Mühlendahl in der umg 2006

Mühlendahl in der umg 2006

Beitragvon Juliane » Freitag 17. Juli 2009, 17:22

Wie immer: "Psychosoziale Aspekte wichtiger als die physikalischen oder chemischen"


"Für die Presse fasste der Organisator Prof. Mühlendahl zusammen: "Unsere oft egoistische, verbraucherorientierte Produktions- und Konsummentalität ist nicht enkeltauglich. Verbrauch der endlichen fossilen Energieträger, Klimaerwärmung und Verschwinden des stratosphärischen Ozons, die ungelöste Frage der atomaren Endlagerung, Abholzung der tropischen und nördlichen Wälder sowie Verlust der Artenvielfalt - das sind die in der Zukunft wahrhaft bedrohenden Umweltfaktoren."
Es sei deutlich geworden, betonte von Mühlendahl, dass die aufgezählten psychosozialen Aspekte der Umwelt für die aktuelle Gesundheit unserer Kinder weit wichtiger seien als die physikalischen oder chemischen. Was ganz und gar nicht heiße, dass diese Faktoren zu vernachlässigen seien. Bedenklich sei etwa, dass in den vergangenen Jahrzehnten kaum oder nur langsam abbaubare Substanzen wie Duftstoffe, Weichmacher und etwa für atmungsaktive Jacken, schmutzabweisendes Papier oder Feuerschutzmittel verwendete perfluorierte Tenside (PFT) - das sind industriell hergestellte organische Verbindungen, die sich im Körper des Menschen ablagern und nur langsam abgebaut werden, - in zum Teil Hundertausenden von Tonnen in die Umwelt freigesetzt worden seien. Sie seien teilweise bereits in großer Ferne - etwa in der Arktis -nachweisbar. Über ihre Giftigkeit sei wenig bekannt. Gerade das Zusammenwirken solcher Stoffe mit unbekanntem Toxizitätspotenzial mahne zur Vorsicht im Umgang mit Produktion, Anwendung und Freisetzung von neuen Chemikalien und mit alten, noch nicht ausreichend geprüften Verbindungen.
Auch auf physikalisch-chemische Einflussfaktoren bei der Belastungen von Kindern ging von Mühlendahl ein. So habe der Kongress die Feinstaubbelastung in der Innenraumluft, in der sich Kinder weit über 80 Prozent des Tages aufhielten, als einen der wichtigen Faktoren identifiziert, die zur Entwicklung von Erkrankungen beitragen. Obwohl die Feinstaubbelastungen in der Außenluft, teilweise verkehrsbedingt, in den Innenstädten unbestritten und erheblich krank machten, liege in der Innenraumluft in Schulen oder zu Hause etwa durch Tabakrauch oft eine "wesentlich höhere Konzentration" vor. Neu in den Blickpunkt gerückt sei neben den Feinstäuben die Schimmelpilzbelastung, und zwar nicht nur hinsichtlich der möglichen Auslösung von Allergien und Asthma, sondern auch durch die schädliche Wirkung von Schimmelpilzgiften."




The Future of Children's Environment in the First World. Social, Physical and Chemical Threats
Zukünftige Kinderumwelt. Soziale, physikalische und chemische Bedrohung (21.-24.11.2006, Osnabrück)
Erik Petersen

Erik Petersen
Red. umwelt-medizin-gesellschaft
Frielinger Str. 31
28215 Bremen



http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/107_t_os.html
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Mühlendahl in der umg 2006

Beitragvon Juliane » Freitag 17. Juli 2009, 17:31

Informationsdienst Wissenschaft

Pressemitteilung
Kinderärzte-Kritik: "Unsere egoistische Konsummentalität nicht enkeltauglich"
Franz-Georg Elpers, Pressestelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

23.11.2006 16:20

Osnabrück. "Falsche Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel, Armut, Gewalt und Drogen sind Umweltfaktoren, die in Mitteleuropa viel mehr als physikalische Faktoren oder Chemikalien die Gesundheit von Kindern und letztlich die Zukunft unserer Gesellschaft bedrohen." - Dieses Fazit zog heute Prof. Karl Ernst von Mühlendahl am Ende einer viertägigen Fachtagung in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), zu der die Kinderumwelt gGmbH der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin gut 50 Experten aus zahlreichen europäischen Ländern und den USA nach Osnabrück eingeladen hatte: "Unsere oft egoistische, verbraucherorientierte Produktions- und Konsummentalität ist nicht enkeltauglich. Verbrauch der endlichen fossilen Energieträger, Klimaerwärmung und Verschwinden des stratosphärischen Ozons, die ungelöste Frage der atomaren Endlagerung, Abholzung der tropischen und nördlichen Wälder sowie Verlust der Artenvielfalt - das sind die in der Zukunft wahrhaft bedrohenden Umweltfaktoren."


