Röttgers meint: Umweltkranke sind Wahnkranke !

Röttgers meint: Umweltkranke sind Wahnkranke !

Beitragvon Anne » Dienstag 23. August 2005, 00:37

Im Deutschen Ärzteblatt 1997 war folgende Äußerung von Röttgers zu finden:

\"Wenn diese Patienten umweltmedizinische Stellen aufsuchen, beschuldigen sie häufig einen bestimmten Schadstoff und haben bereits in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen oder Betroffenenliteratur dazu \"Beweise\" gesammelt.
[b]Eine Wahnentwicklung im Sinne einer Paranoia kann dann vorliegen, wenn eine für die Umgebung nicht nachvollziehbare Überzeugung unbeirrbar aufrechterhalten wird. [/b] Dabei ist das Denken, anders als zum Beispiel bei schizophrenen Menschen, jenseits des häufig sehr eingegrenzten Gegenstands des Wahns nicht erkennbar gestört. Die Wahnentwicklung kann bei eingehender Untersuchung psychodynamisch ableitbar sein. Wenn Ehepartner oder andere enge Bezugspersonen den Wahn eines Ersterkrankten übernehmen, spricht man wie in der folgenden Kasuistik von induziertem oder symbiontischem Wahn (\"folie à deux\"). Hierzu ein Beispiel: Ein 60-jähriger Pensionär begibt sich auf Drängen seiner Hausärzte in die Psychiatrische Klinik, nachdem mehrere umweltmedizinische Behandlungen in internistischen und psychosomatischen Abteilungen erfolglos blieben. In der Untersuchung wird ein ausgeprägter symbiontischer Wahn sichtbar: Die Ehefrau ist davon überzeugt, aufgrund eines vor Jahren mehrmals angewandten Flohschutzmittels für die Hauskatze vermehrt an Haarausfall zu leiden und bringt diesen Vorgang mit großer Resonanz in die regionalen und überregionalen Medien. Die Bemühungen, untermauert durch verschiedene Grenzwertbefunde von \"Umweltlabors\", führen bis zu einer Anfrage im Europäischen Parlament. Bemerkenswert ist, dass in der Korrespondenz ganz unterschiedliche Substanzen beschuldigt werden, die mit der fraglichen Chemikalie nicht einmal verwandt sind. Der Ehemann sekundiert seiner Ehefrau, unterstützt sie ausdrücklich, organisiert die Korrespondenz mit anderen \"Betroffenen\" und leidet nunmehr ebenfalls an den dem Flohgift zugeschriebenen Symptomen. In der Klinik gelingt mit einer behutsamen Psychotherapie und einer niedrigdosierten neuroleptischen Behandlung mit 2 mg Haloperidol/die eine schrittweise Distanzierung. Zu einer psychodynamischen Hypothese zur Krankheitsentstehung trägt der Patient in dieser Behandlungsphase selbst entscheidend bei, indem er von früheren \"ehelichen Verfehlungen\" berichtet, für die er jetzt mit seiner \"absoluten Loyalität\" gegenüber der Ehefrau einzustehen habe, auch wenn er nicht jede Überzeugung teile. Die Ehefrau selbst akzeptiert die angebotene Mitbehandlung nur zögernd und bricht sie rasch wieder ab; in der Nachuntersuchung nach der Entlassung ist der Ehemann wieder vollständig in das Wahnsystem eingebunden und zu keinerlei Distanzierung mehr in der Lage.
Das Nozebo-Konzept
Hypochondrische und angstneurotische Entwicklungen sind also häufig der Hintergrund von der Umwelt zugeschriebenen Beschwerden, aber auch paranoide und querulatorische Menschen knüpfen an vermeintliche oder tatsächliche Umweltbelastungen an. Aufgrund dieser Differenzierung muss die postulierte Krankheit der MCS (Multiple Chemical Sensitivity) begründet infrage gestellt werden.\"


Wenn es nach Röttgers geht, werden die Umweltkranken wohl bald von weißen Männern mit weißen engen Jacken abgeholt. Giftgeschädigte, die mundtot gemacht werden, können zumindest der Industrie keinen Schaden mehr zufügen, sodass diese weiterhin lustig ihre unzähligen giftigen Substanzen auf den Markt bringen kann.

Anne

- Editiert von Anne am 23.08.2005, 11:09 -
- Editiert von Anne am 23.08.2005, 11:11 -
Anne
 

Röttgers meint: Umweltkranke sind Wahnkranke !

