Warnung - Das könnte auch MCS und CFS betreffen

Warnung - Das könnte auch MCS und CFS betreffen

Beitragvon Amazone » Freitag 8. April 2011, 18:16

„Körperbeschwerden ohne Befund – eingebildete Krankheit oder echtes Leiden?“
Professor Dr. med. Peter Henningsen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar der TU München, Pressesprecher des
Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM)
Anhaltende und beeinträchtigende Körperbeschwerden, die nicht durch organische Untersuchungsbefunde
erklärt werden können, machen in der hausärztlichen Versorgung bis zu 30 Prozent aller
Patienten aus, auch in der fachärztlichen Versorgung sind sie sehr häufig. Es geht dabei um
Schmerzen unterschiedlicher Lokalisation, Funktionsstörungen wie Schwindel, Verdauungsbeschwerden
und so weiter und um erschöpfungsbezogene Beschwerden. Die betreffenden Patienten
haben nur geringe Lebensqualität, gleichzeitig verursachen sie hohe Kosten im Gesundheitssystem
durch zahlreiche fehlindizierte somatische Diagnostik und Therapie.
In den letzten Jahren sind effiziente psychosomatische Therapieansätze dieser wichtigen Beschwerdeart,
die auch als somatoforme oder funktionelle Körperstörungen bezeichnet werden, entwickelt
worden (Henningsen et al. 2007). Eine ganz neue Studie konnte zeigen, dass mit einer nur zwölfstündigen
psychosomatischen Intervention („PISO-Therapie“) auch solchen Patienten geholfen
werden kann, die bereits chronifiziert an multiplen funktionellen Körperbeschwerden leiden
(Henningsen et al., eingereicht).
Es werden 2011 wichtige Leitlinien zur Diagnostik und Therapie dieser Störungsgruppe veröffentlicht
(siehe auch http://www.funktionell.net). Erstmals werden dabei unterschiedliche Fachgesellschaften der
somatischen Medizin (Internisten, Orthopäden, Neurologen et cetera) zusammen mit Fachgesellschaften
der psychosomatischen Medizin, der Psychiatrie und der klinischen Psychologie solche
Leitlinien festlegen, was angesichts der Zersplitterung der Versorgung dieser Patienten, die zum
Beispiel beim Orthopäden derzeit in der Regel ganz anders behandelt werden als beim
Psychotherapeuten, einen ganz wichtigen Fortschritt bedeutet.
Auch europaweit wird aktuell daran gearbeitet, das Bewusstsein von Ärzten, aber auch von
Gesundheitsplanern und Ökonomen für die hohe Bedeutung dieser Patientengruppe und für die
Notwendigkeit ihrer besseren Versorgung zu erhöhen. Unter der Schirmherrschaft der European
Association of Consultation-Liaison Psychiatry and Psychosomatics ist hierzu derzeit ein Buch bei
Cambridge University Press im Druck, das die derzeitigen Versorgungsprobleme analysiert und
konkrete Vorschläge zur Verbesserung, zum Beispiel durch engere Verschränkung von somatischer
und psychosozialer Medizin, macht (Creed et al. 2011).

http://www.medizinkongress.com/dkpm2011/presse/Pressemappe_Deutscher_Kongress_fuer_Psychsomatische_Medizin_2011_digital.pdf
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Warnung - Das könnte auch MCS und CFS betreffen

Beitragvon Amazone » Freitag 8. April 2011, 18:19

Da erübrigt sich jeder Kommentar:

http://www.funktionell.net

Unter Federführung der
Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie e.V. (DGPM) und des
Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM)

unter Beteiligung zahlreicher Fachrichtungen bzw. Fachgesellschaften und Patientenorganisationen

