Rösch: Multichemikaliensyndrom ..Hirngespinst"

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Beitragvon Juliane » Dienstag 19. April 2011, 18:12

Zitat aus springermedizin.at


"Das Candida-Hypersensitivitäts-Syndrom ist ebenso wie das Chronic-fatigue-Syndrom oder das Multichemikaliensyndrom ein Hirngespinst, das allenfalls als Variante des Reizdarmsyndroms eingestuft werden kann", so die Meinung von Prof. Dr. Wolfgang Rösch, Facharzt für Innere Medizin mit Zusatzbezeichnung Gastroenterologie und Chefarzt der Medizinischen Klinik am Krankenhaus Nord-West in Frankfurt, im Rahmen des deutschen Internistenkongresses in Wiesbaden.

http://www.springermedizin.at/fachbereiche-a-z/i-o/innere-medizin/infektologie/?full=3161
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Rösch: Multichemikaliensyndrom ..Hirngespinst"

Beitragvon bling.bling » Dienstag 19. April 2011, 18:15

Ein Hirngespinst mit ICD-10, so so.
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Rösch: Multichemikaliensyndrom ..Hirngespinst"

Beitragvon Tohwanga » Dienstag 19. April 2011, 20:33

aua! Der sollte lieber bei seinem Fachgebiet bleiben und sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen. So ein Sturz könnte tödlich enden.


hmm, der Artikel ist vom 30. Juni 2005. Nun hoffen wir, das sich der Prof. Rösch seit dem doch weiterbilden konnte und nun nicht mehr solche diskrimminierenden Aussagen tätigen wird.


Im Artikel heißt es nämlich weiter:
"Es handele sich laut Rösch um eine Modekrankheit, bei der alle möglichen Symptome wie Diarrhöen, Obstipation, perianaler Juckreiz, Müdigkeit, Arthralgien, Heißhunger, Potenzstörungen, Haarausfall, Gedächtnis- und Schlafstörungen oder allergische Hautreaktionen auf intestinalen Pilzbefall zurückgeführt würden.

Einen solchen kausalen Zusammenhang habe man, so Rösch, bisher jedoch nicht nachweisen können."

Eben Prof. Rösch der kausale Zusammenhang besteht nämlich zu Chemikalien!
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Beitragvon mirijam » Dienstag 19. April 2011, 22:03

"Dasss Candida-Hyperrrrsensitivitääääts-Sssyndrrrommm ist ebensooo wie das Chrrrronic-fatigue-Syndrrrommm oder das Multichemikaliensyndrrrrommmm ein Hirrrrngespinssssst, das alllllenfallsss als Varrrriante des Rrrreizdarmsyndrrrommms eingestuft werrrrden kann", so ähnlich könnte es sich anhören.
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Beitragvon Kira » Mittwoch 20. April 2011, 02:34

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Beitragvon Thommy the Blogger » Mittwoch 20. April 2011, 20:44

In folgendem Artikel floß das Zitat ein und der Stellenwert des Statements wurde relativiert:

http://www.csn-deutschland.de/blog/2011/04/20/chemikalienexposition-gene-und-sensitivitat/
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Beitragvon Gundermann » Mittwoch 20. April 2011, 21:21

Gute Argumentationshilfe für eigene Verfahren.
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Beitragvon Stier » Mittwoch 20. April 2011, 22:22

Dr. Kuklinski weist in einem Beitrag bezüglich der Innenraumschadstoffbelastung der sogenannten "US- HOUSES" in Frankfurt "Gulf-War-Syndrom" unter deutschen Dächern auf die "individuelle" Entgiftungsfähigkeit(u.a.den "genetisch bedingten" Enzympolymorphismus)hin:

Auszug:


Wichtiger als die absolute Höhe eines gemessenen Schadstoffes ist der qualitative Nachweis der Mischexposition sowie die Bestimmung der individuellen Entgiftungskapazität.

Individuelle Empfindlichkeit

1. Alters- und Geschlechtsabhängigkeit
"Kinder" mit noch sich entwickelndem Nerven- und Immunsystem sind wegen ihrer schwachen Entgiftungskapazität "besonders gefährdet".
Psychische Auffälligkeiten, Reduktion der kognitiven und mentalen Leistungsfähigkeit in der Schule werden ihre zukünftige Entwicklung negativ beeinflussen. Immuninsuffizienzen, Allergien und Autoimmunopathien haben ein größeres Risiko, da die lymphocytären Reifungsstörungen irreversibel sein können.
Nicht die s. g. Allergien auf Hausstaubmilbe und Pollen sind bedeutungsvoll, sondern die "Dysbalance im Immunsystem".
Schwangere und Senioren sind gegenüber o. g. Xenobiotika ebenfalls sensitiv.

Da für innere Detoxifikationen (Entgiftungen) ein erhöhter Bedarf an "Spurenelementen und Vitaminen" besteht, werden einseitige Ernährungsregimes die Susceptibilität (Empfindlichkeit) steigern. Aber selbst eine optimale Mischernährung kann unzureichend sein.

Die INDIVIDUELLE ENTGIFTUNSKAPAZITÄT (EK) wird vom Alter, Geschlecht, Ernährungsstatus, psychosozialem Status, Erkrankungen, Medikamenteneinnahme, Genußmittelabusus und vom "individuellen, genetisch bedingten" Enzympolymorphismus bestimmt.

Je schlechter die individuelle EK, desto ausgeprägter ist die individuelle Susceptibilität (Empfindlichkeit) der Person.

