehen, daß das Hemd näher ist wie die Hose,
oder das man lieber den Spatz in der Hand betrachten sollte wie die Taube auf dem Dach. Der LTT soll jetzt aber
unbedeutend sein und irgendeine ferne Studie wesentlich interessanter ? Warum - weil keiner weis, was der LTT ist ?
Ich mußte bis jetzt jedenfalls immer wieder feststellen, daß seine Ergebnisse von niemandem (auch nicht von Ärzten)
richtig gedeutet werden konnten. Da wird dann gesagt, daß ein Wert >3 eine Allergie beweist, was völlig falsch ist.
Auch wird behauptet, daß ein Wert von 30 eine schlimmere Unverträglichkeit beweist wie ein Wert von 4, was genauso
falsch ist. Kaum spricht aber mal jemand das Thema an, wird es sofort wieder abgewürgt.
Ich zäume das Pferd jetzt mal von Hinten auf. Nehmen wir mal an diese Studie wäre richtig - warum haben unsere Um-
weltmediziner bei MCS nicht schon längst darauf hingewiesen ? Muß ich nun davon ausgehen, daß sie bei zehntausenden
Patienten die Lymphozyten und die IGE Werte untersuchen ließen und dabei ständig falsche Werte ermittelten ? Ich
persönlich habe jedenfalls schnell festgestellt, daß bei einer starken Reaktion auf ein Toxin auch immer der LTT
erhöht war. Das Labor Bieger beschreibt in seiner Stellungnahme: *Zur Validierung des LTT* Kommt der Organismus
mit Toxinen in Berührung, dann reagiert das Immunsystem zuerst protektiv mit einer Erhöhung der Lymphozyten. Ist
das etwa nicht die gleiche Aussage, die in dieser Studie zum Besten gegeben wird ? Ich sehe keinen Unterschied!
Sollen die Testergebnisse von zehntausenden Deutschen Patienten etwa weniger bedeutsam sein, wie die an hundert
japanischen Mäusen ? Die Wahrheit ist doch eher, daß deutsche Ärzte das Leid ihrer Patienten arrogant ignorieren.
Weiter: Ob es sich dabei um eine allergische Reaktion handelt, läßt sich nur durch weitere Tests ermitteln. Kommt
es nach Fremdstoffkontakt vorrangig zur Produktion des proinflammatorischen Gamma-Interferons, sind klinische Kom-
plikationen zu erwarten. Kommt es aber überwiegend zur Bildung von Interleukin 10 oder 4, ist eher von einer pro-
tektiven Immunität auszugehen. Hier gehts also noch einen Schritt weiter, denn es wird nicht nur von einem Anstieg
der Lymphozyten berichtet (wie in der jetzt zitierten Studie), sondern das wird dann auch noch differenziert.
(Orginalia: Nachweis klinisch relevanter Typ IV-Immunreaktion W.Mayer, W.P.Bieger, Med.Immun.Lab.München, 9-10/01)