von Alex » Mittwoch 28. September 2005, 21:12
Interessant, bei Schädlingsbekämpfern findet sich nichts, noch nicht mal psychiatrische Symptome.
Laßt uns den Beruf wechseln und dabei gesund werden durch Alpenluft bei der Giftausbringung.
Untersuchung einer Risikopopulation für die Entwicklung einer Multiple Chemical Sensitivity (MCS)S.
Bornschein, C. Hausteiner, H. Förstl, T. Zilker
Toxikologische Abteilung, II. Med. Klinik und Poliklinik derTechnischen Universität München;
E-Mail: s.bornschein@lrz.tu-muenchen.de
Hintergrund:
Wegen ihres regelmäßigen und vergleichsweise hochdosierten Chemikalienkontaktes werden – ausgehend von Cullens Hypothese – bestimmte Berufsgruppen, wie z.B. Maler, Lackierer oder Schädlingsbekämpfer als Risikopopulationen für die Entwicklung einer MCS angesehen.
34 Schädlingsbekämpfer wurden in unserer umweltmedizinischen Ambulanz untersucht. Dabei sollten Daten zur Häufigkeit von Gesundheitsbeschwerden, körperlichen und psychischen Erkrankungen und Chemi-kalienempfindlichkeit sowie zur toxischen Belastung mit Chemikalien erhoben werden.
Methoden:
Die Schädlingsbekämpfer wurden durch schriftliche und telefonische Kontaktaufnahme zu entsprechenden Firmen in München und Umgebung rekrutiert und nach einem standardisierten Ablauf internistisch, toxikologisch, psychiatrisch und neuropsychologisch untersucht. Neben einer körperlichen Untersuchung, Routinelabor sowie Biomonitoring auf Pyrethroid-Metaboliten im Urin fand eine psychiatrische Diagnostik mit dem Strukturierten Klinischen Interview nach DSM IV(SKID I und II) sowie mehreren psychometrischen Fragebögen und einem zur Chemikaliensensitivität statt.
Ergebnisse:
Von 34 Schädlingsbekämpfern aus 13 Betrieben liegen vollständige Untersuchungsergebnisse vor.
79% hatten keine, 21% selten leichte und vorübergehende Beschwerden im Zusammenhang mit ihrer Berufstätigkeit erlebt.
Länger anhaltende oder schwerwiegendere Gesundheitsprobleme durch die Arbeit wurden von keinem beschrieben.
59% der untersuchten Personen hatten relevante körperliche Erkrankungen in der Vorgeschichte.
Dies waren im wesentlichen Allergien, arterieller Hypertonus und Gefäßerkrankungen.
Die toxikologische Urin-Analytik auf Pyrethroid-Metaboliten ergab folgendes: Br2CA war bei 3 Personen (9%) nachweisbar.
Cis- und Trans-Cl2-CA lagen bei 5 Personen (15%) über dem Normbereich (bis 0,7 µg/l).
Bei20 (59%) lag der 3-PBA-Wert im Normbereich (bis 0,8 µg/l), bei 2 (6%) darüber.
F-PBA war bei 33 Teilnehmern (97%) nicht nachweisbar.
21% der Untersuchten hatten eine erhöhte Pseudo-Cholinesterase im Serum, bei 3% war sie erniedrigt. Transaminasen (hier GPT) waren bei 32% leicht erhöht (< 50 U/l), deutlichere Erhöhungen (> 50 U/l) zeigten sich bei 3%.
Die Gamma-GT war bei 23% leicht (< 50 U/l) und bei 6% deutlich (> 50 U/l)erhöht.
Bei 23% war das MCV erhöht, bei 9% hingegen erniedrigt.
Bei 62% der Personen konnte keine psychiatrische Diagnose gestellt werden.
21% hatten eine, 12% zwei und je 3% vier bzw. fünf Diagnosen (in erster Linie Substanzabhängigkeit und -missbrauch, ferner affektive und Angststörungen).
Auf den verschiedenen SUS-Skalen, die Chemikalienempfindlichkeit und Beschwerden erfassen, erreichten die Probanden insgesamt sehr niedrige Werte.
In der neuropsychologischen Testung zeigte das untersuchte Kollektiv keine signifikanten Abweichungen vom Normbereich.