Erhöhte sekundäre Hyperalgesie bei MCS Patienten

Erhöhte sekundäre Hyperalgesie bei MCS Patienten

Beitragvon Amazone » Donnerstag 30. Juni 2011, 15:18

Increased capsaicin-induced secondary hyperalgesia in patients with multiple chemical sensitivity – Source: Clinical Journal of Pain, Feb 2011

http://www.prohealth.com/mcs/library/showarticle.cfm?libid=15942
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Erhöhte sekundäre Hyperalgesie bei MCS Patienten

Beitragvon mirijam » Donnerstag 30. Juni 2011, 19:38

"Increased capsaicin-induced secondary hyperalgesia in patients with multiple chemical sensitivity – Source: Clinical Journal of Pain, Feb 2011
ProHealth.com
by Helle Holst, MD, PhD, et al.
February 11, 2011


Objective: The underlying cause of pathophysiological mechanisms triggering multiple chemical sensitivity (MCS) remains disputed.

Recently, alterations in the central nervous system, for example, central sensitization, similar to various chronic pain disorders, have been suggested.

Capsaicin [the chemical that causes the ‘heat’ in hot peppers] is used in experimental pain models to provoke peripheral and central sensitization.

In patients with symptoms elicited by odorous chemicals, capsaicin-induced secondary hyperalgesia and temporal summation were assessed as markers for abnormal central nociceptive processing together with neurogenic inflammation (flare).

Methods: sixteen patients fulfilling Cullen criteria for MCS and 15 eczema patients with airway symptoms induced by odorous chemicals (EC) were compared with 29 age-matched healthy controls.

Participants underwent 2 intradermal injection of capsaicin (3.3 mM and 33 mM).

Measurements included pain intensity, flare, pinprick hyperalgesia, temporal summation, and McGill Pain Questionnaire score.

Results:

No difference was found in the flare area between the groups.

The capsaicin-evoked pain intensity was higher in MCS patients compared with controls (P<0.01, 33 mM).

The area of secondary hyperalgesia was larger in both the patient groups compared with controls (P<0.05) at both capsaicin concentrations.

Temporal summation was increased in MCS patients compared with controls(P<0.01).

Further, in patients with comorbidity of fibromyalgia, pain and chronic fatigue, pain continued after end stimulation, and the stimulus response function was enhanced compared with patients without comorbidity, and significant to controls (P<0.05).

Conclusion: This is the first study to show facilitated pain processing in MCS and EC patients with the most abnormal responses in MCS.

Source: Clinical Journal of Pain, Feb 2011;27(2):156-62. PMID: 21268302, by Holst H, Arendt-Nielsen L, Mosbech H, Elberling J. Danish Research Centre for Chemical Sensitivities, Gentofte Hospital University of Copenhagen."

http://www.prohealth.com/mcs/library/showarticle.cfm?libid=15942
mirijam
 

Erhöhte sekundäre Hyperalgesie bei MCS Patienten

Beitragvon mirijam » Donnerstag 30. Juni 2011, 22:30

Ein verzweifelter, hoffentlich einigermaßen gelungener ;-) Versuch, den englischen Text ins Deutsche zu übersetzen:

Erhöhte Capsaicin-induzierte sekundären Hyperalgesie bei Patienten mit Multiple Chemical Sensitivity - Quelle: Clinical Journal of Pain, Februar 2011
ProHealth.com
von Helle Holst, MD, PhD, et al.
11. Februar 2011


Ziel: Die zugrunde liegende Ursache der pathophysiologischen Mechanismen, die Multiple Chemical Sensitivity (MCS) auslösen, bleibt umstritten.

In jüngster Zeit wurden Veränderungen des zentralen Nervensystems vorgeschlagen, zum Beispiel zentrale Sensibilisierung, ähnlich wie bei verschiedenen chronischen Schmerzerkrankungen.

Capsaicin (die chemische Verbindung, die die "Wärme" in Peperoni veursacht) ist in experimentellen Schmerz-Modellen verwendet worden, um periphere und zentrale Sensibilisierung zu provozieren.

Bei Patienten mit Symptomen, ausgelöst durch riechende Chemikalien, wurden Capsaicin-induzierte sekundäre Hyperalgesie und zeitliche Summation als Marker für abnormal zentrale nozizeptive Verarbeitung, zusammen mit neurogener Entzündung (Rötung etc.), bewertet.

Methoden: sechzehn Patienten, die die Cullen Kriterien für MCS erfüllen, und 15 Ekzem Patienten mit Atemwegs-Symptomen, durch riechende Chemikalien (EG) induziert, wurden mit 29 gleichaltrigen gesunden Kontrollpersonen verglichen.

Teilnehmer wurden 2 intradermalen Injektionen von Capsaicin (3,3 mm und 33 mm) unterzogen.

