Studie: Biomarker für MCS
Verfasst: Dienstag 29. Mai 2012, 21:08
Univ.-Prof. Dr. Peter Holzer
Forschungseinheit für Translationale Neurogastroenterologie
Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie
Forschungsfeld Neurowissenschaften
Medizinische Universität Graz
BMLFUW TRPA1, TRPV1 und TRPV4 als Biomarker für die Umwelterkrankung „Multiple Chemical Sensitivity (MCS)“
€ 60.000,--
01. 10. 2011 – 30. 09. 2014
TRPA1, TRPV1 und TRPV4 als Biomarker für die Umwelterkrankung „Multiple Chemical Sensitivity (MCS)“
Multiple Chemikalienunverträglichkeit" (MCS = Multiple Chemical Sensitivity) ist ein Krankheitsbild der Umweltmedizin, das unzureichend charakterisiert ist und nur symptomatisch im Ausschlussverfahren diagnostiziert werden kann, da die genaue Pathogenese unbekannt ist. Provokationstests haben in kontrollierten Studien keinen sicheren diagnostischen Wert erkennen lassen. Besonders problematisch ist, dass es keinen validierten Biomarker für dieses umweltbedingte Krankheitsbild gibt. Genetische Untersuchungen hinsichtlich Polymorphismen von Enzymen, die Fremdstoffe metabolisieren, waren inkonsistent.
Das vorliegende Projekt geht von einer grundverschiedenen Hypothese aus: Personen mit MCS reagieren deshalb besonders stark, weil gewisse molekulare Sensoren für Chemikalien hyperaktiv sind. Die in Frage kommenden Chemosensoren gehören zur Familie der TRP-Ionenkanäle, die eine ganze Reihe verschiedener Chemosensoren umfasst, die zumeist an schmerzsensitiven afferenten Neuronen lokalisiert sind. In diesem Projekt sollen 3 speziell in Frage kommende TRP-Chemosensoren untersucht werden: TRPA1 (transient receptor potential ankyrin 1), TRPV1 (transient receptor potential vanilloid 1) und TRPV4. TRPA1 ist besonders interessant, weil es auf ganz unterschiedliche Reizstoffe anspricht, zu denen nicht nur scharfe Gewürze wie Knoblauch, Senf und Kren, sondern auch Industrie- und Umweltgifte wie Nikotin, Formaldehyd, Acrolein, Ammoniak, H2S, H2O2, NO, Konservierungsmittel und gewisse Medikamente gehören. Das verwandte TRPV1 (auch als Capsaicin-Rezeptor bekannt) weist ebenfalls eine multiple Chemosensitivität auf, während TRPV4 wegen dessen Implikation in verschiedenen sensorischen und motorischen Neuropathien von Interesse ist.
Das Arbeitsvorhaben prüft die Hypothese, dass zumindest bestimmte Fälle von Chemikalienunverträglichkeit mit bestimmten Polymorphismen von TRPA1 und möglicherweise von TRPV1 und TRPV4 assoziiert sind, die besonders aktive Mutanten dieser Chemosensoren ergeben. Falls sich ein solcher Zusammenhang nachweisen lässt, würde in einem Folgeprojekt der Zusammenhang von Chemikalienunverträglichkeit und TRPA1 funktionell überprüft und ein Diagnosetest entwickelt werden. Das Projekt baut auf der etablierten Expertise im Bereich der Schmerzforschung und molekulargenetischen Analytik von TRP-Kanälen an der Medizinischen Universität Graz auf und stellt mit seiner Arbeitshypothese ein nationales und internationales Alleinstellungsmerkmal in der Umweltmedizin dar.
vffmug.org/wp-content/uploads/2011/09/Projekte2005-2012.doc
Forschungseinheit für Translationale Neurogastroenterologie
Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie
Forschungsfeld Neurowissenschaften
Medizinische Universität Graz
BMLFUW TRPA1, TRPV1 und TRPV4 als Biomarker für die Umwelterkrankung „Multiple Chemical Sensitivity (MCS)“
€ 60.000,--
01. 10. 2011 – 30. 09. 2014
TRPA1, TRPV1 und TRPV4 als Biomarker für die Umwelterkrankung „Multiple Chemical Sensitivity (MCS)“
Multiple Chemikalienunverträglichkeit" (MCS = Multiple Chemical Sensitivity) ist ein Krankheitsbild der Umweltmedizin, das unzureichend charakterisiert ist und nur symptomatisch im Ausschlussverfahren diagnostiziert werden kann, da die genaue Pathogenese unbekannt ist. Provokationstests haben in kontrollierten Studien keinen sicheren diagnostischen Wert erkennen lassen. Besonders problematisch ist, dass es keinen validierten Biomarker für dieses umweltbedingte Krankheitsbild gibt. Genetische Untersuchungen hinsichtlich Polymorphismen von Enzymen, die Fremdstoffe metabolisieren, waren inkonsistent.
Das vorliegende Projekt geht von einer grundverschiedenen Hypothese aus: Personen mit MCS reagieren deshalb besonders stark, weil gewisse molekulare Sensoren für Chemikalien hyperaktiv sind. Die in Frage kommenden Chemosensoren gehören zur Familie der TRP-Ionenkanäle, die eine ganze Reihe verschiedener Chemosensoren umfasst, die zumeist an schmerzsensitiven afferenten Neuronen lokalisiert sind. In diesem Projekt sollen 3 speziell in Frage kommende TRP-Chemosensoren untersucht werden: TRPA1 (transient receptor potential ankyrin 1), TRPV1 (transient receptor potential vanilloid 1) und TRPV4. TRPA1 ist besonders interessant, weil es auf ganz unterschiedliche Reizstoffe anspricht, zu denen nicht nur scharfe Gewürze wie Knoblauch, Senf und Kren, sondern auch Industrie- und Umweltgifte wie Nikotin, Formaldehyd, Acrolein, Ammoniak, H2S, H2O2, NO, Konservierungsmittel und gewisse Medikamente gehören. Das verwandte TRPV1 (auch als Capsaicin-Rezeptor bekannt) weist ebenfalls eine multiple Chemosensitivität auf, während TRPV4 wegen dessen Implikation in verschiedenen sensorischen und motorischen Neuropathien von Interesse ist.
Das Arbeitsvorhaben prüft die Hypothese, dass zumindest bestimmte Fälle von Chemikalienunverträglichkeit mit bestimmten Polymorphismen von TRPA1 und möglicherweise von TRPV1 und TRPV4 assoziiert sind, die besonders aktive Mutanten dieser Chemosensoren ergeben. Falls sich ein solcher Zusammenhang nachweisen lässt, würde in einem Folgeprojekt der Zusammenhang von Chemikalienunverträglichkeit und TRPA1 funktionell überprüft und ein Diagnosetest entwickelt werden. Das Projekt baut auf der etablierten Expertise im Bereich der Schmerzforschung und molekulargenetischen Analytik von TRP-Kanälen an der Medizinischen Universität Graz auf und stellt mit seiner Arbeitshypothese ein nationales und internationales Alleinstellungsmerkmal in der Umweltmedizin dar.
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