Originalzitate

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Beitragvon Juliane » Dienstag 22. Februar 2011, 12:34

Prof. Dr. Dennis Nowak, Direktor des Instituts für Umweltmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität
im Interview mit Frauke Haß von der Frankfurter Rundschau 3.11.2007


"In der Krankengeschichte vieler MCS-Patienten fänden sich schon vor den MCS-Symptomen psychische Probleme, so Eikmann: „Die Patienten lehnen das allerdings klar ab.“ Und dann gibt es Streit. Genau den will Dennis Nowak, Direktor des Instituts für Umweltmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, vermeiden: „Es ist wenig hilfreich, wenn Schulmediziner sagen, ,Sie haben nichts, Sie müssen jetzt zum Irrenarzt!‘“ Er bespreche deshalb mit den Patienten, „dass es eben eine Menge Phänomene gibt, die man nicht erklären kann. Und genauso wie ich das Krankheitsbild der Patienten nachvollziehe, bitte ich sie darum, hinzunehmen, dass ich MCS naturwissenschaftlich nicht erklären kann. Um dann zu überlegen: Wie kann der Patient konzeptionell mit der Krankheit umgehen?“.....

Manche Patienten hätten eine Bindung an ihre Ärzte, „wie an eine Sekte“. Sein Team versuche den Patienten andere Erklärungsmuster zu geben, „um sie aus dem Teufelskreis herauszukriegen“. So sollen sie versuchen, Gerüche auszuhalten, „ohne gleich umzufallen. Die müssen aus der sozialen Isolierung raus.“ (Zitat Eikmann) Das sieht auch Nowak so. „Es bringt nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, warum etwas nicht geht. Wir müssen den Betroffenen helfen, sich Teile des Alltags zurück zu erobern.“ Vielleicht gebe es für eine Sekretärin, die Parfüm- Ausgasungen nicht ertragen kann, ein separates Büro mit alten Möbeln, die nicht mehr riechen. Oder sie kann einen Teil der Arbeit zu Hause erledigen."


FR vom 3.11.2007 "Wenn Parfüm zur Ohnmacht führt"




Prof. Dr. Eikmann in der FR:

"Doch was ist MCS? Professor Thomas
Eikmann vom Institut für Hygiene
und Umweltmedizin an der Uni
Gießen fasst es so zusammen: „Es
gibt MCS-Patienten, aber MCS als
Krankheitsbild gibt es nicht."..

„Alles, was
die Patienten angeben, können
wir wissenschaftlich nicht nachweisen",
bilanziert Eikmann...

Thomas Eikmann weiß genau,
wie sehr die Patienten leiden...

„Wenn jemand chronisch Schmerzen
hat, hat das psychische Folgen:
Er ist deprimiert, hat Angst:


Die Verhaltenstherapie,
die die Gießener anbieten,
soll den Patienten helfen,
„wieder normal zu leben"...


Eikmann ärgert sich über manche
niedergelassenen Ärzte: „Die
diagnostizieren MCS und verschreiben
Vitaminpräparate.

Eikmann ärgert sich über manche
niedergelassenen Ärzte: „Die
diagnostizieren MCS und verschreiben
Vitaminpräparate.

Manche Patienten
hätten eine Bindung an ihre
Ärzte, „wie an eine Sekte".

Sein Team versuche den Patienten andere
Erklärungsmuster zu geben,
„um sie aus dem Teufelskreis herauszukriegen".
So sollen sie versuchen,
Gerücheauszuhalten, „ohne
gleich umzufallen.

Die müssen
aus der sozialen Isolierung raus.""


Prof.Dr. Nowack, in der FR


"Es ist wenig hilfreich wenn Schulmediziner sagen, ,Sie haben nichts, Sie müssen jetzt
zum Irrenarzt!'"Er bespreche deshalb mit den Patienten, „dass es eben eine Menge Phänomene
gibt, die man nicht erklären kann. Und genauso wie ich das Krankheitsbild der Patienten nachvollziehe, bitte ich sie darum, hinzunehmen, dass ich MCS naturwissenschaftlich nicht erklären kann. Um dann zu überlegen: Wie kann der Patient konzeptionell mit der Krankheit umgehen?" ..."Es bringt nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, warum etwas nicht geht. Wir müssen den Betroffenen helfen, sich Teile des Alltags zurück zu erobern."




RKI Experte Dr.D. Eis in der FR

"MCS ist keine Krankheit und kein
Syndrom im engeren Sinn. Man
findet bei Patienten, die sehr überzeugt
davon sind, dass Umweltgifte
sie krank machen, einen recht
hohen Prozentsatz an Somatisierungsstörungen.
Das heißt, das
sind häufig Leute, die ihre Körpervorgänge
sehr aufmerksam wahrnehmen
und glauben, die Ursachen würden in der Umwelt
liegen
–und zwar in Form von Umweltgiften.
Außerdem zeigen viele dieser
Patienten hypochondrische Neigungen
und sind depressiv....

Auch beim Fremdstoffabbau
unterscheiden sich MCS-Patienten
nicht von Gesunden. Dies
alles spricht zumindest nicht für
erhöhte Fremdstoffbelastungen
bei Patienten...