Beitragvon Betty Zett » Mittwoch 24. August 2005, 10:00

Hallo Anne,

zu Röttgers schrieb Tino Merz einige gute Sachen.
Seine Thesen waren so daneben, daß ihn sogar seine Standeskollegen fallengelassen haben.

Was ich mich immer so frage ist, was mag im Inneren von solchen Leute vorgehen, wenn sie sich
an Wehrlosen und Kranken vergehen?

Liebe Grüße
Betty Zett
Betty Zett
 

Röttgers meint: Umweltkranke sind Wahnkranke !

Beitragvon dasleensche » Dienstag 13. September 2005, 00:03

..tja was mag in solchen leuten vorgehen...er brauch aufmerksamkeit ..ist stur,frustriert und gibt sich aber von oben herab als den schlausten aus...und wenn er auch sonst nix auf die reihe bringt, muß er sich halt die mcs als steckenpferd seiner frustration zu gemüte ziehen..eigentlich ist das auch schon ein wahn bei ihm ..es artet aus oder ????;-)vielleicht würde ihm auch mal ne psychotherapie ganz gut tun ;-)...irgendwann oder im nächsten leben wird er bestimmt ne fette mcs haben ;-)...
dasleensche
 

Röttgers meint: Umweltkranke sind Wahnkranke !

Beitragvon Gast3 » Dienstag 13. September 2005, 09:26

wie heisst es auch noch - wess Brot ich ess
des Lied ich sing
vg gast3
Gast3
 

ZFU - Resonanz auf Röttgers

Beitragvon Dundee » Dienstag 27. September 2005, 14:53

Im "Deutschen Ärzteblatt" veröffentlichte Dr. Hanns Rüdiger Röttgers vom Amt für Gesundheit und Umweltmedizin in Verden an der Aller den Artikel "Psychisch Kranke in der Umweltmedizin". Dem Autor reichen ganze zwei Literaturstellen aus, um die Krankheit MCS anzuzweifeln. Er spricht von "unerklärlichen Phänomen und versucht zu beweisen, dass bei Umwelt-Patienten psychoreaktive Entstehungsmechanismen vorliegen. Die ZfU hat Reaktionen von Umweltmedizinern, Toxikologen und Betroffenen eingefangen.


Unerklärliche Phänomene

"Viele Patienten klagen über Störungen, die sie schädlichen Umwelteinflüssen zuschreiben, ohne dass auch bei sorgfältiger Untersuchung eine Belastung durch Noxen oder Allergene nachweisbar wäre. Die Beschwerden und psychischen Befunde dieser Patienten entsprechen häufig denen hypochondrischer und konversionsneurotischer Erkrankungen (…)." So fasst Dr. Hanns-Rüdiger Röttgers seine Ausführungen über umweltkranke Patienten zusammen.

Röttgers hat seinen Artikel geschickt aufgebaut. Sein Ausgangspunkt ist, dass das Gros der Patienten in umweltmedizinischen Beratungsstellen keine "toxikologisch fassbaren Einflüsse" aufweise. Daher versucht Röttgers einen "psychoreaktiven Entstehungsmechanismus" für die uncharakteristischen Beschwerden bei dieser Patientengruppe nachzuweisen.

Reale Umweltbelastungen oder "die vermeintliche chronische Amalgamvergiftung durch Zahnfüllungen" erleben die Patienten nach Röttgers Meinung "als Bedrohungen, wie sie für den vormodernen Menschen unerklärliche Phänomene, Geister und Naturgewalten waren". Dies führe dann sehr schnell zu Phobien oder einer Wahnentwicklung im Sinne einer Paranoia, was Röttgers mit einer Kasuistik zu belegen versucht.

Und weil nun also "hypochondrische und angstneurotische Entwicklungen" häufig der Hintergrund der Beschwerden sind, stellt Röttgers "die postulierte Krankheit MCS begründet in Frage". Als Beleg zitiert er dazu ganze zwei Literaturstellen aus den Jahren 1990 und 1992.

