Was Dr. Dieter Eis schon vor Jahren beklagte

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Beitragvon Juliane » Sonntag 8. Februar 2009, 14:56

"Bislang gibt es in Deutschland nicht einmal eine allgemein anerkannte Definition des Chemikaliensyndroms, klagt Dr. Dieter Eis, Umweltmediziner am Berliner Robert-Koch-Institut, Koordinator eines MCS-Forschungsprojekts. "Als Krankheit ist MCS von der Forschung bis heute nicht bestätigt worden". Als Hauptgrund sieht er fehlende Forschungsgelder und Diagnoseverfahren. Die Diagnose beruhe häufig nur auf Patientenberichten und Arztbeobachtungen"



http://www.scinexx.de/dossier-detail-47-15.html

Hier ein Blick ins Impressum:

http://www.scinexx.de/impressum.html
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Beitragvon Stier » Sonntag 8. Februar 2009, 15:20

hallo Juliane,

danke für deinen Hinweis.
Vielleicht sollte man Herrn Dr. EIS mal einen netten "offenen" Brief schreiben und darauf hinweisen, dass er seinen Worten Taten folgen lassen sollte. Wo ein Wille ist auch ein Weg.
Wenn er sich dafür stark machen würde (wenn er wollte) könnte er vielleicht was in Bewegung setzen.
Aber: will er das überhaupt?
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Beitragvon Maria Magdalena » Sonntag 8. Februar 2009, 19:10

Wenn man Patienten und Ärzten keinen Glauben schenken will, erwartet man etwa, dass ihm einer glaubt? Das ist unglaublich naiv. Solche Dinge zu glauben, wo es doch Fakten gibt. Tz, tz, tz... Er muss es von einem Zettelchen abgelesen haben. Hinzu kommt, dass es inzwischen unzählige Studien darüber gibt, es gibt Diagnose-Kriterien, ja es gibt sogar Diagnooose-Verfahren. Mein Gott, manche Leute scheinen in einer Scheinwelt zu leben. Wie tragisch!
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Beitragvon Lady in Black » Sonntag 8. Februar 2009, 22:05

Die Definition gibt es Ster, man will sie nur nicht kennen.
Wer die Diagnosedefinition kennt, kann MCS nämlich diagnostizieren.

Wie sagt man so schön: "Man könnte wenn man wollte, aber will man das?"
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Beitragvon Arnfried » Montag 9. Februar 2009, 02:25

Abgesehen von den Aussagen des Dr. Eis ist der Bericht gar nicht mal so schlecht, finde ich.
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Beitragvon jule » Montag 9. Februar 2009, 10:59

ob da nicht auch eine Aktion mit Flugblättern vor der Uni -od
vor der Praxis von Dr. Eis - von der örtlichen
umweltmedizinischen SHG od Initiative - mit Ankündigung bei der
Presse - was bewirken könnte - Aufmerksamkeit
bei den Studenten würde es auf jeden Fall erzeugen.
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Was Dr. Dieter Eis schon vor Jahren beklagte

Beitragvon Clarissa » Montag 9. Februar 2009, 12:16

@ Jule, was für eine Praxis soll Dr. Eis denn haben?
Vor welcher Uni möchtest du denn Flugblätter verteilen?

Anschrift Dr. Eis: Dr. Dieter Eis, Robert Koch-Institut, Fachgebiet 22/Umweltmedizin, Seestraße 10, D-13353 Berlin, E-Mail: d.eis@xyz.de

Diese Information ist frei im Netz verfügbar, Suchzeit ca. 1 Minuten

Suchet, so werded ihr finden. oder http://tinyurl.com/c5lmh7


- Editiert von Clarissa am 09.02.2009, 11:19 -
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Juliane » Montag 9. Februar 2009, 13:26

Manchmal sieht man Dr. Eis auch auf Fachtagungen.
Letztes Jahr zum Beispiel soll er am 11. März in Würzburg gesichtet worden sein.

