Leiden manche Experten an Persönlichkeitsstörung?

Psychosomatische Dermatologie, von Wolfgang Harth und Uwe Gieler. Springer Verlag Medizin, 2006.
Auf Seite 41 f. findet man neurotisch-psychotisch gefärbte Ausführungen, die die Frage aufwerfen lassen: handelt es sich hier um die Symptome eines schizophren belasteten Professors oder um ein Baron-Münchhausen-Syndrom bei geltungsbedürftigen Weißkittelträgern oder gar um eine schizoid-paranoide Persönlichkeitsstörung. Eine diagnostische Einordnung fällt bei den zutage tretenden chaotisch strukturierten Ausdruckssymptomatiken sowohl des inhaltlichen als auch des stilistischen Charakters dieses Geschreibsels wahrlich schwer.
Zitat
\"Definition:
Bei umweltbezogenen Körperbeschwerden (ICD-10: F45.0) klagen die Patienten über spezifische und unspezifische multiple Körperbeschwerden, deren vermutete Ursache in der Exposition von Umweltstoffen liegt, ohne Nachweis eines direkten Kausalzusammenhangs zwischen Exposition und Ausmaß der Beschwerden, wobei oftmals zahlreiche Ärzte aufgesucht werden.
Die umweltbezogenen Körperbeschwerden können als Untergruppe der somatoformen Störungen aufgefasst werden, wobei eine Überempfindlichkeit gegen Umweltstoffe vorliegt.
Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über die Beschwerdemuster.
Übersicht
Einteilung der umweltbedingten Körperbeschwerden und dazugehörige Begriffe:
Allgemein:
Ökosyndrom; \"Ecological Illness\", ökologische Krankheit; Multiple-chemical-sensitivity-syndrome (MCS); Chemical Hypersensitivity Syndrome; \"Total allergy syndrome\", totales Allergiesyndrom; Allergische Toxämie; Zerebrale Allergie; Idiopathische Umweltintoleranz; Multiorgandysästhesie; \"20th century syndrome\", 20.-Jahrhundert-Erkrankung
Spezialformen:
Sick-Building-Syndrom (SBS); Golfkriegssyndrom
Sonderformen:
Elektrische Hypersensitivität; Lichtallergie; Amalgambezogenes Beschwerdesyndrom; Waschmittelallergie; Nahrungsmittelunverträglichkeiten; Pseudospermaallergie
Differenzialdiagnose:
Chronic Fatigue Syndrome (CFS); Fibromyalgiesyndrom (FMS); Hypochondrien: Infektionsphobie (Mykophobie, AIDS-Phobie)
Pathogenese
Die Konzepte der umweltbezogenen Körperbeschwerden einschließlich der multiplen Chemikalienunverträglichkeiten (MCS-Syndrom) sind bisher allgemein gültig noch nicht bewiesen und strittig, wobei biologisch-physiologische Erklärungsmodelle, Stressbelastungsmodelle mit Triggerfaktoren, Konditionierungsmodelle sowie rein psychisch/psychiatrische Phänomene bis hin zu soziokulturellem Krankheitsverhalten diskutiert werden.
EINE WISSENSCHAFTLICHE AKZEPTANZ UND KONSENS DES KRANKHEITSKONZEPTS BESTEHT BIS ZUM JETZIGEN ZEITPUNKT NOCH NICHT.
Insgesamt handelt es sich um eine heterogene Pathogenese und heterogene Patientengruppe. So können bei einigen Patienten neben psychosomatischen Faktoren objektivierbare somatische Überempfindlichkeiten oder auch eindeutig IgE-vermittelte Allergien nachgewiesen werden.
Somatische Modelle gehen von einem möglicherweise konditionierten Toleranzverlust gegenüber einer chemischen Exposition mit gradueller Zunahme der Empfindlichkeit und Generalisierung auf den Gesamtorganismus aus. Besondere Schwierigkeiten bereiten hier Verfahren zur labor-chemischen Diagnostik und die strittige Festsetzung von Grenzwerten.