Dabei lässt er unberücksichtigt, dass die psychischen Auffälligkeiten von Betroffenen möglicherweise eine Folge auf ihr MCS-Leiden und die erfahrene Diskriminierung sind. Kein Wort verliert Röttgers zu den gängigen Definitionen der MCS, wonach die Erkrankung schon bei Dosierungen erworben wird, die weit unterhalb derjenigen liegen, die bei der Allgemeinbevölkerung Gesundheitsstörungen verursachen. Auch neuere Erklärungsansätze wie das TILT (Toxicant Induced Loss of Tolerance)-Modell von Nicholas Ashford nimmt der Autor nicht zur Kenntnis.

Dafür greift er den im Deutschen Ärzteblatt gepflegten "Nozebo-Effekt" auf, wonach aus einer Erwartungshaltung heraus nach Umwelteinflüssen ohne kausalen Zusammenhang Verhaltensänderungen auftreten. Das Chronic Fatigue Syndrom (CFS) steckt er bei dieser Gelegenheit gleich mit in die MCS-Schublade.

Die behandelnden Ärzte machen seiner Ansicht zwei Fehler: Entweder suchen sie nach verifizierbaren Schadstoffexpositionen oder sie übernehmen das Krankheitsmodell des Patienten. im ersten Fall können bei fehlendem positiven Nachweis dem Patienten kein angemessenes Hilfangebot unterbreitet, im zweiten Fall kommt es zu "unüberlegten Krankheitsbegriffen wie der ... Muliple Chemical Sensitivity".

Als Ausweg bleibe daher nur, die Bedingungen der Erkrankung, ihre Psychodynamik und die aufrechterhaltenden Faktoren zu erkennen. Dies erlaube dem Patienten "einen ,geordneten Rückzug' vom Symptom … und eine angemessene psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung zu beginnen".



Alles nur Behauptungen


Für das anhaltende Gerede zum Nocebo-Effekt als Ursache für Umwelterkrankungen hat Dr. Röttgers keine objektiven Beweise in der Hand - alles nur Behauptungen! Leider saugen sich die Gutachter das Gerede vom Nocebo-Effekt im Deutschen Ärzteblatt hinein und verinnerlichen dies.

Maria und Bruno Hennek, Selbsthilfegruppe Chemikalien- und Holzschutzmittelgeschädigte, Rudolf-Clausius-Str. 1, 97080 Würzburg.



Audruck einer Luxusmedizin


Wo führt es hin, wenn ich jeden psychotherapiere? Es ist doch zu fragen, ob die Therapie in einem vertretbaren Zeitraum zu einem vertretbaren Ergebnis führt. Was hier gefordert wid, ist Ausdruck einer Luxusmedizin. Der Nutzen für die Allgemeinheit bleibt auf der Strecke: 100 Leute müssen bezahlen, damit einer seine Seele gepflegt bekommt.

Außerdem droht die Umweltmedizin zur Rechtsprechungsmedizin zu werden. Viele Umweltschäden laufen hinaus, einen Rechtsanspruch geltend zu machen - gegen wen oder was auch immer.

Dr. Roland Riedl-Seifert, Facharzt für Kinderheilkunde, Jugendmedizin, Allergologie und Umweltmedizin, Kurt-Schumacher-Str. 11, 34117 Kassel.



Psychiater sicherlich eher am Ende benötigt


Natürlich erscheint es zunächst kostengünstig und einfach zu sein, Beschwerdebilder, die durch Umwelteinflüsse verursacht sein könnten, bestimmen psychiatrische Krnkheitsbildern zuzuordnen. Diese psychiatrische Einordnung eines Krankheitsbildes ist aber nur dann zulässig, wenn alle in Frage kommenden möglichen schädigenden Umwellteinflüsse untersucht worden sind. Der Psychiater wird aber sicherlich nicht am Anfang, sondern eher am Ende einer umweltbedingten Erkrankung benötigt.

Röttgers Forderung nach einer angemessenen berücksichtigung psychiatrischer Probleme in den umweltmedizinischen Curricula steht im Gegensatz zum "Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit" von Bundesumwelt- und Bundesgesundheitsministerium von 1999. Dieses hält fest, dass in der Qualitätssicherung und der Evaluation umweltmedizinischer Erkrankungen bei den angewandten diagnostischen und therapeutishen Verfahren Defizite bestehen.

Prof. Hans Schweinsfurth, Carl-Thiem-Klinikum Cottbus, Schriftleiter der ZfU, Thiemestr. 111, 03048 Cottbus.



