Springer Verlag Abstract Susanne Bornschein

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Beitragvon Amazone » Samstag 24. Februar 2007, 19:13

Psychiatrische und somatische Morbidität bei Patienten mit vermuteter Multiple Chemical Sensitivity (MCS)
Journal Der Nervenarzt
Publisher Springer Berlin / Heidelberg
ISSN 0028-2804 (Print) 1433-0407 (Online)
Subject Medicine
Issue Volume 71, Number 9 / September, 2000
Category Originalien
DOI 10.1007/s001150050658
Pages 737-744
SpringerLink Date Thursday, February 19, 2004

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Authors
S. Bornschein, C. Hausteiner, Th. Zilker, H. Bickel, H. Förstl
Abstract

Zusammenfassung

Unter Multiple Chemical Sensitivity (MCS) oder auch Idiopathic Environmental Intolerances (IEI) versteht man eine erworbene Störung mit multiplen rezidivierenden Symptomen, die im Zusammenhang steht mit vielfältigen Umwelteinflüssen, die von der Mehrheit der Bevölkerung gut vertragen werden, und deren Symptomatik durch keine bekannte medizinische oder psychische Störung erklärbar ist. Wir untersuchten prospektiv 120 Patienten, die sich innerhalb eines Jahres konsekutiv unter dem Verdacht auf MCS bzw. umweltbedingte Beschwerden in einer umweltmedizinischen Universitäts-ambulanz vorstellten, mit einem strukturierten psychiatrischen Interview (SKID). Daneben wurden internistische Routine- und toxikologische Spezialdiagnostik durchgeführt. Insgesamt konnten bei 100 Patienten eine oder mehrere psychiatrische Diagnosen gestellt werden. 53 Patienten erfüllten die diagnostischen Kriterien für somatoforme Störungen nach DSM-IV. Bei 39 Patienten wurden affektive Störungen in der Vorgeschichte bzw. aktuell diagnostiziert, bei 29 Patienten Angststörungen. In 25 Fällen lagen Substanzabhängigkeit oder -missbrauch (in der Vorgeschichte oder aktuell) vor. 16 Patienten wiesen Persönlichkeitsstörungen auf; bei 9 Patienten waren psychotische Störungen vorhanden.

Dies ist die größte prospektive Studie zum Thema psychiatrische Morbidität und MCS unter der Verwendung eines standardisierten diagnostischen Interviews. Sie zeigt, dass viele Patienten mit umweltbezogenen Beschwerden offenbar an somatoformen Störungen, oftmals aber auch an anderen bekannten psychischen Erkrankungen leiden.

Abstract
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Psychiatrisierungsexpertin Bornschein

Beitragvon Alex » Samstag 24. Februar 2007, 19:30

Bornschein diagnostiziert MCS schätzungsweise mittels Psychiatrie-Fangfragebogen*
(*egal wie sie einer ausfüllt, psychisch ist das Ergebnis immer)
Alex
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Beitragvon Infoportal für Chemi » Samstag 24. Februar 2007, 23:21

„Die Erfahrung zeigt, daß hinter schillernden Fassaden zumeist gravierende organische Prozesse verborgen sind, die oft erst nach langen und vergeblichen psychotherapeutischen Bemühungen unübersehbar zutage treten und eine neue Diagnose erzwingen“
Infoportal für Chemi
 

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Beitragvon Amazone » Sonntag 25. Februar 2007, 13:58

Hallo, Ihr Lieben

welche Kreise solche "Lehrmeinungen" wie die von S. Bornschein u.a. ziehen, kann man aus den Dissertationen ersehen, die von deren StudentInnen verfasst werden. Eines der Negativbeispiele "Multiple Chemical Sensitivity und andere umweltbezogene Gesundheitsstörungen: Beschwerden, Persönlichkeit und psychiatrische Moribidität bei 306 Patienten einer Umweltambulanz" von Anne Mergeay. Dort könnt Ihr auch nachlesen, welche Psychiatriefragebogen verwendet wurden.
Man möge mir verzeihen, aber ich kann nicht nachvollziehen, dass es Patienten gibt, die sich bereitwillig auf das Ausfüllen solcher Psychiatriefragebögen einlassen. Allein schon bei den Fragestellungen in solche Fragebögen sträuben sich bei mir sämtliche Nackenhaare.

Eine Frage an Sylvia aus der Schweiz:
In einem Schweizer Forum "Mythenpost" habe ich vor einiger Zeit einen Aufruf von S. Bornschein aus 2004 gelesen, in dem Patienten mit MCS aufgefordert wurden, an einem Forschungsprojekt teilzunehmen, in dem die Aktivität einiger Entgiftungs-Enzyme untersucht werden sollte, um herauszufinden, ob sich MCS_Patienten hinsichtlich der genetischen Ausstattung (AChE, BChE, PON1 usw.) von der Normalbevölkerung unterscheiden. Leider habe ich bisher vergeblich versucht, herauszufinden, ob das ein Aufruf war, der nur in der Schweiz erfolgte (das wäre dann nämlich äußerst merkwürdig) und wie das Ergebnis dieser Studie ausgefallen ist.
Sylvia, hast du darüber vielleicht irgendwelche Infos?

Viele Grüße
Amazone
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Beitragvon Infoportal für Chemi » Sonntag 25. Februar 2007, 15:37

Liebe Amazon

Die Mythenpost ist auch von einem Betroffenen, wahrscheinlich hat er aufgerufen, kann dir leider nicht weiterhelfen.

Lieber Gruss
Silvia
Infoportal für Chemi
 

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Beitragvon Anne » Sonntag 25. Februar 2007, 17:34

Hallo,

diese Fragebögen kenne ich, ich habe sie wirklich mal ausgefüllt.
Ich kann dazu nur sagen, dass es Fangfragen bzw. Suggestivfragen sind. Egal wie man sie beantwortet, in jedem Fall wird man als psychisch krank eingestuft, so bald man ein solches Blatt ausfüllt.
Genau genommen ist aber eine Diagnose auf Grund einer lediglichen Befragung eine Sorgfaltspflichtverletzung. Denn um eine Umwelterkrankung festzustellen, müssen erst andere Untersuchungsverfahren eine solche ausschließen. Ist dabei der Befund jedes Mal negativ, erst dann dürfte normalerweise zu solchen Fragebögen gegriffen werden, um die Schwere der psychischen Erkrankung festzustellen. Alles andere ist eine Fehlleistung des Arztes.

Es gibt übrigens auch Fragebögen, die ganz anders aufgebaut sind und wirklich bemüht sind, Umweltkrankheiten herauszufiltern. Mein Psychologe hatte diese übrigens bestellt (ich weiß jetzt leider nicht woher, ich glaube vom umweltmedizinischen Fachärzteverband) und danach bin ich wirklich umweltbedingt erkrankt.

Es ist schon ein Trauerspiel, wie man versucht, Umweltgeschädigte in Verruf zu bringen und sie mit falschen Diagnosen und daraus resultierender falscher Behandlung erst richtig fertigzumachen.

Anne
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