Weiterhin spielen soziokulturelle Faktoren bei diesem biopsychosozialen Phänomen eine entscheidende Rolle. Die oftmals in den Medien breit geführte Diskussion über \"Umwelgifte\" führt immer wieder zur Häufung einzelner Syndrome wie das amalgambezogene Beschwerdesyndrom oder eine vermeintliche \"Waschmittelallergie\".
Die Rolle von Umweltschadstoffen ist nach wie vor ungeklärt, allerdings muss betont werden, dass die diagnostischen Möglichkeiten auf diesem Gebiet noch sehr begrenzt sind. Einige Autoren vermuten eine erhöhte Geruchsempfindlichkeit, andere neurophysiologische Veränderungen in der Reizübertragung. In manchen Fällen gelingt es, durch sachgerechte allergologische Diagnostik echte Überempfindlichkeitsreaktionen nachzuweisen, die sich bei entsprechender Karenz bessern.
Ausführliche Untersuchungen an größeren Gruppen von Patienten ergaben, dass es sich nicht um ein einheitliches Krankheitsbild handelt. Zahlreiche unterschiedliche Ursachen scheinen zugrunde zu liegen. Bei vielen Patienten spielen psychosomatische Faktoren (oft aus dem depressiven Formenkreis) eine Rolle, bei anderen lassen sich jedoch auch objektiv fassbare Überempfindlichkeiten oder andere, bislang nicht diagnostizierte Krankheiten (chronische Infekte etc.) nachweisen.\"
Ende des Zitats
Link zum Buch:
http://books.google.de/books?id=TRroAQTlxzwC&pg=PA42&lpg=PA42&dq=gieler%2Bmcs&source=bl&ots=YaL3j6OrCm&sig=gnYwSJqdzNhC1YiikyYvxH5CocE&hl=de&ei=NORtS6GZAcHb-QbEoOjzAw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CBEQ6AEwAjgU#v=onepage&q=gieler%20mcs&f=false
Auf Seite 41 f. findet man neurotisch-psychotisch gefärbte Ausführungen, die die Frage aufwerfen lassen: handelt es sich hier um die Symptome eines schizophren belasteten Professors oder um ein Baron-Münchhausen-Syndrom bei geltungsbedürftigen Weißkittelträgern oder gar um eine schizoid-paranoide Persönlichkeitsstörung. Eine diagnostische Einordnung fällt bei den zutage tretenden chaotisch strukturierten Ausdruckssymptomatiken sowohl des inhaltlichen als auch des stilistischen Charakters dieses Geschreibsels wahrlich schwer.
Zitat
\"Definition:
Bei umweltbezogenen Körperbeschwerden (ICD-10: F45.0) klagen die Patienten über spezifische und unspezifische multiple Körperbeschwerden, deren vermutete Ursache in der Exposition von Umweltstoffen liegt, ohne Nachweis eines direkten Kausalzusammenhangs zwischen Exposition und Ausmaß der Beschwerden, wobei oftmals zahlreiche Ärzte aufgesucht werden.
Die umweltbezogenen Körperbeschwerden können als Untergruppe der somatoformen Störungen aufgefasst werden, wobei eine Überempfindlichkeit gegen Umweltstoffe vorliegt.
Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über die Beschwerdemuster.