Inkompetenz und Ignoranz


Die Kenntnis über die Wirkung kleiner Mengen nach jahrelanger Einwirkung nimmt zu. Offensichtlich sind aber viele Mediziner nur bereit etwas als Phänomen wahrzunehmen und eine Kausalität zu akzeptieren, wenn es eine mechanistische Erklärung auf dem Boden unseres naturwissenschaftlichen Weltbildes gibt.

Bei Gesundheitsstörungen, die möglicherweise umweltbedingt oder komplexer Natur sind, stecken sie in einem Dilemma, das sie aber nicht realisieren. Hinzu kommt möglicherweise noch Inkompetenz und Ignoranz durch mangelnde Erfahrung im Umgang mit toxischen Stoffen und deren gesundheitlichen Auswirkungen.

Dr. Michael P. Jaumann, HNO-Arzt, Umweltmedizin, Vorstandsmitglied im dbu, Marktstr. 25, 73033 Göttingen.



"Wir empfehlen die Literatur"


Nach unseren Erfahrungen müssen die umweltbedingt kranken Patienten zunächst eine "Odyssee durch die gesamte Schulmedizin" durchlaufen, bevor - manchmal eher zufällig - eine umweltbedingte Ursache überhaupt in Betracht gezogen wird. Häufig führt dann die Beseitung der Noxen mit einer Häufigkeit bis zu 80 Prozent zu einer spontanen Besserung der Beschwerden oder sogar zu einer vollständigen, langanhaltenden Restitution der früheren Gesundheit.

Wir empfehlen hierzu die Wahrnehmung der reichlic vorhandenen Literatur aus den fachlich qualifizierten umweltmedizinischen Bereichen, an der auch wir nicht unwesentlcih beteiligt sind. Eine umfangreiche Literaturliste bieten wir gerne an.

PD Carsten Alsen-Hinrichs, Dr. Anke Bauer, Prof. Otmar Wassermann, Institut für Toxikologie, Universität Kile, Brunswiker Str. 10, 24105 Kiel.

Dt Ärztebl 97,13 (2000) A-835–840

Dr. Hanns Rüdiger Röttgers vom Amt für Gesundheit und Umweltmedizin in Verden an der Aller, war zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikels im Urlaub und daher für eine Stellungnahme nicht erreichbar.


Summary: This article reflects a publication in the journal "Deutsches Ärzteblatt", which needs only two references in order to doubt, whether MCS is a desease. There is no word that mental disorders of environmental ill patients could also be an effect of their illness.
Dundee
 

Röttgers schreibt Bücher

Beitragvon Janik » Samstag 8. Oktober 2005, 20:34

Hanns Rüdiger Röttgers, Schide Nedjat: Psychiatrie für Sozialberufe. Kohlhammer Verlag (Stuttgart) 2003. 165 Seiten. ISBN 3-17-017662-5. 22,90 EUR.

Zielstellung und Zielgruppe
Das Buch richtet sich an Angehörige sozialer Berufe (Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Berufsbetreuer) und zielt darauf ab, den aktuellen Wissensstand in der Krankheitslehre, Erkennung und Behandlung psychischer Störungen zu vermitteln. Die Autoren sind beide Ärzte: Der Leiter des Gesundheitsamtes und des Sozialpsychiatrischen Dienstes Vechta und die stellvertretende ärztliche Leiterin einer Psychotherapieklinik in Münster.

Aufbau und Schwerpunktsetzung
Das Buch ist stark untergliedert und beginnt mit einem kurzen historischen Überblick, einigen Ausführungen zur Epidemiologie psychischer Erkrankungen, zur Rolle nichtmedizinischer Berufsgruppen und zu psychiatrischen Institutionen. Bereits hier wird eine arztzentrierte Sichtweise deutlich: Obwohl erwähnt wird, dass Sozialarbeiter die größte Berufsgruppe in den Einrichtungen der Gemeindepsychiatrie darstellen, werden komplementäre psychiatrische Einrichtungen in drei Sätzen abgehandelt.

Demgegenüber sind die Kapitel 5 (Anamnese und Befund) und 6 (Diagnose und Klassifikation psychischer Krankheiten) mit zusammen etwa 25 Seiten sehr ausführlich gehalten. Das Kapitel 6 beschäftigt sich intensiv und angemessen kritisch mit den Klassifikationssystemen ICD 10 und DSM IV.

Im umfangreichsten Kapitel 7 (Psychiatrische Krankheitslehre) findet man eine übersichtliche, hilfreiche und recht vollständige Klassifikation, jedoch ebenso eine arztzentrierte Schwerpunktsetzung mit erneut starker Betonung diagnostischer Fragen.

