Wer sucht der findet, ist nur die Frage nach was man sucht oder nicht sucht!
Toxikologischen Abteilung am Klinikum rechts der Isar der TU München haben wir in den vergangenen Jahren mehr als 200 Patienten mit umweltassoziierten Beschwerden standardisiert psychiatrisch (Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV) untersucht. Etwa 80 Prozent unserer Patienten wiesen psychische Störungen auf. Dabei handelte es sich in erster Linie um somatoforme Störungen wie Somatisierungs- oder Schmerzstörung, affektive und Angststörungen. Nur in wenigen Einzelfällen ließ sich die Diagnose einer Konversionsstörung beziehungsweise einer Hypochondrie stellen (zur Publikation eingereicht). Die Tatsache, dass in unserem Kollektiv andere Diagnosen vorherrschen als im Patientengut des Autors, mag an einer unterschiedlichen Patientenstruktur liegen, könnte aber auch mit den Unterschieden in der diagnostischen Herangehensweise zu tun haben (klinischer Eindruck versus strukturiertes Interview).
Dr. med. Susanne Bornschein, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München, Ismaninger Straße 22, 81675 München
Bornschein, Susanne
Umweltmedizin: Andere Diagnosen
Deutsches Ärzteblatt 97, Ausgabe 19 vom 12.05.2000, Seite A-1258 / B-1080 / C-967
SPEKTRUM: Leserbriefe
Zu dem Medizin-Beitrag „Psychisch Kranke in der Umweltmedizin“ von Dr. Hanns Rüdiger Röttgers, M. A., in Heft 13/2000