DEGAM, DGPPN, DGPT, DPV, DGVM/Klinische Psychologie, DGMP, DGIM, DGN, DGOOC, DIVS, DGCH, GHUP, DGAUM, DGPFG/ DGGG, DGHNO, DGU/AK Psychosomatische Urologie und Sexualmedizin, DGZMK, DGK, DGRh, DGVS, DDG/DGAKI, DGSMP und DAG SHG

und der Arbeitsgemeinschaft medizinischer Fachgesellschaften (AWMF)

entsteht derzeit eine neue, fachübergreifende medizinische Leitlinie mit dem Arbeitstitel

Funktionelle und somatoforme Störungen:
Leitlinien zum Umgang mit Patienten
mit organisch nicht hinreichend erklärten,
"funktionellen" Körperbeschwerden

Diese Leitlinie versteht sich als Überarbeitung und Erweiterung der früheren, mit dem DKV-Cochrane-Preis ausgezeichneten,
AWMF-S2-Leitlinie "Somatoforme Störungen".
Ihre Fertigstellung ist für den Sommer 2011 geplant.
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Warnung - Das könnte auch MCS und CFS betreffen

Beitragvon Tohwanga » Freitag 8. April 2011, 20:15

was für ein Stuss!

Aber Amazone kann Recht haben.

Da steht z.B.: Gewalterfahrungen fördern chronische körperliche Erkrankungen
Sexueller Missbrauch steigert das Risiko für Diabetes und
Herzkrankheit

Menschen mit Diabetes haben ein doppelt so hohes Risiko, eine
Depression zu erleiden, wie körperlich Gesunde.

Unter dem Stichwort „Burnout“ haben sich eine Reihe prominenter Opfer eines sogenannten Burnout
zu Wort gemeldet, von Matthias Platzeck über Tim Mälzer bis zu Miriam Meckel. In der klinischen
Praxis sind wir tatsächlich zunehmend mit oft sogar jungen Menschen konfrontiert, die sich erschöpft
fühlen,

„Der Arzt sagt, ich habe eine
Depression!“ Die Betroffenen fühlen sich psychisch krank und deswegen nicht mehr leistungsfähig,

Psychische Belastungen in der Arbeitswelt nehmen deutlich zu, geschuldet dem wachsenden Arbeitsdruck
und ansteigenden Belastungen am Arbeitsplatz. Zu den Ursachen gehören hohes Arbeitsvolumen,
Zeitdruck, geringe Gestaltungsspielräume und paralleles Arbeiten an mehreren Aufgaben.
Auch ständige Erreichbarkeit führt dazu, dass Menschen nicht mehr „abschalten“ können, hinzu
kommt chronische Informationsüberflutung. Wenn Arbeitszeit und Freizeit verwischen, fehlen
wichtige Erholungsphasen.

IMMER ist die Psyche schuld. Bloss nicht Chemikalien und Umweltverschmutzung erwähnen...

Was kommt denn da für eine Welle auf uns zu?
Tohwanga
 

Warnung - Das könnte auch MCS und CFS betreffen

Beitragvon Molly » Samstag 9. April 2011, 07:24

Ich denke schon, dass Gewalterfahrung durch Partner usw. den Körper unter Dauerstress setzt und das Immunsystem negativ beeinflußt. Das darf aber nicht bedeuten, dass andere Faktoren wie chronische Schadstoffbelastung und Intoxikation als Ursache für schwere Erkrankungen wie CFS, MCS, Fibromyalgie und viele andere einfach übergangen werden!

Molly
- Editiert von Molly am 09.04.2011, 07:26 -
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Warnung - Das könnte auch MCS und CFS betreffen

Beitragvon Palau » Samstag 9. April 2011, 23:08

Dazu passt das Schreiben eines vom Sozialgericht beauftragten Gutachters (Facharzt für Neurologie/Psychiatrie - natürlich auf der Liste vom ANB)an das Sozialgericht, das mir von einer MCS Patientin zugestellt worden ist, die eine Begleitperson mitnehmen wollte, die jedoch vom Gutachter abgelehnt worden war.

