Mehrfachrückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmittel

Mehrfachrückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmittel

Beitragvon Twei » Freitag 10. Mai 2013, 17:13

22.04.2013
Mehrfachrückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln
Dr. Suzan Fiack Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Internationaler Workshop am BfR zur kumulativen Bewertung von Mehrfachrückständen von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln

Mehrfachrückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln sollten anhand klarer und einfacher Kriterien bewertet werden

Das Vorkommen von Mehrfachrückständen von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln führt immer wieder zur Besorgnis in der öffentlichen Wahrnehmung. Die zulässigen Rückstandsmengen (Rückstandshöchstgehalte) von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln dürfen die Gesundheit von Verbrauchern aber auch dann nicht beeinträchtigen, wenn mehrere Rückstände gleichzeitig oder kurz nacheinander aufgenommen werden. Noch fehlt allerdings eine allgemein akzeptierte Methode zur gesundheitlichen Bewertung solcher Mehrfachrückstände. Die kumulative Risikobewertung sollte einfach und transparent sein, damit sie routinemäßig in der regulatorischen Praxis eingesetzt werden kann: Zur Festsetzung von Rückstandshöchstgehalten von Pestizidwirkstoffen auf EU-Ebene, in der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln und bei der gesundheitlichen Bewertung von Rückstandsproben durch die Überwachungsbehörden der Länder. In der EU wird derzeit ein solches Konzept wissenschaftlich erprobt. Auf dem BfR-Kolloquium zur Bewertung von Mehrfachrückständen von Pflanzenschutzmitteln auf Lebensmitteln diskutierten im März Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über ihre praktischen Erfahrungen mit der Anwendung dieses Konzepts. „Das BfR hat ein alltagstaugliches Bewertungskonzept für Mehrfachrückstände vorgeschlagen, das kurzfristig von den Überwachungsbehörden angewendet werden könnte“, so BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.

Für Rückstände von Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen in Lebensmitteln sind Höchstgehalte festgelegt - bis zu diesen Mengen sind die Stoffe in Lebensmitteln erlaubt, da kein Gesundheitsrisiko besteht. Diese Einzelwirkstoffe sind toxikologisch gut untersucht. Verbraucher nehmen in der Realität aber häufig mehrere Rückstände - sogenannte Mehrfachrückstände - über die verschiedenen Lebensmittel auf, die sie essen. Auch werden auf Obst und Gemüse immer häufiger Rückstände mehrerer Wirkstoffe nachgewiesen, die miteinander wechselwirken können. ...

... Das BfR empfiehlt für die Bewertung von Mehrfachrückständen in der regulatorischen Praxis folgendes: Das kumulative Risiko sollte mittels einer Bestimmung und Addition von Gefahrenindizes (Hazard Index, HI) für die Einzelwirkstoffe bewertet werden. Dies ist eine einfache und schnelle Methode, die aber gleichzeitig Verbraucher ausreichend schützt und die bei Bedarf durch weitere toxikologische Informationen schrittweise verfeinert werden kann. Der Hazard Index ist ein Maß dafür, wie weit der über ein Lebensmittel aufgenommene Rückstand eines Wirkstoffs an dessen toxikologische Grenzwerte (ADI, ARfD) heranreicht. Zudem sollten die kumulativen Bewertungsgruppen, in die die Einzelsubstanzen aufgrund ihrer toxikologischen Wirkung eingeordnet werden, nicht zu groß sein. Zur Abschätzung der kumulativen Exposition sollten vorzugsweise deterministische Verfahren verwendet werden. ...
.... ausführlicher http://idw-online.de/pages/de/news529719

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