Neues von Nowak Psychoneurobiologie richtet"s

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Beitragvon Juliane » Montag 22. November 2010, 18:33

Zitat aus Arbeitsmedizin und klinische Umweltmedizin



"Merke:

Die Erfahrung lehrt, dass bei der Mehrzahl der Patienten, die ihre Beschwerden auf Umwelteinflüsse zurückführen, andere klinische Diagnosen gestellt werden können.Eine sehr sorgfältig internistisch-allergologische vielfach auch psychosomatische-psychiatrische Diagnostik ist daher immer erforderlich"


Seite 190 , 24.2 Umweltanamese



"Die Psychoneurobiologie entdeckt zunehmend Belege für die äußerts komplexe Wechselwirkung zwischen Umwelt, Körper und Seele....Antonio Damasio konnte zeigen, dass scheinbar körperliche Erfahrungen allein aus zirkulierenden zentralen Aktivierungen entstehen können ohne dass efferente oder afferente Bahnen aus der Körperperipherie überhaupt beteiligt sein müssen, sondern lediglich perietale limbische und frontale Hirnregionen, die den 'Körper im Kopf' und damit verknüpfte Affekte und Kognitionen repräsentieren..."



Seite 190 , 24.3 'Organisch' oder 'Psychisch'?


http://www.weltbild.de/1/pprod.googlebook/google-book-search.html?isbn=3437411691



Arbeitsmedizin und klinische Umweltmedizin
Dennis Nowak

2010, 2. Auflage

http://www.weltbild.de/3/16146758-1/buch/arbeitsmedizin-und-klinische-umweltmedizin.html
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Beitragvon Blonde Babe » Montag 22. November 2010, 20:58

'Organisch' oder 'Psychisch'?

Ich würde sagen PEINLICH.
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Beitragvon Amazone » Montag 22. November 2010, 21:03

Diesen neumodischen Kram mit der Psychoneuroimmunologie hat er sicherlich von Peter Henningsen abgekupfert...
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Beitragvon Harry Voss » Montag 22. November 2010, 22:29

Die haben Glück, dass sie den Schmarrn auf Deutsch publizieren dürfen.
International nehmen Wissenschaftler von Format solche Lobby Science nicht ernst.
Wer so was schreibt hat sich disqualifiziert.
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Beitragvon carbo_m » Montag 22. November 2010, 23:08

Ich war vor ca. 8 oder 10 Jahren bei Prof. Nowak. Damals war er noch recht neu in dieser für die deutsche Toxikologie zentralen Position als Direktor des Instituts und der Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Ich hatte ihn damals als wesentlich aufgeschlossener erlebt als seinen Vorgänger Prof. Fruhmann.

Dieser hatte immer öffentlich das Credo vertreten, es gebe keine! chronischen Erkrankungen durch Umweltgifte. Bestenfalls ein akutes Krankheitsgeschehen, dass aber abklingt, sobald die Gifte aus dem Körper ausgeschieden oder abgebaut seien.


An Frau Brehm hatte er sich dann die Zähne ausgebissen. Da ihre Lindanwerte (Kontamination aus ihrem Trachengeschäft) im Blut noch viele Monate nach der Exposition im Milligrammbereich lagen hätte er ihr sichtbar schweres Krankheitsbild nicht ohne die Lindanvergiftung erklären können.

Die Lösung sah so aus, dass im Laborergebnis das Komma der Lindanwerte in ihrem Blut dann um drei Kommastellen nach links verschoben waren, also nun "nur" noch im Mikrogrammbereich lagen.
Er konnte gemäß seinem ewigen Credo keine Verbindung sehen zwischen dem Lindan in ihrem Trachtengeschäft und ihrer Erkrankung.

Glücklicherweise hatte Frau Brehm eigene Blutanalysen beautragt.

Und Frau Brehm konnte kämpfen. Die Sache wurde breit in einem Report ich glaube im ZDF gezeigt. – Und dann geschah was niemand für möglich hielt. Der Professor wurde vorzeitig in den Ruhestand geschickt.