Da hat er was präsentiert:

"Praktische Umweltmedizin
Detektivarbeit im Dienste der Gesundheit"

Ein Zitat aus der Detektivarbeit:


"Personen mit CS/MCS reagieren nur dann auf
chemische Provokationen mit Symptomen, wenn
zwischen aktiver Testsubstanz und Placebo („sham
substances") aufgrund mangelhafter Verblindung
unterschieden werden kann.

Die Provokationsantworten gehen vermutlich nicht auf eine spezifische Chemikalienwirkung zurück, sondern auf die damit verbundenen Erwartungen und Befürchtungen der Probanden."


Steht auf Seite Seite 17

Auf Seite 29 findet man ein Gruppenbild



http://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/infostelle-humanbiomonitoring/pdf/Fachtagung/Praesentation_Eis.pdf
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Beitragvon Maria Magdalena » Montag 9. Februar 2009, 14:25

Welche Erwartungen und Befürchtungen meint er? Ich kann solche wirren Gedankengänge nicht nachvollziehen. Befürchtungen, Erwartungen, Selbstintoxikation, hoher Leidensdruck und dergleichen. Reden wir hier eingentlich noch von Medizin? Oder von Yellow Press? Also mit Wissenschaft haben derartige Ausdrücke nichts zu tun. Solchen geistigen \"xxxx\" kann man höchstens einer anspruchslosen Illustrierten anbieten.
- Editiert von Webmaster am 10.02.2009, 11:16 -
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Beitragvon green poison » Montag 9. Februar 2009, 14:25

Zum Thema "Praktische Umweltmedizin Detektivarbeit im Dienste der Gesundheit"

Da gibt es bessere Detektivgeschichten, sagt mein Lebensabschnittspartner.Dann doch lieber ice-cream statt Eis-Krimi.

http://www.youtube.com/watch?v=Dt4Q1roICt4
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Beitragvon Klein Erna » Montag 9. Februar 2009, 15:25

Hallo Jule,

ich bin auch neu hier. Aber es gibt hier eine Kurz-Information für Einsteiger.

viewtopic.php?t=8426

Da kann man sogar Fotos finden. Ich kann mir alles besser merken, wenn ich ein
Bild dazu im Kopf habe.

Aber der Dr. Eis hat doch bestimmt einen Chef. Den kannst Du anschreiben.
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Beitragvon Stier » Montag 9. Februar 2009, 15:26

danke Juliane für deine Infos bezüglich Dr. EIS, besonders auch der Hinweis auf den Link:


http://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/infostelle-humanbiomonitoring/pdf/Fachtagung/Praesentation_Eis.pdf

Hier sind nicht nur Informationen wie die auf S. 17 erschreckend.

Erschreckend sind z.B. auch die Seiten 20/21:

Sämtliche Diagnose-und Therapiemöglichkeiten der kompetenten, hilfreichen "praktizierenden" Umweltmediziner werden als PARA-Medizin deklariert.
Viele unserer Chemikaliengeschädigten und MCS Erkrankten wären noch schlimmer dran, wenn sie nicht die Hilfe von erfahrenen, kompetenten "praktizierenden" Umweltmedizinern in Anspruch genommen hätten.
Wären wir Chemikaliengeschädigten Medizinern wie Dr. Eis und Co. auf den Leim gegangen, wären wir entweder in der Psychiatrie gelandet oder würden elend verrecken.
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Beitragvon Klein Erna » Montag 9. Februar 2009, 16:06

Das ist wirklich nicht schön, was da steht Stier.

Ich habe im Internet gesucht und den Chef des Herrn Dr. Eis gefunden.
Der ist noch ziemlich neu im Amt. Erst ein Jahr.

Jörg Hacker ist neuer Präsident des Robert Koch-Instituts
29.02.2008

http://idw-online.de/pages/de/news249174
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Beitragvon Klein Erna » Montag 9. Februar 2009, 16:14

Und hier habe ich ein Interwiew gefunden zum Amtswechsel.
Das hier hat der alte Chef gesagt, der Reinhard Kurth Virologe und Mediziner. Er hat das Robert-Koch-Institut in Berlin seit 1996 geleitet:

" Aber als der damalige Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer mich bat, die Leitung zu übernehmen, war das RKI in einem schlechten Zustand. Es war ja aus dem 1994 aufgelösten Bundesgesundheitsamt hervorgegangen und hatte zwei Jahre lang keine kontinuierliche Führung gehabt. Es gab 12 Standorte in Berlin und Umgebung, und das Personal war teilweise demotiviert."