http://idw-online.de/pages/de/news186476
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Mühlendahl in der umg 2006

Beitragvon Juliane » Freitag 17. Juli 2009, 17:36

Und das war 1996:




Dtsch Arztebl 1996; 93(5): A-232 / B-184 / C-172
Kluttig, Wolfgang

Tagung umweltmedizinischer Beratungsstellen: 600 Nutzer schätzen "Uminfo"
POLITIK: Aktuell

Die 9. Tagung der Umweltmedizinischen Beratungsstellen wurde Ende 1995 von der Deutschen Kinderärztlichen Dokumentations- und Informationsstelle für Umweltfragen (DISU) in Osnabrück ausgerichtet.

Gesundheitliche und ökologische Risiken der Restmüllentsorgung, Pyrethroide und die Innenraumlufthygiene standen im Mittelpunkt der zweitägigen Tagung. Außerdem informierte das DISU über seine Arbeit.
Fester Bestandteil dieser Informationsstelle ist das Umweltmedizinische Informationsforum (Uminfo). Hier laufen alle Informationen der Beratungsstellen zusammen, und hier findet auch die Kommunikation der mittlerweile sechshundert registrierten Nutzer statt. Uminfo basiert auf einem lokalen Computernetz, das über Modemanschlüsse Zugänge zu externen Datenbanken und zu anderen Netzen ermöglichen kann.
Möglich wurde Uminfo erst durch Geld der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Im vergangenen Jahr wurden für die technische Ausstattung der DISU gut 220 000 DM bewilligt. Nun kamen rund 450 000 DM für die eigentliche Arbeit hinzu. Die Mittel für Uminfo stünden aber nur für die Gründungsphase zur Verfügung, sagte Prof. Dr. Karl Ernst von Mühlendahl. Er ist Leiter der DISU und gleichzeitig Chefarzt des Osnabrücker Kinderhospitals, in dessen Räumen die Dokumentationsstelle auch untergebracht ist. Über den dauerhaften Erhalt der Einrichtung werde zur Zeit mit den Verbänden der Krankenkassen verhandelt, sagte Mühlendahl. Bisher sei der Fortbestand noch nicht gesichert.
Zu den Hauptaufgaben der DISU gehört unter anderem das Sichten und Zusammenstellen von Literatur und die Bereitstellung von Informationen in Form von Publikationen. Die Einrichtung erteilt aber auch individuelle Auskünfte und unterstützt nach Aussage von Mühlendahl die Arbeit der Kommission für Umweltfragen der Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Die Einrichtung habe in den vergangenen drei Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Vermittlung entsprechender Informationen leisten können. Als besonders nützlich habe sich die Einrichtung des Umweltmedizinischen Informationszentrums auf der Basis einer Computer-Mailbox erwiesen. Die meisten deutschen umweltmedizinischen Beratungsstellen, die Institute des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes, Gesundheitsämter, Universitäten, aber auch niedergelassene Ärzte seien dem Zentrum angeschlossen.
Ausschlaggebend für eine zweite Bewilligung von Mitteln durch die Bundesstiftung sei die positive Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums gewesen, sagte Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Stiftung. Uminfo habe Vorbildcharakter in Europa; Österreich und die Schweiz seien schon jetzt dabei. Eine englischsprachige Sektion sei in Vorbereitung, betonte Mühlendahl. Zukünftig will die Einrichtung auch den hohen Verbreitungsgrad des Internet nutzen. Für den europäischen Pädiaterkongreß bereitet das Team um Mühlendahl einen Workshop vor. In den vergangenen Monaten ist der Bekanntheitsgrad der Einrichtung enorm gestiegen, so daß sich nicht nur Kinderärzte beteiligen. Andere Facharztgruppen und inzwischen auch Privatpersonen und Selbsthilfegruppen nutzen die Information von Uminfo. Wolfgang Kluttig


http://www.aerzteblatt.de/V4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=267
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