Übersicht
Einteilung der umweltbedingten Körperbeschwerden und dazugehörige Begriffe:
Allgemein:
Ökosyndrom; \"Ecological Illness\", ökologische Krankheit; Multiple-chemical-sensitivity-syndrome (MCS); Chemical Hypersensitivity Syndrome; \"Total allergy syndrome\", totales Allergiesyndrom; Allergische Toxämie; Zerebrale Allergie; Idiopathische Umweltintoleranz; Multiorgandysästhesie; \"20th century syndrome\", 20.-Jahrhundert-Erkrankung
Spezialformen:
Sick-Building-Syndrom (SBS); Golfkriegssyndrom
Sonderformen:
Elektrische Hypersensitivität; Lichtallergie; Amalgambezogenes Beschwerdesyndrom; Waschmittelallergie; Nahrungsmittelunverträglichkeiten; Pseudospermaallergie
Differenzialdiagnose:
Chronic Fatigue Syndrome (CFS); Fibromyalgiesyndrom (FMS); Hypochondrien: Infektionsphobie (Mykophobie, AIDS-Phobie)
Pathogenese
Die Konzepte der umweltbezogenen Körperbeschwerden einschließlich der multiplen Chemikalienunverträglichkeiten (MCS-Syndrom) sind bisher allgemein gültig noch nicht bewiesen und strittig, wobei biologisch-physiologische Erklärungsmodelle, Stressbelastungsmodelle mit Triggerfaktoren, Konditionierungsmodelle sowie rein psychisch/psychiatrische Phänomene bis hin zu soziokulturellem Krankheitsverhalten diskutiert werden.
EINE WISSENSCHAFTLICHE AKZEPTANZ UND KONSENS DES KRANKHEITSKONZEPTS BESTEHT BIS ZUM JETZIGEN ZEITPUNKT NOCH NICHT.
Insgesamt handelt es sich um eine heterogene Pathogenese und heterogene Patientengruppe. So können bei einigen Patienten neben psychosomatischen Faktoren objektivierbare somatische Überempfindlichkeiten oder auch eindeutig IgE-vermittelte Allergien nachgewiesen werden.
Somatische Modelle gehen von einem möglicherweise konditionierten Toleranzverlust gegenüber einer chemischen Exposition mit gradueller Zunahme der Empfindlichkeit und Generalisierung auf den Gesamtorganismus aus. Besondere Schwierigkeiten bereiten hier Verfahren zur labor-chemischen Diagnostik und die strittige Festsetzung von Grenzwerten.
Weiterhin spielen soziokulturelle Faktoren bei diesem biopsychosozialen Phänomen eine entscheidende Rolle. Die oftmals in den Medien breit geführte Diskussion über \"Umwelgifte\" führt immer wieder zur Häufung einzelner Syndrome wie das amalgambezogene Beschwerdesyndrom oder eine vermeintliche \"Waschmittelallergie\".
Die Rolle von Umweltschadstoffen ist nach wie vor ungeklärt, allerdings muss betont werden, dass die diagnostischen Möglichkeiten auf diesem Gebiet noch sehr begrenzt sind. Einige Autoren vermuten eine erhöhte Geruchsempfindlichkeit, andere neurophysiologische Veränderungen in der Reizübertragung. In manchen Fällen gelingt es, durch sachgerechte allergologische Diagnostik echte Überempfindlichkeitsreaktionen nachzuweisen, die sich bei entsprechender Karenz bessern.
Ausführliche Untersuchungen an größeren Gruppen von Patienten ergaben, dass es sich nicht um ein einheitliches Krankheitsbild handelt. Zahlreiche unterschiedliche Ursachen scheinen zugrunde zu liegen. Bei vielen Patienten spielen psychosomatische Faktoren (oft aus dem depressiven Formenkreis) eine Rolle, bei anderen lassen sich jedoch auch objektiv fassbare Überempfindlichkeiten oder andere, bislang nicht diagnostizierte Krankheiten (chronische Infekte etc.) nachweisen.\"
Ende des Zitats
Link zum Buch:
http://books.google.de/books?id=TRroAQTlxzwC&pg=PA42&lpg=PA42&dq=gieler%2Bmcs&source=bl&ots=YaL3j6OrCm&sig=gnYwSJqdzNhC1YiikyYvxH5CocE&hl=de&ei=NORtS6GZAcHb-QbEoOjzAw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CBEQ6AEwAjgU#v=onepage&q=gieler%20mcs&f=false