"Was würden Sie Ihrem Nachfolger, dem Würzburger Mikrobiologen Jörg Hacker, als wichtigsten Rat mit auf den Weg geben?

Es ist gut, den Unterschied zwischen Wissenschaft und Politikgestaltung zu kennen und seine Unabhängigkeit zu wahren.

Hat Ihr Nachfolger ausreichend politische Erfahrung?

Jörg Hacker ist einer der bekanntesten Bakteriologen Deutschlands und kennt sich als Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft in der Wissenschaftspolitik aus. Auch die Leopoldina, der er seit Jahren angehört, ist in der Politikberatung sehr aktiv."
Das kann man nachlesen im Archiv 2008 28. Februar


http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/0228/wissenschaft/0005/index.html

Dort kann man vielleicht hinschreiben. An den Prof. Dr. Hacker.
Klein Erna
 

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Beitragvon Juliane » Dienstag 10. Februar 2009, 16:46

@ Erna


Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Herr Prof. Dr. Hacker den eingeschlagenen Weg
des RKI in Sachen MCS kritisch hinterfragen wird.

Jörg Hacker habilitierte 1986 in Würzburg für das Fach Mikrobiologie und hat seine ich nenne es mal wissenschaftliche Sozialisation im Umfeld der Hygiene und Mikrobiologie durchlaufen.

Eine solche Sozialisation schärft den Blick verständlicherweise in eine Richtung.

So als Hintergrundinformatione, Erna:


Es ist noch gar nicht sooo lange her, dass ein gewisser Ignaz Semmelweis unter anderem an Prof. Scanzoni in Würzburg schrieb*, um seiner Erkenntnis über tödliche Keime Nachdruck zu verleihen. Semmelweis hat man psychiatriesiert für den Aufstand den er geprobt hat.

Es hat schon einige Zeit gedauert, bis das Wissen über den Zusammenhang zwischen Krankheiten und Keimen in die Köpfe der Ärzte vorgedrungen ist. Heute hat man oft den Eindruck, dass jene Schuld, die die Mediziner zu Semmelweis Zeiten durch Ignoranz auf sich geladen haben, die nachfolgenden Generationen sehr stark geprägt hat und dass man heute die Augen vor einer neuen Pest nämlich die der Chemikalien nur allzu fest verschließt, indem man sich mit Feuereifer auf die Hygiene stürzt.

Aber nur zu Erna.

Fragen kann ja nichts kosten. Warum also nicht mal beim RKI Chef anfragen.




*"Ich trage in mir das Bewusstsein, dass seit dem Jahre 1847 Tausende und Tausende von Wöchnerinnen und Säuglingen gestorben sind, welche nicht gestorben wären, wenn ich nicht geschwiegen, sondern jedem Irrtum, welcher über Puerperal-Fieber verbreitet wurde, die nötige Zurechtweisung hätte Teil werden lassen […]. Das Morden muss aufhören, und damit das Morden aufhöre, werde ich Wache halten, und ein jeder, der es wagen wird, gefährliche Irrtümer über das Kindbettfieber zu verbreiten, wird an mir einen rührigen Gegner finden. Für mich gibt es kein anderes Mittel, dem Morden Einhalt zu tun, als die schonunglose Entlarvung meiner Gegner, und niemand, der das Herz auf dem rechten Fleck hat, wird mich tadeln, dass ich diese Mittel ergreife." (An Prof. Späth in Wien, 1861)

"Sollten Sie aber, Herr Hofrat, ohne meine Lehre widerlegt zu haben, fortfahren, Ihre Schüler und Schülerinnen in der Lehre des epidemischen Kindbettfiebers zu erziehen, so erkläre ich Sie vor Gott und der Welt für einen Mörder." (An Prof. Scanzoni in Würzburg, 1861 ()http://de.wikipedia.org/wiki/Ignaz_Semmelweis
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