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Schweizer MCS Studie

BeitragVerfasst: Mittwoch 18. April 2007, 23:50
von Alex
Psychiatrische, medizinische und umweltanalytische Faktoren bei Menschen mit umweltbezogenen Gesundheitsstörungen

Psychiatric, Medical and Environmental Factors in Patients Suffering from Environment-Related Disorders

Serge Brand1, Pia Heller1, Anke Huss3, Andreas Bircher2, Charlotte Braun-Fahrländer3, Markus Niederer4, Simone Schwarzenbach2, Roger Waeber5, Lukas Wegmann6, Joachim Küchenhoff1
1 Psychiatrische Universitätsklinik, Basel
2 Universitätsspital, Basel
3 Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Basel
4 Kantonales Laboratorium, Basel-Stadt
5 Bundesamt für Gesundheit, Bern
6 Amt für Umweltschutz und Energie, Basel-Land


Gefördert durch: Stiftung Mensch Gesellschaft Umwelt MGU, Förderkennzahl F3.00; Bundesamt für Gesundheit, BAG, Bern; Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, BUWAL, Bern; Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma, AHA!; Wissenschaftlicher Kredit, Kantonsspital Basel-Stadt

Zusammenfassung
Hintergrund: Die Ätiologie von umweltbezogenen Gesundheitsstörungen ist bei Betroffenen und in Fachkreisen umstritten; sie abzuklären verlangt hohe methodologische Anforderungen. Entscheidend ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Stichprobe: 61 Personen nahmen an allen Untersuchungen teil.

Methodik: Im Basler Pilotforschungsprojekt zu umweltbezogenen Störungen wurde eine dreiteilige Simultandiagnostik durchgeführt (medizinisch-allergologische, psychiatrisch-psychologische und umweltanalytische Untersuchungen). Resultate: Es gibt einen deutlichen Einfluss psychischer Faktoren auf umweltbezogene Gesundheitsstörungen: 46 % der Symptome ließen sich durch seelische Belastung plausibel erklären, 18 % sind durch sie beeinflusst. 28 % ließen sich nur multidisziplinär erklären. Die verschiedenen Selbstbeschreibungen mittels Fragebogen zeigten hohe Übereinstimmungen. Studienteilnehmer und Fachleute stimmten darin überein, dass seelische Belastungen vorhanden sind, die Probanden schätzten diese jedoch als ätiologisch unbedeutender ein. Diese Diskrepanz zu kennen ist hilfreich, um Schwierigkeiten in der Behandlung von Patienten mit umweltbezogenen Gesundheitsstörungen zu erklären.

Schlussfolgerung: Umweltbezogene Gesundheitsstörungen sollten interdisziplinär diagnostiziert und behandelt werden.


Psychother Psych Med 2005; 55: 55-64
http://www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/ppmp/doi/10.1055/s-2004-828507;jsessionid=0ADF9BA7E9CB6B65A7556994BEEC0257.jvm2

Schweizer MCS Studie

BeitragVerfasst: Donnerstag 19. April 2007, 18:35
von Didi
Hallo Alex

Mich würde schon interessieren, welche 61 Probanden bei dieser Untersuchung mitgemacht haben. Wir kennen eine Vielzahl MCS-kranker aus der ganzen Schweiz und haben seit Jahren regelmässig Kontakt zu diesen. Erstaunlich für uns ist, dass wir niemanden kennen, der bei dieser Studie mitgemacht hat. Ist doch schon komisch, nicht wahr!!!

MfG Heidi
Mitarbeiterin MCS-Liga Schweiz

Schweizer MCS Studie

BeitragVerfasst: Dienstag 24. April 2007, 21:48
von Alex
Hallo Heidi,
das hatte ich mir schon fast gedacht.
Startet doch einen Aufruf unter den MCS Leuten in der Schweiz
und fragt nach, ob jemand einen Probanten kennt.
Mich würde es sehr interessieren, wie sie an ihre
Probanten kamen.

Viele Grüße,

Schweizer MCS Studie

BeitragVerfasst: Donnerstag 26. April 2007, 18:30
von Didi
Hallo Alex

Wir haben nach Bekanntgabe dieser Studie viele MCS-kranke angefragt und niemanden gefunden, der mitgemacht hat. Es ist doch auch komisch, dass die bestehenden MCS-organisationen weder angefragt noch informiert wurden. Das lief alles so stillschweigend ab. Wir pflegen regen Kontakt zu den Betroffenen aus der ganzen Schweiz, da hätte doch mindestens einer davon dabei sein müssen. Entweder waren die Probanden nur leicht chemikaliensensibel oder gar nicht. Und vielleicht wurden nur Arztpraxen im Raum Basel angefragt. Schade, dass es immer wieder solche Studien gibt, die gegen uns arbeiten.

Mit lieben Grüssen
Heidi

Schweizer MCS Studie läßt Zweifel wachsen

BeitragVerfasst: Donnerstag 26. April 2007, 19:07
von Alex
Hallo Heidi,

in den USA gab es ähnliche Geschichten. Die Studienleiter nahmen einfach
Allergiker und fanden somit erwartungsgemäß nichts. Andere nahmen psychisch Kranke
und fanden psychisch Kranke. Was auch sonst?!

Schreibt die Studienleiter als Organisation an und fragt sie, wie sie das Kollektiv
zusammengestellt haben. Z.B. ob es ärztlich diagnostizierte MCS Patienten
und / oder Umweltkranke waren, oder ob man einfach eine wahllos zusammengestellte
Personengruppe auswählte und befragte.

Bleibt dran und laßt solche "Studien" nicht kommemtarlos stehen.

Lieben Gruß,

Schweizer MCS Studie

BeitragVerfasst: Freitag 11. Mai 2007, 11:22
von Lawya
Hat schon jemand dorthin geschrieben?
Würde mich mal interessieren. Manchmal bringt es vielleicht was, mit dem dort. Prof. zu telefonieren (nach Vorankündigung natürlich).