MCS keine Panikstörung

MCS keine Panikstörung

Beitragvon Husky » Dienstag 10. August 2010, 16:58

Deutsche MCS-Forschung brachte 1998 unerwartete Ergebnisse

"Ein experimentelle Arbeit der Universität Würzburg überprüfte die Emotionalität, die Streßverarbeitung und die psychische Leistung von einem kollektiv von Allergikern versus einem Kollektiv von MCS-Patientinnen [14]. Beide Gruppen wurden durch intermittierendes weißes Rauschen von 65 beziehungsweise 95 dB beschallt, nachfolgend wurden Geruchsreize (Olfaktorius, Trigeminus, Placebo) appliziert. Psychometrische Untersuchungen vorher, während und nach den Belastungen wurden dokumentiert.

Beide Kollektive haben ohne wesentlichen signifikanten Unterschied bei der Beurteilung der Unangenehmheit der Geräusche und Gerüche reagiert. Auch wurde die Intensitätsbeurteilung der Geräusche gleich angegeben. Die Intensitätsbeurteilung von Gerüchen verlief gleichgerichtet, die MCS-Patientinnen befanden sich aber offensichtlich schon in einer ausgelenkteren Ruhephase, möglicherweise ein Sensitizations-Effekt.

Erwartet wurde, daß MCS-Patientinnen empfindlicher reagieren, und sollte es sich um eine Angst-Erkrankung handeln, sich von der Gruppe der Allergiker signifikant unterscheiden. Das war nicht der Fall. Vielmehr zeigte sich auch bei dem Vergleich mit der zur Evaluation der Teste notwendigen Kontrollgruppe kein signifikanter Unterschied in den Testergebnissen.

Auffällig im Vergleich verhielt sich dagegen das Ergebnis aus einer gleichgerichteten Testreihe bei Herzneurose-Patienten. Bei den Testergebnissen dieser, dem somatoformen Diagnosebild zuzuordnenden Erkrankten, waren mehrfache, zum Teil hochsignifikante Unterschiede gegenüber den Projektgruppen zu erkennen.

Schon die geblindete Auswertung vorher versandter, neu konzipierter Anamnesebögen [15] konnte haarscharf Allergiker und MCS-Patienten trennen. Dies untermauert, daß das MCS-Syndrom nicht wie bisher den Panikstörungen und den klassischen somatoformen Störungen zugeordnet werden darf...."

http://www.umweltmedizin.de/content/articles/511/539/168/index.html?catid=168&artid=3146&nosum=1&sID=9c48d9cb917ac6ac8c98abf8576dafad

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14. Krauß B: Vergleich zwischen Patientinnen mit multipler Überempfindlichkeit und Allergiepatientinnen hinsichtlich Aspekten von Emotionalität, Streßverarbeitung und psychischer Leistung: eine experimentelle Untersuchung. (1998) Dipl.-Arbeit Psychologie I, Universität Würzburg
Husky
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