MCS Studie - Dornier Stiftung

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Beitragvon Lucca » Samstag 18. August 2007, 20:15

Lernprozesse und Umweltsensitivität: Eine Studie zum Erwerb psychosomatischer Symptome bei Geruchssensitiven
PATRICK OTTO

Betreuung: Prof. Dr. Fred Rist & PD Dr. Alexander Gerlach

Theoretischer Hintergrund:
Umweltsensitivität („Ideopathic Environmental Intolerances“, „Multiple Chemical Sensitivity“) stellt ein uneinheitlich definiertes Syndrom chronischer Funktionsstörungen dar. Im Rahmen psychologischer Erklärungsmodelle zur Umweltsensitivität spielt die klassische Lerntheorie eine bedeutsame Rolle: Symptome werden als konditionierte Reaktionen aufgefasst (vgl. Siegel, 1999; Devriese et al., 2000). Die von Bailer et al. (2004) entwickelte Chemische Geruchssensitivitätsskala (CGSS) stellt ein konstruktvalides Screeninginstrument zur Identifikation von Personen mit erhöhtem Risiko für Umweltsensitivität dar. Ziel der Untersuchung ist es, die als ätiologisch bedeutsam diskutierten klassischen Konditionierungsprozesse in Abhängigkeit von Geruchssensitivität empirisch zu untersuchen.

Fragestellung:
In einem differentiellen Konditionierungsparadigma sollen stark geruchssensitive mit normal geruchssensitiven Personen verglichen werden. Erwartet wird ein Interaktionseffekt von Geruchssensitivität x affektiver Valenz des Geruchs.

Methode:
Im Rahmen von zwei Fragebogenerhebungen an der Universität Münster wurde die CGSS von insgesamt 1180 Personen bearbeitet. Personen mit einem Wert ≥ 85. Perzentil (geschlechtsspezifischer Cut-Off) wurden als stark geruchssensitiv klassifiziert; hieraus wird die Experimentalgruppe rekrutiert. Die Kontrollgruppe der normal geruchssensitiven Personen wird aus der restlichen Stichprobe zufällig gezogen. Vorgesehen ist jeweils eine Gruppengröße von n = 40. Beide Gruppen durchlaufen die gleiche experimentelle Anordnung, in welcher zwei Gerüche mit unterschiedlicher affektiver Valenz (unangenehm: Ammoniak, angenehm: Niaouli) als konditionierte Stimuli verwendet werden. In der Erwerbsphase wird ein Geruch mit CO2-angereicherter Luft (CS+) und der jeweils andere Geruch mit chemisch regulärer Raumluft (CS-) kombiniert. In der anschließenden Testphase werden die Gerüche allein präsentiert. Abhängige Variablen sind Herzfrequenz, Hautleitfähigkeit, Atemfrequenz, Atemvolumen und subjektive Ratings.

Ergebnisse:
Aktuell läuft die Datenerhebung. Endgültige Ergebnisse liegen somit noch nicht vor.

Schlussfolgerung:
Bereits erhobene Daten sollen einer ersten Einschätzung unterzogen und kritisch diskutiert werden.
Christoph-Dornier-Stiftung 2007

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- Editiert von Lucca am 18.08.2007, 20:16 -
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Beitragvon Juliane » Dienstag 28. April 2009, 22:01

Dipl. Psychologe Otto arbeitet jetzt in einer Gemeinschaftspraxis

behandelt u.a. Somatoforme Störungen und Hypochondrie (z.B. Chronischer Schmerz)


Praxengemeinschaft Mietens & Otto
Biederlackweg 9
48167 Münster

http://www.psychotherapie-in-muenster.de/index.php?id=12

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Beitragvon Juliane » Donnerstag 30. April 2009, 09:11

Herr Otto hat auch einen Preis bekommen, auf dem Doktorandensymposium vor zwei Jahren in Marburg:



"Forschung

Mit dem 1. Preis ausgezeichneter Vortrag über „Lernprozesse und Umweltsensitivität: Eine Studie zum Erwerb psychosomatischer Symptome bei Geruchssensitiven“ (Patrick Otto, Fred Rist & Alexander Gerlach) auf dem 12. Doktorandensymposium der Christoph-Dornier-Stiftung für Klinische Psychologie in Marburg (Februar 2007)"

http://www.psychotherapie-in-muenster.de/index.php?id=15




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Vorträge des Forschungskolloquiums der Christoph-Dornier-Stiftung
Die Abstracts sind dem Begleitband des Doktorandensymposiums entnommen, das Anfang 2007 in Marburg stattfand.

Lernprozesse und Umweltsensitivität: Eine Studie zum Erwerb psychosomatischer Symptome bei Geruchssensitiven

PATRICK OTTO

Betreuung: Prof. Dr. Fred Rist & PD Dr. Alexander Gerlach

http://www.christoph-dornier-stiftung.de/index.php?id=33
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Beitragvon Mia » Donnerstag 30. April 2009, 23:47

Die Christoph-Dornier Stiftung arbeitet m.E. auch mit Patienten, die unter Angst- und Panikattacken leiden, und zwar in Form von strikten Methoden, sich der Angst auszusetzen.
Es würde mich interessieren, wie erfolgreich man bei Patienten ist, die einen nachweisbaren toxischen Schaden erlitten haben, z.B. einen Chemieunfall o.ä.
Bekanntlich führen toxische Schäden am ZNS auch zu Symptomen der Angst und Panik bei Aktivität des Patienten.

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