Prof. Nowak als sein Nachfolger vertritt die Position von Prof. Fruhmann nicht mehr so. Er würde mit den Steinzeitthesen von Prof. F. nicht mehr ernst genommen werden. Insofern hat sich tatsächlich etwas getan.

Aber die Erkenntnis, dass häufig psychische Veränderungen Folgen und nicht die Ursache des Krankheitsgeschehens der Krankheitsdynamik von chronischen Umwelterkrankungen sind, ist bei ihm wohl noch nicht so ganz durchgedrungen. Oder darf er es immer noch nicht öffentlich vertreten?

Wie qualvoll die Beschwerden von chronisch Umwelterkrankten sind und welche Ignoranz den Betroffenen in unserer Gesellschaft entgegengebracht wird einschließlich vieler Ärzte und Behörden, dass ist ihm offensichtlich nicht hinreichend klar. – Sonst wüßte er, dass auch psychisch stabile und gereifte Menschen an diesen chronischen Erkrankunen zerbrechen können und dann in der Folge ggf. psychisch auffällig erscheinen können.

Das die Susceptibilität, die Empfänglichkeit von Rezeptoren oder die veränderte Aktivität in Hirnarealen auch Auswirkung von letzlich chemisch aktiven Noxen und in der Folge chronischen Entzündungsprozessen sein können und nicht nur durch „falsche“ Gedanken oder ineffiziente Copingstrategien entstehen können, kann er sich offensichtlich nicht vorstellen.
Oder darf er das heute in seiner exponierten Position immer noch nicht offen vertreten?

Ich hatte ihn damals etwas differenzierter erlebt. Vielleicht hat ihn das System schon entsprechend zurechtgestutzt.
carbo_m
 

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Beitragvon Juliane » Dienstag 23. November 2010, 00:11

@carbo_m

Vor genau drei Jahren konnte man Nowaks Ansichten in der FR lesen:



Prof. Dr. Dennis Nowak, Direktor des Instituts für Umweltmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität
im Interview mit Frauke Haß von der Frankfurter Rundschau


"In der Krankengeschichte vieler MCS-Patienten fänden sich schon vor den MCS-Symptomen psychische Probleme, so Eikmann: „Die Patienten lehnen das allerdings klar ab.“ Und dann gibt es Streit. Genau den will Dennis Nowak, Direktor des Instituts für Umweltmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, vermeiden: „Es ist wenig hilfreich, wenn Schulmediziner sagen, ,Sie haben nichts, Sie müssen jetzt zum Irrenarzt!‘“ Er bespreche deshalb mit den Patienten, „dass es eben eine Menge Phänomene gibt, die man nicht erklären kann. Und genauso wie ich das Krankheitsbild der Patienten nachvollziehe, bitte ich sie darum, hinzunehmen, dass ich MCS naturwissenschaftlich nicht erklären kann. Um dann zu überlegen: Wie kann der Patient konzeptionell mit der Krankheit umgehen?“.....

Manche Patienten hätten eine Bindung an ihre Ärzte, „wie an eine Sekte“. Sein Team versuche den Patienten andere Erklärungsmuster zu geben, „um sie aus dem Teufelskreis herauszukriegen“. So sollen sie versuchen, Gerüche auszuhalten, „ohne gleich umzufallen. Die müssen aus der sozialen Isolierung raus.“ (Zitat Eikmann) Das sieht auch Nowak so. „Es bringt nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, warum etwas nicht geht. Wir müssen den Betroffenen helfen, sich Teile des Alltags zurück zu erobern.“ Vielleicht gebe es für eine Sekretärin, die Parfüm- Ausgasungen nicht ertragen kann, ein separates Büro mit alten Möbeln, die nicht mehr riechen. Oder sie kann einen Teil der Arbeit zu Hause erledigen."


FR vom 3.11.2007 "Wenn Parfüm zur Ohnmacht führt"

http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/11/03/mcs-multiple-chemical-sensitivity-eine-krankheit-die-in-deutschland-nicht-sein-darf/
Juliane
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