Gemessen wurden die Schmerzintensität, flare (Exponiertsein?; Auflodern?), Nadelstich Hyperalgesie, zeitliche Summation und McGill Schmerz Fragebogen Ergebnisse.

Ergebnisse:

Es wurde kein Unterschied im Bereich des flare (Aufflammens?) zwischen den Gruppen gefunden.

Die durch Capsaicin hervorgerufene Schmerzintensität lag höher bei MCS-Patienten, verglichen mit der Kontrollgruppe (p <0,01, 33 mM).

Der Bereich der sekundären Hyperalgesie war größer in beiden Patientengruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe (P <0,05), bei beiden Capsaicin-Konzentrationen.

Zeitliche Summation war bei MCS-Patienten erhöht, verglichen mit der Kontrollgruppe (p <0,01).

Ferner, bei Patienten mit Komorbidität von Fibromyalgie, Schmerzen und chronischer Müdigkeit (CFS) dauerten die Schmerzen auch nach Ende der Stimulation fort, und die Stimulus-Antwort-Funktion war gesteigert im Vergleich zu den Patienten ohne Komorbidität und signifikant zur Kontrollgruppe (P <0,05).

Fazit: Dies ist die erste Studie, die es ermöglicht, die Schmerzverarbeitung bei MCS-und EC-Patienten zu zeigen, mit den meisten abnormen Reaktionen bei MCS.

Quelle: Clinical Journal of Pain, Februar 2011; 27 (2) :156-62. PMID: 21268302, von Holst H, Arendt-Nielsen L, Mosbech H, Elberling J. Danish Research Centre for Chemical Sensitivity, Gentofte Krankenhaus der Universität von Kopenhagen.



Verbesserungsvorschläge zur Übersetzung werden dankbar angenommen. :-)
mirijam
 

Erhöhte sekundäre Hyperalgesie bei MCS Patienten

Beitragvon Juliane » Freitag 1. Juli 2011, 10:56

Ich empfehle den Dänen mal einen Schnellkurs bei den Nachbarn in Schweden.


Zur Erinnerung ein zitat aus CSB BLOG


"Ein Aspekt, den Millqvist und ihr Team in ihrer aktuellen Studie zur Erklärung von Atemwegssymptomen aufgriffen, die durch Chemikalien und Duftstoffe ausgelöst wurden, ist die sensorische Hyperreaktivität (SHR) der Nerven in den Schleimhäuten der Atemwege. Patienten mit SHR zeigen eine erhöhte Hustenreaktion auf inhaliertes Capsaicin (Wirkstoff von Chili), vermittelt durch TRP-(transient receptor potential) Ionenkanäle. In Tierversuchen wurden einige TRP-Kanäle durch Ethanol verstärkt, weshalb das Ziel in der aktuellen Millqvist Studie darin bestand zu untersuchen, ob vorherige Inhalation von Ethanol die Capsaicin-Hustenreaktion bei Patienten mit SHR in irgendwelcher Weise beeinflussen kann.


Fünfzehn Patienten mit SHR und 15 gesunde Kontrollpersonen wurden in drei Sitzungen mit zwei Konzentrationen von inhaliertem Capsaicin provoziert. Vor jeder Provokation mit Capsaicin wurde vorhergehend inhalativ Kochsalz oder eine von zwei Konzentrationen von Ethanol in einer doppeltblinden, randomisierten Verfahrensweise verabreicht. Die Studienteilnehmer reagierten in Dosis abhängiger Weise mit Husten auf die Inhalation von Capsaicin. Bei den Patienten, aber nicht bei der Kontrollgruppe, erhöhte vorhergehende Inhalation von Ethanol die Hustenantwort in Dosis abhängiger Weise.


Millqvist und ihr Team ermittelten, dass eingeatmetes Ethanol die Hustenreaktion auf Capsaicin (Chili) bei Patienten mit sensorischer Atemwegshyperreaktivität verstärkt. Das Studienergebnis legt nahe, dass die Pathophysiologie von SHR mit TRP-Rezeptoren in den sensorischen Nerven der Schleimhäute der Atemwege zusammenhängt. Diese Erkenntnis könnte eine wichtige Erklärung dafür darstellen, dass Chemikaliensensible und Personen mit sensorischer Hyperreaktivität über Beschwerden durch alkoholhaltige Duftstoffverbindungen wie Parfums und Aftershaves ganz besonders häufig klagen. .."



http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/07/25/alkohol-in-parfums-und-duftstoffen-verstaerkt-gesundheitsbeschwerden/
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Erhöhte sekundäre Hyperalgesie bei MCS Patienten

Beitragvon Karlheinz » Samstag 2. Juli 2011, 11:25

Kann ich im Prinzip nur bestätigen. Erhöht bei mir dauerhaft die Empfindlichkeit der Schleimhäute.
Karlheinz
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