Das Pestizid Chlorpyrifos löst Angst und Panik aus

Das Pestizid Chlorpyrifos löst Angst und Panik aus

Beitragvon Janik » Dienstag 24. April 2012, 16:39

Wiederholter Kontakt mit dem Organophosphat Pestizid Chlorpyrifos kann Angst und Panik auslösen.
Das wurde in Tierversuchen an Ratten erneut bestätigt.
Dass Organophoshate solche Symptome auch bei Menschen ausalösen können ist aus Lehrbüchern der Toxikologie bekannt.


Neurotoxicology. 2011 Aug;32(4):355-61. Epub 2011 Mar 29.
Repeated exposure to chlorpyrifos alters the performance of adolescent male rats in animal models of depression and anxiety.
Chen WQ, Yuan L, Xue R, Li YF, Su RB, Zhang YZ, Li J.

Department of New Drug Evaluation, Beijing Institute of Pharmacology and Toxicology


http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21453723
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Das Pestizid Chlorpyrifos löst Angst und Panik aus

Beitragvon Mia » Mittwoch 25. April 2012, 08:08

Wurden dieses Gift in den 80ern in der BRD evtl. von Schädlingsbekämpfern in bewohnten Innenräumen eingesetzt?
Uns wurde damals "nur" das Pyrethroid Deltametrin als angewendetes Mittel
genannt. Zuvor war war in einem Telefonat allerdings von einem "Chemiecocktail" die Rede.
Ich habe damals einige Zeit nach der Anwendung mit Angst- und Panikattacken reagiert in völlig harmlosen Alltagssituationen, die vor der Begasung nie aufgetreten waren. Völlig unerklärlich und man schwieg aus Scham, weil man keine Erklärung dafür hatte. Erst nach Verlassen des kontaminierten Hauses verschwanden allmählich die Attacken.

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Das Pestizid Chlorpyrifos löst Angst und Panik aus

Beitragvon Juliane » Mittwoch 8. August 2012, 00:46

Video Report München über die Aktivitäten des BfR im Falle Chlorpyrifos:

"Wie unabhängig sind Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung?

In Deutschland verlassen sich viele bei der Zulassung von Pflanzenschutzpräparaten und anderen chemischen Mitteln auf die Behörden. Diese holen sich wissenschaftlichen Rat bei führenden Experten - doch was ist, wenn die nicht unabhängig sind? report MÜNCHEN deckt die Verflechtungen und Interessenskonflikte zwischen Industrie und Behörde auf. ....

Doch warum fällt dem Bundesinstitut für Risikobewertung BfR nicht auf, dass Daten so „frei“ interpretiert werden? Die Grauen Studien werden doch von ihren Experten begutachtet. Wir schauen uns die Experten der zuständigen Kommission für Pflanzenschutzmittel an und stellen fest: Einige kommen direkt aus der Pestizid-Industrie – zwei sind von Bayer, einer von BASF und einer arbeitet für Syngenta.

Also sitzt die Industrie bei der Bewertung mit am Tisch? Bayer hat im gleichen Gebäude Büros wie das Bundesinstitut.....


Am Rande einer Veranstaltung sprechen wir mit dem Präsident des BfR und wollen wissen: Gibt es diese Industrieverbindungen?

Prof. Andreas Hensel, Präsident Bundesinstitut für Risikobewertung: „Wir wissen, dass alle unsere Wissenschaftler ihre Interessenskonflikte darlegen. Und diesen scheinbaren Konflikt, den sie im Moment jetzt erfragen, erscheint ja nur dadurch, dass eben genau das BfR so unabhängig arbeitet und die Wissenschaftler, die uns beraten ja genau diese Konflikte die sie haben, darlegen.“

Wirklich? Wir schauen uns die Erklärungen an. Darin machen manche überhaupt keine Angaben zu ihren Industrieverbindungen. Dabei ist eine von denen Gesellschafterin eines Dienstleister für die Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen. Ein anderer macht Studien für den Genriesen Monsanto sowie Pioneer. Mehrere arbeiten für ILSI, der größten Industrieforschungseinrichtung der Welt - finanziert von Monsanto, BASF und Nestlé. Sind das keine Interessenskonflikte?

Vor 10 Jahren: Renate Künast von den Grünen, damals Agrarministerin gründete das Bundesinstitut für Risikobewertung, um den Verbraucherschutz zu stärken…

Heute sehen die Grünen, das von ihnen gegründete Bundesinstitut kritisch

Harald Ebner, Sprecher Agro-Gentechnik, Bündnis 90 / Die Grünen: „Die Gründung des BfR hatte ja genau zum Ziel, eine Behörde zu schaffen, die unabhängig vom täglichen Erfolgsdruck solche Bewertungen vornehmen kann … Wenn sich dann über die Jahre über die Besetzung der Stellen solche Verflechtungen einschleichen, dann entsteht ein Problem über die Jahre.“

Unseren Insider, der früher Gutachten für die Industrie verfasst hat, wundert nicht, dass die Firmen eigene Leute in die Kommissionen bringen:

(Nachgesprochen): „Die Macht der Industrie ist einfach das Geld. Wenn sie ein Produkt erfolgreich auf den Markt bringen, machen sie damit sehr viel Gewinn. Und wenn ein Problem auftritt, mieten sie sich die besten Experten auf dem Gebiet und zahlen die fürstlich, damit das beste Ergebnis rauskommt. (…)“

report MÜNCHEN: „Ist das gekaufte Wissenschaft?“

(Nachgesprochen): „Ja, das ist gekaufte Wissenschaft.“

Im Laufe unserer Recherchen hat das Bundesinstitut für Risikobewertung übrigens bekannt gegeben, dass es jetzt eine erneute Überprüfung der Ameisenmittel mit Chlorpyrifos fordert.

Dann werden hoffentlich keine Grauen Studien von der Industrie verwendet. Reiner Appenrodt benutzt ein solches Mittel nach unseren Dreharbeiten nicht mehr...."

http://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/videos-und-manuskripte/lobbyisten-im-amt100.htm

http://blog.br-online.de/report-muenchen/2012/5460/lobbyisten-im-amt.html
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Das Pestizid Chlorpyrifos löst Angst und Panik aus

Beitragvon Mia » Donnerstag 9. August 2012, 07:29

Hat jemand vielleicht Erfahrungen zu meiner Frage vom 25.04.2012?
Wer hatte ebenfalls mit Organophosphaten zu tun und kennt ähnliche Beschwerden?
Freue mich über Antworten.

Mia
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Re: Das Pestizid Chlorpyrifos löst Angst und Panik aus

Beitragvon Kira » Sonntag 11. Januar 2015, 10:15

Siehe auch

EPA Bericht: Pestizid Chlorpyrifos gefährdet Gesundheit viewtopic.php?f=93&t=21116
"Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft stumm."
(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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