Doktorvater Bailer hat wieder mal betreut

Doktorvater Bailer hat wieder mal betreut

Beitragvon Juliane » Freitag 26. November 2010, 09:25

Symptomprofil, Komorbidität und psychische Risikofaktoren bei

Multipler Chemischer Sensitivität

Autor: Christine Paul

Institut / Klinik: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim (ZI)

Doktorvater: Prof. Dr. J. Bailer


"Multiple Chemische Sensitivität (MCS) ist definiert als eine Störung mit multiplen körperlichen und

psychischen Symptomen, die auf alltägliche chemische Substanzen zurückgeführt werden. Ätiologie

und Pathogenese der MCS sind ebenso umstritten wie die diagnostische Zuordnung des Syndroms.

Unklar ist, ob es sich bei der MCS um eine eigenständige Krankheitsentität mit organischer bzw.

toxischer Ätiologie oder um ein somatoformes Beschwerdebild mit primär psychischen Ursachen

handelt.

Im Rahmen der Studie wurde geprüft, inwieweit sich das MCS-Syndrom hinsichtlich Symptomatik,

Persönlichkeitsmerkmalen und Risikofaktoren von somatoformen Störungen abgrenzen lässt. Hierzu

wurden die Werte von 54 MCS, 44 somatoformen und 54 nicht-somatoformen Kontrollprobanden in

Symptomskalen, Persönlichkeitsfragebogen, Attributionsskalen und strukturierten Interviews für MCS,

affektive. Angst- und somatoforme Störungen miteinander verglichen. Daneben wurde eine

orientierende körperliche Untersuchung durchgeführt und die allgemeine Allergieneigung (Gesamt-

IgE) bestimmt. Zur Erfassung der Syndromstabilität und prospektiven Vorhersage der Beschwerden

durch psychologische Risikofaktoren wurden die Probanden ein Jahr später erneut einer

psychologischen Untersuchung unterzogen.

Auf allen Syndromskalen und in den meisten Symptomattributionsskalen erzielten die beiden

klinischen Gruppen bei der Erstuntersuchung signifikant höhere Werte als die Kontrollgruppe. Nur die

Skalen, die eine allgemeine Umweltsensitivität und einen umweltbezogenen Attributionsstil erfassen,

trennten signifikant zwischen MCS und somatoformen Probanden. Die MCS-Probanden hatten

daneben eine stärkere Ausprägung des Traits Suggestibilität. Die drei Untersuchungsgruppen

unterschieden sich nicht hinsichtlich des objektiven Maßes der allgemeinen Allergieneigung (Gesamt-

IgE) und auch nicht in der Anzahl bisher erlebter Traumata.

MCS zeigte sich bei den MCS-Probanden als höchst stabil über die Zeit von 12 Monaten. In

Übereinstimmung mit dem kognitiv-behavioralen Modell für somatoforme Störungen kann die Summe

somatischer und somatoformer Beschwerden im Quer- als auch im Längsschnitt durch erhöhte TraitÄngstlichkeit,

somatische Symptomattribution und dysfunktionale Kognitionen zu Körper und

Gesundheit vorhergesagt werden. Nach den vorliegenden Ergebnissen kann MCS als somatoformes

Syndrom mit umweltbezogenem Attributionsstil konzeptualisiert werden."


http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2010/10937/pdf/diss10_095.pdf

Erstellungsjahr: 2007 Publikationsdatum: 31.08.2010


http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/frontdoor.php?source_opus=10937
Juliane
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Doktorvater Bailer hat wieder mal betreut

Beitragvon Karlheinz » Freitag 26. November 2010, 14:10

Wenn ich mich recht entsinne wurde das schon als Studie veröffentlicht, bin darauf auch mal am Rande in nem Bolg eingegangen. Die obige Interpretation der Daten ist gelinde gesagt tendentiös. Inbesondere ist die empirische Validität der verwandten Erhebungsinstrumente wie man bei den "Herstellern" nachlesen kann ausgesprochen dubios. Wenn man das berücksichtigt kann man aus den Daten gar nichts mehr schließen, selbst nach den in den Psychowissenschaften üblichen schlappen Kriterien. Außerdem wurde in der Teilstudie ein Versuchspersonenkollektiv verwendet, dass nach den gemachten Angaben allen gängigen MCS-Definitionen widerspricht, was die Autoren nicht davon abhielt das Ergebnis MCS-Kranken zuzuordnen. Man hofft, dass derartige Fehlattributionen wenigstens keine somatischen Ursachen haben.

"peer-rewiewed" scheint bei manchen Zeitschriften kein Qualitätsmerkmal mehr zu sein.
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Doktorvater Bailer hat wieder mal betreut

Beitragvon kf-forum » Freitag 26. November 2010, 17:27

Zitat ..."In Übereinstimmung mit dem kognitiv-behavioralen Modell für somatoforme Störungen kann die Summe

somatischer und somatoformer Beschwerden im Quer- als auch im Längsschnitt durch erhöhte TraitÄngstlichkeit,

somatische Symptomattribution und dysfunktionale Kognitionen zu Körper und

Gesundheit vorhergesagt werden. Nach den vorliegenden Ergebnissen kann MCS als somatoformes

Syndrom mit umweltbezogenem Attributionsstil konzeptualisiert werden."

Ich glaube die Autorin leidet an einem somatoformen Gottvater-Bailer-Syndrom :-))), dass sich insbesondere durch Ausschaltung eigenen klaren Denkens auszeichnet ...
kf-forum
 

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Beitragvon Mia » Freitag 26. November 2010, 23:57

Mir fällt dazu ausser Kopfschütteln auch nichts mehr ein! Welch ein verzapfter Unsinn!
Am liebsten würde ich sagen: "Learning bei doing", aber wem wünscht man schon einen von Pestiziden zerstörten Körper, der innen und über Haut und Sinnesorgane schutzlos allen Umwelteinflüssen ausgeliefert ist? Nicht mal seinem ärgsten Feind!

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