Diese Darlegungen erklären, warum bei gleichen Xenobiotikabelastungen (Fremdstoffbelastungen) einige Personen schwer erkranken, andere dagegen gesund bleiben können.

WICHTIG: nur schwache Entgifter sind Xenobiotika-sensitiv, (Xenobiotika: „chemische“ Stoffe) nur sie haben ein hohes Erkrankungsrisiko.

WICHTIG: Für genetisch schwache Entgifter lösen „kleinste“ Schadstoffmengen ernste Erkrankungen aus.

2. Diagnostik der „individuellen“ Empfindlichkeit
2.1. Entgiftungskapazität

Die Aktivierung des Entgiftungskomplexes I durch o. g. Xenobiotika führt zu einer verstärkten Anflutung elektrophiler radikalischer, damit höchsttoxischer Metabolite.
Arbeitet der Komplex II insuffizient, ist eine "Deletion des Glutathions" und damit eine "Multiorganerkrankung" vorprogrammiert.

Die Situation ähnelt bildhaft einem dicken wasserführenden Schlauch, der an einen dünnlumigen angeschlossen ist.

1993, also schon vor fünf Jahren, empfahl ein Expertenkommitee der WHO "Genanalysen" bei Personen durchzuführen, die unter Chemikalieneinflüssen erkranken.

Anlaß war die Tatsache, daß unter gleichen Schadstoffbelastungen die individuelle Susceptibilität (Empfindlichkeit) stark differieren kann.

Sie empfahlen im Internationalen Programm on Chemical Safety (IPCS) die "Analyse der Gene" (24) :

- GST - M1 (µ) (Glutathion-S-Transferase M1)
- NAT2 (N-Acetyl-Transferase 2)
- CYP1A1 (Aryl-Hydrocarbon-Hydroxylase)
- CYP2D6 (Debrisoquin-4-Hydroxylase)

Diese WHO-Empfehlungen haben sich in "Deutschland" noch nicht herumgesprochen, sonst gäbe es das "leidige Festhalten an Grenz-, und Richtwerten" nicht mehr.

Die massive Belastung durch die Innenraumgifte stellt eine exzessive Überforderung des Glutathionsystems dar, so daß physiologische Funktionen zusammenbrechen können.

Die deutsche Medizin wird erkennen müssen, wie breitgefächert und vielgestaltig Xenobiotika-induzierte Erkrankungen sein können, die bisher noch als „schicksalshaft“ bedingt angesehen werden.

Die Ereignisse in Frankfurt (US-Häuser schadstoffbelastet – Bewohner erkrankt) sind kein Ruhmesblatt für die deutsche Medizin.
Nicht von ihr, sondern von sachunkundigen Laien gingen die Impulse zur Kausalitätserklärung aus.

Die Ursachen liegen in der konservativen, "überwiegend organbezogenen" studentischen Aus- und ärztlichen Weiterbildung begründet.

Der Spezialist sieht "sein Organ" und nicht die Gesamtsymptomatik des Patienten, erst recht nicht die Wechselwirkung zur Umwelt des Erkrankten.
Aus dieser "Tunnelsicht" stereotyp abgespulte Diagnostikmethoden erfassen nur Schäden, nicht die Ursachen. Fehldiagnosen sind die Folgen.

Die Frankfurter Ereignisse reflektieren ein "Versagen der Hochschulmedizin und öffentlichen Hygieneaufsicht".

Der Wissensstand in der Umweltmedizin erweiterte sich in den letzten Jahren beträchtlich.

Unterlassenes Hinterfragen nach umweltmedizinischen Ursachen muß aus heutiger Sicht als Verletzung der Sorgfaltspflicht gewertet werden.
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Rösch: Multichemikaliensyndrom ..Hirngespinst"

Beitragvon Arnfried » Mittwoch 20. April 2011, 22:24

Bemerkenswert, wie Dr. Rösch die Zusammenhänge dieser verschiedenen Symptombilder erkennt. Nur schade, dass er die falschen Schlüsse daraus zieht.

@Mirijam: Super geschreiben, ich kann die Adolf'schen Untertöne richtig heraushören. Deine Signatur "love is the message and the message is love" wirkt in diesem Zusammenhang aber sehr sarkastisch :)
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Rösch: Multichemikaliensyndrom ..Hirngespinst

Beitragvon mirijam » Mittwoch 20. April 2011, 23:09

@ Arnfried

Diese Krankheiten sind tatsächlich alle toxisch bedingte Umweltkrankheiten. Warum Dr. Rösch nicht etwas \"professioneller\" Fakten verdreht wie so mancher seiner Kollegen, sondern gleich ausfallend propagandistisch wird, weiß ich nicht. Doch gerade dieser extremistisch-diktatorisch, antihuman anmutende Stil (wenn auch in sehr abgeschwächter Variante) ließ mich spontan an bestimmte Aussagen in berühmten historischen Reden denken, denen eine psychotische Art durchaus zugrunde gelegen haben könnte.

Zur Liebe:
\"Der Verstand ist machtlos angesichts der Liebe. Liebe allein ist fähig, die Wahrheit der Liebe zu enthüllen und Liebende zu sein. Wollt ihr leben, so sterbt in Liebe. Sterbt in Liebe, wenn ihr am Leben bleiben wollt.\"
(Mevlana Jalaluddin Rumi, persischer Mystiker und Dichter)





- Editiert von mirijam am 20.04.2011, 23:28 -
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