„Die Klägerin bestand mir gegenüber darauf, in Anwesenheit einer Protokollantin begutachtet zu werden.
Diesem Wunsch konnte ich nicht nachkommen. Eine Begutachtung kam daher nicht zustande.

Neuro-psychiatrische Begutachtungen erfordern gerade im Hinblick auf die Beurteilung der psychischen Situation eine sehr differenzierte und eingehende biographische Anamnese, aber auch z.B. Angaben zur "sexuellen Entwicklung", zur "Dynamik der Beziehungen" und vieles andere mehr.

Gestützt u.a. auf einen diesbezüglich erarbeiteten Konsenz des neurologisch-psychiatrischen Arbeitskreises „Gutachten“, ein anerkannter Qualitätszirkel des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte in NORDRHEIN, der seit 10 Jahren regelmäßig mehrfach im Jahr tätig ist, ist es erforderlich, dass derartige explorative Gespräche OHNE die Anwesenenheit von Begleitpersonen durchgeführt werden.“

Ich bitte um Verständnis für die Entscheidung
Palau
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Warnung - Das könnte auch MCS und CFS betreffen

Beitragvon Clarissa » Sonntag 10. April 2011, 06:38

ach ja die fragen nach partnern, sexualleben, etc. pp daran ziehen die sich immer gerne hoch und interpretieren die wildesten sachen da rein. egal was man antwortet oder auch die antworten verweigert, die haben dann immer etwas parat was sie dann im gutachten schreiben.

Einmal habe ich eine gutachter völlig überfahren, ich komme rein und er schaltet gerade sein diktiergerät ein, ich wollte wissen warum er unsere gespräche aufnimmt - damit er später in während er das gutachten schreibt noch einmal reinhören kann. okay, dachte ich mir, dann kann ich ja auch mein diktiergerät heraus holen und einschalten, nein das wollte er nicht , das kann er nicht erlauben die vertraulichkeit des gesprochenen wortes ....... ich habe ihn dann gefragt wo der unterschied ist ob er seins oder wir beide unsere geräte mitlaufen lassen, er hatte keine antwort mehr und wollte die untersuchung verweigern, erst wie ich mit rechtlichen schritten drohte, brummelte er etwas in seinen nicht vorhandene bart und wir legten los. im gutachten war da auch nichts eigenartiges drin. komisch wenn man eine aufzeichnung selber hat, dann können sie sich nichts ausdenken. waffengleichheit hat etwas für sich.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Warnung - Das könnte auch MCS und CFS betreffen

Beitragvon Juliane » Donnerstag 2. Februar 2012, 20:43

S 3 Leitlinie "Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden"



Patienten mit MCS, CFS, Fibromyalgie, Reizdarm ... können sich hier vorab informieren, welcher AWMF-Leitlinie Mediziner ab März 2012 folgen werden:

Unter Federführung der
Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie e.V. (DGPM) und des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM)
und unter Mitarbeit zahlreicher weiterer wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften und Verbänden wurde eine neue, Syndrom- und Fächerübergreifende Leitlinie erarbeitet, die aktuell von den einzelnen beteiligten Organisationen verabschiedet wird und bis zur endgültigen Veröffentlichung bei der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) öffentlich eingesehen und bewertet werden kann:

S 3 Leitlinie "Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden"

Diese Leitlinie versteht sich als Überarbeitung und Erweiterung der früheren, mit dem DKV-Cochrane-Preis ausgezeichneten, AWMF-S2-Leitlinie "Somatoforme Störungen". Die Bewertung dieser Fassung ist bis zum 29.2.2012 möglich.

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/

Die Bewertung dieser Fassung ist bis 29.2.2012 möglich

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/download.html


KURZFASSUNG
http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Kurzfassung.pdf


LANGFASSUNG

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Langfassung.pdf

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/

Mitgearbeitet an der Leitlinie haben u. a.

Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP) (Mandatsträgerin: Caroline Herr)
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) (Mandatsträger: Dennis Nowak)

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) (Mandatsträger: Markus Herrmann)

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/
Juliane
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