MCS Patienten "Opfer unseriöser Praktiken"

Zitat
"H.R. Röttgers1, S. Nedjat2
1Fachhochschule Münster, Münster
2Christoph-Dornier-Klinik für Psychotherapie, Münster
Die überwiegende Mehrzahl der Menschen, die an den sogenannten "neuen Umweltkrankheiten" wie "SBS" und "MCS" leiden, weist weder organische Erkrankungen noch toxikologische oder allergologische Belastungen auf. Demgegenüber ist eine erhebliche und zeitlich bereits weit vorangehende psychiatrische Morbidität häufig. Nach dem heutigen Kenntnisstand sind solche Umweltkrankheiten bei vielen Betroffenen als Sonderform einer somatoformen Störung zu begreifen.
Allerdings versuchen gut organisierte Netzwerke, diese Patienten als "chronisch Umweltkranke" in Abhängigkeit von ihren suggestiv präsentierten und kostenintensiven, teils gesundheitlich riskanten Dienstleistungen zu bringen sowie von der Inanspruchnahme zielgerichteter Hilfen abzuhalten.
Behandelnde Ärzte und umweltmedizinische Institutionen sind über die in dieser Szene üblichen pseudodiagnostischen und -therapeutischen Verfahren nicht ausreichend informiert. Die Kammern intervenieren allenfalls in vereinzelten Extremfällen. Ein effektiver gesundheitlicher Verbraucherschutz ist nicht gewährleistet.
Es werden deshalb die gängigsten Verfahren vorgestellt, die von unseriösen Anbietern an vermeintlich umweltkranken Patienten angewandt werden. Neben einer Darstellung der Kosten und Risiken werden auch exemplarisch die weitreichenden individual- und sozialmedizinischen Konsequenzen illustriert.
Zusammenfassung: Patienten mit vermeintlich umweltbedingten Störungen werden oftmals Opfer unseriöser Praktiken in Diagnostik und Therapie. Diese können pseudo-schulmedizinisch, aber auch alternativmedizinisch ausgestaltet sein. Neben finanziellen Einbußen und gesundheitlichen Gefährdungen perpetuieren solche Praktiken unzutreffende subjektive Krankheitsmodelle und verhindern eine fundierte Diagnostik und Behandlung. Die wissenschaftlich fundierte Umweltmedizin sollte Aufklärung und Auseinandersetzung offensiv aufnehmen."
Quelle: "Umweltmedizin in Forschung und Praxis" Band 12 Nr.5 2007 Seite 301
http://www.hennek-homepage.de/mcs-zeitung/aktuell.htm
"H.R. Röttgers1, S. Nedjat2
1Fachhochschule Münster, Münster
2Christoph-Dornier-Klinik für Psychotherapie, Münster
Die überwiegende Mehrzahl der Menschen, die an den sogenannten "neuen Umweltkrankheiten" wie "SBS" und "MCS" leiden, weist weder organische Erkrankungen noch toxikologische oder allergologische Belastungen auf. Demgegenüber ist eine erhebliche und zeitlich bereits weit vorangehende psychiatrische Morbidität häufig. Nach dem heutigen Kenntnisstand sind solche Umweltkrankheiten bei vielen Betroffenen als Sonderform einer somatoformen Störung zu begreifen.
Allerdings versuchen gut organisierte Netzwerke, diese Patienten als "chronisch Umweltkranke" in Abhängigkeit von ihren suggestiv präsentierten und kostenintensiven, teils gesundheitlich riskanten Dienstleistungen zu bringen sowie von der Inanspruchnahme zielgerichteter Hilfen abzuhalten.
Behandelnde Ärzte und umweltmedizinische Institutionen sind über die in dieser Szene üblichen pseudodiagnostischen und -therapeutischen Verfahren nicht ausreichend informiert. Die Kammern intervenieren allenfalls in vereinzelten Extremfällen. Ein effektiver gesundheitlicher Verbraucherschutz ist nicht gewährleistet.
Es werden deshalb die gängigsten Verfahren vorgestellt, die von unseriösen Anbietern an vermeintlich umweltkranken Patienten angewandt werden. Neben einer Darstellung der Kosten und Risiken werden auch exemplarisch die weitreichenden individual- und sozialmedizinischen Konsequenzen illustriert.
Zusammenfassung: Patienten mit vermeintlich umweltbedingten Störungen werden oftmals Opfer unseriöser Praktiken in Diagnostik und Therapie. Diese können pseudo-schulmedizinisch, aber auch alternativmedizinisch ausgestaltet sein. Neben finanziellen Einbußen und gesundheitlichen Gefährdungen perpetuieren solche Praktiken unzutreffende subjektive Krankheitsmodelle und verhindern eine fundierte Diagnostik und Behandlung. Die wissenschaftlich fundierte Umweltmedizin sollte Aufklärung und Auseinandersetzung offensiv aufnehmen."
Quelle: "Umweltmedizin in Forschung und Praxis" Band 12 Nr.5 2007 Seite 301
http://www.hennek-homepage.de/mcs-zeitung/aktuell.htm