Es ist doch so, wenn Sie alle
Sinne auf Parfüm oder Abgase
richten,und diesen ein schädigendes Moment
zumessen, dann werden Sie
Körperreaktionen feststellen.
Das geht jedem von uns so.
Die meisten können umgehen mit
solchen Phänomenen.Wer sich als
MCS-krank empfindet, aber
nicht. Krankheit ist halt nicht nur
etwas, was im Körper passiert. "



Eickmann in der Apothekenumschau Juli 2008



"Der Hausarzt ist ratlos, der Internist hat nichts gefunden, der Neurologe wusste nicht weiter, und auch der Allergologe konnte keine Diagnose stellen. Viele Patienten, denen es so ergeht, landen irgendwann bei Ärzten wie Professor Thomas Eikmann, Leiter des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin an der Universitätsklinik Gießen."

"Oft glauben sie dann bereits zu wissen, was ihre Kopfschmerzen verursacht, das Darmgrimmen hervorruft und bleierne Müdigkeit über sie legt: Es müssen Umweltchemikalien sein, die sie nicht vertragen."

"In der Umweltambulanz erwartet Eikmanns Patienten zunächst eine langes Gespräch."

"Für viele folgt ein stationärer Aufenthalt, bei dem Ärzte verschiedener Fachrichtungen den Beschwerden auf den Grund gehen."

"Wo sie es für sinnvoll halten, untersuchen Institutsmitarbeiter die Wohnräume, das Blut oder den Urin des Patienten auf Schadstoffe."

"Doch nur selten stellt sich dabei heraus, dass hinter den Beschwerden ein giftiges Holzschutzmittel oder ausgasende Bodenbeläge stecken."


"'Diese Leute sind keine Simulanten'", betont Eikmann, 'sie sind ernsthaft krank.'Nur, so der Umweltmediziner: Statt eines vermeintlichen 'multiplen Chemikalien-Syndroms' haben die Symptome meist vielfältige andere Ursachen.

""So facettenreich ,wie die Leiden ihrer Patienten, ist auch die Zunft der Umweltmediziner."

"Während vor allem Wissenschaftler an Universitäten vor Übertreibungen warnen, halten viele niedergelassene Fachärzte Schadstoffe für eine häufige Wurzel fast aller Zivilisationsleiden."



Eis in der Apothekenumschau Juli 2008


"'Da tummelt sich ein breites Spektrum von Anbietern', sagt Dr. Dieter Eis vom Robert-Koch-Institut in Berlin. 'Das reicht von wissenschaftlich basierter Arbeit bis hín zu paramedizinischen Methoden'".

"Wenn man saubere Befunde haben will, ist das aufwendig und schwierig', erläutert Eis. 'Da werden viele Fehler gemacht und voreilige Schlüsse gezogen.'"



Frau Prof. Dr.Caroline Herr antwortete im Forum der Apotheken Umschau
gesundheitpro.de auf die Anfrage eines Lesers nach MCS Fällen an der Uniklinik Gießen:

Antwort Prof. Herr - 28.07.2008 15:39

"Ihre Fragen zur Ausstattung werden Ihnen bei einem persönlichen Gespräch mit der Ambulanz in Gießen beantwortet werden. Bisher haben wir kein Patienten mit dieser Diagnose. Es fanden sich immer andere Erklärungen für die beklagten Beschwerden"
https://http://www.gesundheitpro.de/forum/viewthread?thread=3839



Fernsehdiskussion im ZDF-Dokukanal vom 13. Februar 2008, zum Thema MCS

Teilnehmer Dr. Tino Merz, Toxikologe (setzt sich für die Anerkennung von MCS als Krankheit ein)

Dr. Burkhard Tamm, Rechtsanwalt (vertritt MCS-Patienten und verhilft ihnen zu ihrem Recht)

Prof. Dr. Thomas Eikmann, Direktor eines Instituts für Hygiene- und Umweltmedizin

"MCS Patienten zeichen sich dadurch aus, dass sie sich belastet fühlen", "wir diskutieren das gar nicht, wir akzeptieren, so wie sie zu uns kommen...auch mit ihrer Selbsteinstufung", "natürlich sind die Patienten häufig psychisch belastet" , "viele Patienten wollen darüber hinweg kommen", "sie wieder in normales Leben hineinführen", "wir finden ein nicht angemessenes Umgehen mit der Problematik", "wir haben volles Verständnis dafür, dass Anwälte für ihre Patienten
kämpfen", "ich verstehe Herrn Tamm gut", " Patienten stützen auf andere Gedanken zu kommen, damit es gar nicht so weit kommt".
Juliane
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Beitragvon Mia » Dienstag 22. Februar 2011, 23:06

Wie kann man "saubere Befunde" erwarten, wenn z.B. das von toxischen Substanzen geschädigte Geruchszentrum mitten im Gehirn liegt?? Viele Gifte werden über die belastete Raumluft ,wie z.B. nach einer fehlgeschlagenen Schädlingsbekämpfung mit hochtoxischen Insektengiften, über die Atmung, also pneumonal, aufgenommen und richten ihre Schäden in den Orgenen, Gefäßen und Sinnesorganen usw. an. Da müßte man das Opfer wohl erst umbringen, um an "saubere Befunde" zu kommen. Die üblichen Parameter reichen für die Feststellung von Umwelterkrankungen nicht aus. Hier kann es nur über die Annamnese des Wohn- und Arbeitsumfelds und "sauberen" Schadstoffmessungen sowohl zuhause als auch im Beruf usw. usw. zu Ergebnissen kommen. Aber die sind leider nicht gewollt.
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