DAK zu MCS & Umweltkrankheiten

DAK zu MCS & Umweltkrankheiten

Beitragvon Alex » Dienstag 22. September 2009, 00:11

Umwelterkrankungen:
Unbekannte Ursache, böse Wirkung

Wer häufig unter Kopfschmerzen leidet oder sich ständig müde fühlt, obwohl er genug schläft, macht sich Gedanken über die Ursachen. Könnte das Holzregal, das im Baumarkt so billig verkauft wurde, Giftstoffe ausdünsten? Sind die Abgase, die von der Hauptverkehrsstrasse in die Wohnung ziehen, schuld? Über Umwelterkrankungen wird viel geredet, doch wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse gibt es kaum. Den Betroffenen hilft das wenig: Ihre Lebensqualität ist durch Krankheiten wie dem Chronischen Müdigkeitssyndrom CFS, der Sick-Building- oder Gebäudekrankheit sowie der Multiplen Chemikalien-Sensibilität stark eingeschränkt. Sie leiden unter Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Hals-, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen und unerklärlicher Müdigkeit. Die DAK warnt jedoch davor, sofort eine Umweltkrankheit zu vermuten, wenn diese Befindlichkeitsstörungen ab und zu auftauchen. Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder ein größeres Schlafbedürfnis können unzählige andere Ursachen haben.

Erst, wer länger als ein halbes Jahr durch die genannten Gesundheitsstörungen mindestens die Hälfte seiner geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit einbüßt, ohne dass andere körperliche oder psychische Ursachen vorliegen, könne eine Umweltkrankheit vermuten. So definiert Professor Reinhard Plassmann, Experte für Umwelterkrankungen an der Burgklinik Stadtlengsfeld das Krankheitsbild. Das trifft nach Angaben der DAK aber nur auf ungefähr einen von zehntausend Menschen zu.

Vage bleibt die Diagnose "Umweltkrankheit" allemal, denn die Ursachen sind völlig unklar. Mediziner vermuten, dass Umweltgifte einschließlich Quecksilber, aber auch Viruserkrankungen, Störungen des Immunsystems oder des Hormonhaushaltes eine Rolle spielen. Darum ist es auch schwierig, Umweltkrankheiten zu behandeln: Die Probleme lassen sich nicht an der Wurzel packen, weil die Wurzel im Verborgenen bleibt. So fühlen sich Patienten selten besser, nachdem sie ihre Amalgamplomben gegen kostspielige Goldfüllungen haben austauschen lassen. Auch aufwendige Wohnungsrenovierungen, bei denen beispielsweise formaldehydhaltige Möbel entfernt werden, wirken sich selten direkt auf die Gesundheitsstörungen aus. Andererseits führen Umwelterkrankungen unbehandelt häufig in dauerhafte Arbeitsunfähigkeit. Das hat für die Betroffenen nicht nur finanzielle, sondern oft auch soziale Folgen.

Die DAK hebt die psychologische Betreuung der Patienten als besonders wichtig hervor: Durch sie sollen die Betroffenen lernen, mit ihrer chronischen Krankheit umzugehen, um nicht in die totale Isolation zu geraten.

Mehr Informationen zu diesem Thema enthält die aktuelle Ausgabe des DAK-Magazins "Praxis+Recht". Es ist in jeder DAK-Geschäftsstelle kostenlos erhältlich.



Erscheinungsdatum:
13.01.2000

Ansprechpartner/in:
DAK-Pressestelle

E-Mail:
presse@dak.de

Telefon:
040 / 2396-1409






http://www.presse.dak.de/ps.nsf/sblArchiv/8699EBFACCE6714EC12569D900011919?Open
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Beitragvon Monja » Dienstag 22. September 2009, 11:06

ach nee, :-(
DAS (!) genau ist doch die Klinik, zu der mich die BfA vor einigen
Jahren "zwingen" wollte, 6 Wochen stationär gegen MCS, ansonsten
würde wegen mangelnder Mitarbeit die Rente verweigert... Das ist
(war damals jedenfalls) eine Psycho- und Krebsnachsorge- Klinik.

