MDK Hessen zu MCS Selbsthilfegruppen

MDK Hessen zu MCS Selbsthilfegruppen

Beitragvon Janik » Samstag 6. August 2005, 09:47

Das sozialmedizinische Beratungsfeld außervertraglicher ärztlicher Behandlungen in der Umweltmedizin

Christoph Kreck, Matthias Löffler, Gert von Mittelstaedt
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung in Hessen

.....Die Therapiekonzepte der Umweltmedizin sind also wissenschaftlich unzureichend belegt. Andererseits bestehen große Erwartungen der Patientinnen und Patienten, die durch Teile der Öffentlichkeit gestützt werden. Ein – wenn auch begrenzter – Ausweg aus dem Dilemma kann möglicherweise durch eine stärkere Berücksichtigung der Patientensichtweise in die Methodenauswahl bzw. -bewertung sowie eine strikte Orientierung am Nutzen – wiederum unter Beachtung der Patientenzufriedenheit und der psycho-sozialen Dimension – möglich werden. Allerdings hat ein derartiger patientenorientierter Ansatz, den wir in unsere Beratungspraxis eingeführt haben, dort seine Grenzen, wo die Patienten bzw. Versicherten selbst bei Einbeziehung unkonventioneller Behandlungskonzepte keine Stabilisierung finden. Wir beobachten, daß manche Patienten auf die von der Kasse bewilligten Einzelleistungen mit immer weitergehenden Forderungen nach Intensivierung der Diagnostik und Therapie reagieren. Hinzu kommt, daß die modernen Informationstechnologien und die Selbsthilfebewegungen ein in der Regel krankheits- und stoffbezogen eingeschränktes "Expertenwissen" bei den Patienten heranbilden. Mißtrauen gegenüber "Schulmedizin", "Behörden" und Chronifizierungsprozesse kommen hinzu. Eine sinnvolle Steuerung im Rahmen der sozialmedizinischen Tätigkeit wird durch diese Faktoren oft unmöglich.....

http://64.233.183.104/search?q=cache:uzvFAEevx-4J:http://www.mdk-hessen.de/2/publikationen/publi6-2.html+multiple+chemical+sensitivity+mdk+hessen&hl=de
Janik
 

MDK Hessen hat Angst vor MCS Selbsthilfegruppen

Beitragvon Betty Zett » Montag 15. August 2005, 14:47

Ich mußte nach dem Lesen dieser Worte herzhaft lachen.
Die haben Angst vor uns und vor dem Wissen, was wir uns angeeignet
haben;)

Wenn Sie ehrliche Arbeit machen würden und für die Patienten da wären, was
eigentlich ihr Job ist, bräuchten sie keine Bange zu haben und würden gerne
auf Selbsthilfegruppen zugehen.

Liebe Grüße
Betty Zett
Betty Zett
 

MDK Hessen zu MCS Selbsthilfegruppen

Beitragvon Anne » Montag 15. August 2005, 16:26

Liebe Betty,

es kratzt wahrscheinlich doch schon manchen Mediziner an seiner Ehre, wenn die Patienten ein größeres oder umfangreicheres Wissen haben als sie, die studiert haben.
Aber sie verkennen immer wieder, dass wir die Praktiker sind und sie nur die Theoretiker, denn wir erfahren am eigenen Körper, sie nur aus dem Lehrbuch.
Mein Psychologe sagte zu mir: "Jeder muss sein eigener Fachmann werden." Das wird aber von vielen Ärzten nicht akzeptiert.

Traurig ist nur, dass manche Mediziner anscheinend deshalb auf uns neidisch werden..... obwohl wir gerne mit ihnen zusammenarbeiten würden und unsere am eigenen Leib erfahrenen Reaktionen gern weitergeben, ebenso wie die Möglichkeiten, durch die wir bisher Hilfe erfahren haben. So müssen wir wohl zurzeit noch auf ihre unausgegorenen und völlig sinnlosen "Hilfsangebote" verzichten, bis sie eines Tages Instruktionen "von oben" bekommen, denen sie sicher mehr Glauben schenken werden als uns.

Einige Beispiele, wie oft Mediziner schon Menschen falschbehandelt und falsch diagnostiziert haben, hat Herr Maschewsky in seinem Buch gut aufgelistet.
So wurde die Pollenallergie seit dem 19. Jahrhundert als "Neurose von Intellektuellen" auf Grund üppiger Lebensweise gehalten, obwohl das Volk [b]schon immer vom Heufieber sprach[/b]. Das Volk erkannte also schon lange, woher die Ursache kam, was die Studierten erst dann anerkannten, als es in den Lehrbüchern stand.

Ebenso wurde die Lyme-Borreliose, die eine durch Zecken übertragene Infektion ist, lange Zeit als Massenhysterie gedeutet, weil unklare rheumatische und Nervenbeschwerden von den Medizinern nicht erklärt werden konnten und sie damit überfordert waren.
Gut, dass jetzt endlich Untersuchungsmethoden da sind, die diese Erkrankung eindeutig feststellen können. Aber schlimm genug für die Menschen, die viele Jahre wegen ihres Leidens belächelt und verspottet wurden. Uns wiederfährt im Moment genau das Gleiche.

Genauso wurde das "Golfkriegs-Syndrom" amerikanischer Soldaten als psychosomatische Störung abgetan, obwohl längst hätte bekannt sein müssen, dass die Freisetzung von nervenschädigenden Kampfstoffen, oder der Rauch brennender Ölquellen die Menschen vergiftet.
Aber auch da standen lange Zeit die Interessen der Industrie höher als der Mensch. Mittlerweile hat man wenigstens dort eingesehen und die Soldaten, denen man absurderweise einfach Hysterie unterschob, rehabilitiert.

Liebe Grüße
Anne
Anne
 


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