Nach sehr knappen Ausführungen zur geistigen Behinderung folgt ein ausführlicheres Kapitel zur Behandlung psychischer Störungen mit Ausführungen zu verschiedenen psychotherapeutischen Methoden, zur somatischen (medikamentöser) Therapie und mit gut einer Seite über weitere Therapieverfahren.

Mehr auf die anvisierte Zielgruppe zugeschnitten ist hingegen das Kapitel 10: Ausgewählte Rechtsfragen in der Psychiatrie. Im letzten Kapitel, das sich mit Schnittstellenproblemen befasst, fehlen wieder Hinweise auf neuere sozialpädagogisch bedeutsame Methoden wie "Integrierte Behandlungs- und Rehabilitationsplanung" oder "Motivierende Gesprächsführung".

Kritikpunkte
Neben der bereits erwähnten nicht auf die Zielgruppe zugeschnittenen Schwerpunktsetzung wäre weiterhin aus meiner Sicht zu erwähnen, dass Wissen und Wertungen dem Leser präsentiert werden, ohne zum eigenen Hinterfragen anzuregen. Im Text fehlen Quellenangaben selbst dort, wo empirische Studien besprochen werden oder wo eine vertiefende Lektüre angeregt wird. Die aus der Praxis stammenden, zum Teil sehr interessanten Bewertungen werden an mancher Stelle so präsentiert, dass unterschiedliche Sichtweisen im Text kaum in Betracht gezogen werden. An einigen wenigen Stellen werden medizinische Fachtermini ohne Erläuterung vorausgesetzt, so sind Begriffe wie "hepatische Enzephalopathie" oder "Ösophagusvarizen" der Zielgruppe sicher ohne Erläuterung wenig verständlich.

Spezifisch sozialpädagogische Methoden wie z.B. Case Management, soziale Gruppenarbeit, Beratungsansätze, Soziotherapie und Empowerment werden kaum in die Ausführungen integriert, auch hilfreiche Umgangsstrategien mit psychisch kranken Menschen kommen - von einigen Ausnahmen abgesehen - zu kurz. Gut gefallen haben mir hier die Ausführungen zum Umgang mit wahnkranken Menschen.

Positiv anzumerken sind meiner Meinung nach die Erwähnung der Probleme von Kindern abhängigkeitskranker Eltern und die Hinweise auf die Zusammenarbeitserfordernisse und Barrieren zwischen Psychiatrie und Jugendhilfe.

Fazit
Das Buch bietet der Zielgruppe zwar einen auf engem Raum zusammengefassten gut strukturierten Überblick über diagnostische Fragen und medizinische Behandlungsmethoden in der Psychiatrie, ist aber insgesamt - von dem Kapitel "Rechtsfragen" einmal abgesehen - zu wenig auf die Fragestellungen und Perspektiven der Zielgruppe zugeschnitten und angesichts des geringen Umfanges auch recht teuer.

Rezensentin
Prof. Dr. Annemarie Jost
Professorin für Sozialmedizin am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Lausitz
Janik
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Röttgers meinte....

Beitragvon Janik » Samstag 8. Oktober 2005, 20:42

Ich habe über Röttgers aktuell nachgeforscht,
neuere Publikationen seinerseits hat es nicht mehr gegeben.
Kann sein, daß ihm das Eis, auf das er sich da begehen hatte, zu dünn wurde.
Nur mit zusammenhangloser Polemik und Behauptungen über ein Thema, das anderorts
wissenschaftlich bearbeitet wird, kommt man nicht weit ohne Boden unter den Füssen
zu verlieren, wenn es in die Diskussionsrude geht.

Man kann nur sagen: Who is Röttgers????
Janik
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Röttgers meint: Umweltkranke sind Wahnkranke !

Beitragvon Bernhard » Sonntag 23. Oktober 2005, 06:20

Röttgers ist einer von den Personen, die ganz zielgerichtet
eingesetzt werden. Sie werden ausgesucht und sollen ihren Mann
stehen, wenn es brennt, um eine für einen Interessenzweig
kontraproduktive Situation wieder ins Lot zu bringen.
Gerne nimmt die Industrie heute "NoNames" statt bewährte
Fürsprecher. Damit soll ihre Strategie weniger auffallend sein.
Gruß, Bernhard
Bernhard
 


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