Nach einem Telefonat mit dem Leiter dort damals von meinem Sozial-
arbeiter aus erfuhren wir, dass auf die Geruchsbelange von MCS-
Patienten nicht eingegangen wird, weil "wörtlich":... diese ja nach
einer psychischen Behandlung dort nicht mehr auftreten. Wir haben
damals vehement protestiert gegen diese Forderung der BfA und ihnen
im Gegenzug "tatsächlich" helfende Kliniken, wie die von Dr. Runow
vorgeschlagen, die wurden jedoch abgelehnt - und somit auch meine
Rente. Allerdings scheint man dort zumindest ein paar Millimeter im
Denken weiter gekommen zu sein (zehntel Millimeter?), damals wurde ja
sogar noch der Zusammenhang zwischen Giften und MCS abgestritten.

Dennoch ist und bleibt es ein Verbrechen, statt uns zu helfen, sollen
wir noch kranker gemacht werden, damit dort die Betten belegt werden
können, es ist übrigens in der ehemaligen DDR. Damals dachte ich echt,
wir mit MCS sollen einfach nur mundtot gemacht werden. Ich weiß aller-
dings, dass einige von uns dort in der Klinik waren, was gibts denn
darüber zu berichten? Kranker als vorher? Rente dadurch anerkannt?

Herzlichst Monja
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Beitragvon jule » Dienstag 29. September 2009, 16:22

hallo
die sollen sich doch mal ein Beispiel an siehe unten
aufgeführt nehmen - aktuell -
Hr. Christian Bredl, Geschäftsführer der Technikerkrankenkasse
in Bayern - war persönlich auf einer
Umwelttagung eines umweltmedizinischen Vereins
u. unterstützt diesen auch mit 4000 Euro -
Sonst gibt es Kopierkosten für umweltmedizinische
SHG - seitens einer AOK Geschäftstelle i. Bad.Würtenberg u.
auch Bayern
jule
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Beitragvon Maria » Dienstag 29. September 2009, 22:10

Zitat: "...Erst, wer länger als ein halbes Jahr durch die genannten Gesundheitsstörungen mindestens die Hälfte seiner geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit einbüßt, ohne dass andere körperliche oder psychische Ursachen vorliegen, könne eine Umweltkrankheit vermuten. So definiert Professor Reinhard Plassmann, Experte für Umwelterkrankungen an der Burgklinik Stadtlengsfeld das Krankheitsbild. Das trifft nach Angaben der DAK aber nur auf ungefähr einen von zehntausend Menschen zu..."


Die Burgklinik in Stadtlengsfeld, sie macht ihrem Ruf alle Ehre.
Ich habe schon oft davon gehört, dass die Rentenversicherer dorthin gerne Umweltkranke zur Reha schicken,
diese dann im Umweltbereich als geheilt entlassen werden und als Behandlungstherapie für zu Hause, Psychotherapie und Psychopharmaka verordnet bekommen. Auch können diese Menschen lt. Gutachten der Reha-Klink zumeist vollschichtig ihren Beruf ausführen.

Es tritt sozusagen eine wundersame Heilung ein...

Dass die Kosten im Gesundheitswesen ständig ansteigen und die Leute immer kranker werden, ist somit nicht verwunderlich.
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Beitragvon Mia » Dienstag 29. September 2009, 23:04

Nach einem halben Jahr Vergiftung mit toxischen Stoffen ist im Körper schon so viel zerstört worden, dass an Heilung kaum noch zu denken ist. Von der Ausbringung des Giftes in alle unsere Wohnräume bis zu den ersten Krankheitssymptomen sind nur wenige Wochen vergangen und bis zu den ersten heftigen allergischen Beschwerden dauerte es (Ausbringung im Winter, sogen. "Heuschnupfen" im darauffolgenden Frühjahr) ein knappes halbes Jahr, war aber als Reaktion des Körpers auf die nachgewiesene Giftbelastung in der Innenraumluft usw. noch nicht zu erkennen. Notwendig wäre es, bei allen unklaren Beschwerden einen Wohnraum-bzw. Arbeitsplatzcheck durchzuführen, um den Patienten überhaupt für mögliche Ursachen durch Umweltgifte zu sensibilisieren. Das würde der DAK viel Geld und unnütze medizinische Untersuchungen ersparen. Weg vom Schubladendenken ( Schmerzen im Rücken könne auch durch Gifte im Körper entstehen, nicht immer ist die Bandscheibe schuld) und hin zum ganzheitlichen, intelligenten Denken!

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