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Gutachten für Public Health Genetics“ Bielefeld

BeitragVerfasst: Samstag 30. Januar 2010, 09:54
von Juliane
"Die Bedeutung genetischer Mutationen und
ihrer Diagnostik für Prävention und Therapie
multifaktoriell bedingter Krankheiten –

Aktueller Stand und Perspektiven für Public

Health

Gutachten für die Kooperationsgruppe „Public Health

Genetics“ am Zentrum für Interdisziplinäre Forschung

der Universität Bielefeld


Wolfram Henn





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2.4.2. Lebensstilorientierte Dispositionsfaktoren

Unter Sammelbegriffen wie „Lifestyle“, „Wellness“ und „Anti-Aging“ hat

sich in den vergangenen Jahren ein zum Teil in der Grauzone zum Kommerz

angesiedelter Zweig der Medizin entwickelt, der zunehmend auch genetische

Aspekte einzubeziehen beginnt (Haga et al. 2003)......



In Deutschland wird von einem Unternehmen eine Typisierung des

Glutathion-S-Transferasegens GST-M1 mit, unter anderem, „chronischem

Müdigkeitssyndrom“, „multipler chemischer Sensitivität“ und „Nikotinsucht“

in Verbindung gebracht, ohne dass hierfür nachvollziehbare biologische

Bezüge vom Anbieter beschrieben oder aus der Literatur verfügbar wären

[Immundiagnostik].





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2.4.4. Expositionsbezogene Dispositionsfaktoren

Ein in, auch in kommerzieller Hinsicht, rasanter Entwicklung befindlicher

Zweig der Genetik multifaktorieller Krankheiten sind Varianten in metabo-

lischen oder immunologischen Resistenzfaktoren gegen exogene chemische

Noxen oder infektiöse Agenzien.

Im Vordergrund aktueller diagnostischer Angebote stehen hier mit der

Fremdstoff-Metabolisierung assoziierte Varianten von Cytochrom P450

(CYP1A1/A2), Glutathion-S-Transferase (GST-M1/P1/T1) und N-Acetyl-

Transferase (NAT1/2)......



Tatsächlich können derartige Metabolismusvarianten in klinisch relevanter

Weise die Reaktionen des Organismus auf chemisch definierte Substanzen

beeinflussen, die über die entsprechenden Stoffwechselwege abgebaut werden.

Dies kann speziell für Pharmakotherapien oder toxische Belastungen

am Arbeitsplatz bedeutsam sein, wo sich die Exposition auf einen genau

bekannten Einzelstoff bezieht (siehe 2.5.). Bei den Expositionen, auf

die sich die privaten Anbieter von Gentests auf von ihnen sogenannte

„Entgiftungsenzyme“ beziehen, ist aber genau dies nicht der Fall: Sowohl

Tabakrauch wie auch Verdauungsprodukte stellen Gemische von Hunderten

chemischer Einzelsubstanzen dar, die über verschiedene metabolische

Wege abgebaut werden. Entsprechend kann die Bestimmung eines einzelnen

genetischen Parameters kaum Aufschluss über die individuelle

Verträglichkeit solcher Substanzgemische geben, geschweige denn präventive

Optionen aufzeigen. In dieser Unklarheit konsequent werden diesen

Genvarianten klinisch kaum definierbare Krankheitsbilder wie „chronisches

Müdigkeits-Syndrom“ oder „multiple chemische Sensitivität“ zugeordnet

[Immundiagnostik]."



http://www.loegd.nrw.de/1pdf_dokumente/1_allgemeine-dienste/wissenschaftliche_reihe/wr24-1_genetik-in-ph_grundlagen.pdf

Gutachten für Public Health Genetics“ Bielefeld

BeitragVerfasst: Samstag 30. Januar 2010, 15:18
von Maria Magdalena
Noch ein Heuchler, der sein Geld mit Phantastereien verdient, die wissenschaftlich längst überholt bzw. gar nicht belegt sind.

Die Erde ist keine Scheibe, das wissen wir schon lange. Nur der Herr Wolfram Henn scheint etwas verschlafen zu haben.

In einem hat er recht: die Wissenschaft entwickelt sich rasanter als es so manchem \"Gelehrten\" passt, da muss man sich eben fortbilden. Scheint für manchen \"Experten\" eine unangenehme Überforderung zu sein.

- Editiert von Maria Magdalena am 30.01.2010, 14:20 -