BGFA - BG Forschungsinstitut Bochum

BGFA - BG Forschungsinstitut Bochum

Beitragvon Lucca » Samstag 24. September 2005, 23:10

BGFA - Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin Institut der Ruhruniversität Bochum


Syndrom oder Berufskrankheit
Eine Differentialdiagnostische Abgrenzung

Eine Graphik-Designerin klagt seit Jahren über Hustenattacken, Augenrötungen und -Schwellungen beim Umgang mit Chemikalien, wie z.B. den im Beruf verwendeten Stiften. Später kam es dann bei der Wahrnehmung von Parfums oder dergleichen zu Würgereiz, Schwindel und Atemnot. Dies führte schließlich zur Aufgabe der beruflichen Tätigkeit. Sie befindet sich nun am liebsten im Wald, während ein Gang durch eine belebte Innenstadt zur Qual wird. Bei den Untersuchungen fanden sich in der Allergiediagnostik und im Lungenfunktionstest Normalbefunde.

Das Krankheitsbild wurde als hypochondrische Störung mit Umweltphobie in Form eines Multiple oder Low-Level Chemical Sensitivity - Syndroms klassifiziert.



Mittels detaillierter diagnostischer Verfahren, wie sie das BGFA einsetzt, lassen sich unspezifische Syndrome von Berufskrankheiten verläßlich abgrenzen. Als Besonderheit ergab sich:

unspezifische somatische und psychische Symptome werden nicht selten irrtümlich den Berufskrankheiten zugerechnet
durch willkürliche Festsetzung von Normwerten, z.B. des Quecksilberspiegels in Urin und Blut, resultieren Fehldiagnosen
vorliegende Berufskrankheiten werden aufgrund ungeeigneter, nicht validierter und/oder unvollständiger Diagnostik nicht erkannt. Berufskrankheiten werden oft nicht in die Differentialdiagnose einbezogen. Dadurch können erforderliche Präventionsstrategien auch nicht rechtzeitig zum Einsatz gebracht werden.
umfangreiche selbstgeschriebene, wiederholt ergänzte und korrigierte Krankheitsverläufe sind ein Hinweis darauf, dass der Patient sich von der Medizin allein gelassen fühlt, aber einen enormen Leidensdruck verspürt. Immer wieder versucht der Patient seine Situation bei seiner Meinung nach kompetenten Ansprechpartnern auszudrücken. Findet sich keine Möglichkeit zur Aussprache, werden Krankheitsverlauf und Symptome schriftlich fixiert. Diese Darstellungen können als Appell zu mehr Hinwendung zum Patienten verstanden werden. Die Zuwendung zu einer Vielzahl ärztlicher Fachdisziplinen und zu nicht evaluierten Aussenseitermethoden ist in diesem Stadium die Regel.
Eine Systematik in der Diagnostik und Therapie bei Vorliegen umweltbedingter, psychosomatischer oder psychischer Erkrankungen muß erarbeitet werden. Außenseitermethoden sollten erst nach Evaluierung und wissenschaftlicher Bestätigung ihrer Wirksamkeit in Diagnostik und Therapie integriert werden. Berufskrankheiten müssen auch vom Allgemeinarzt stärker als Differentialdiagnose berücksichtigt werden. Auf ihre Definition und Diagnostik in Zusammenarbeit mit dem Betriebsarzt und Arbeitsmediziner sollte im hausärztlichen Bereich stärker hingewiesen werden.
Lucca
 

BGFA - Definition MCS

Beitragvon Lucca » Samstag 24. September 2005, 23:16

Das BGFA hat eine eigene Definition für
"Multiple oder Low - Level Chemical Sensitivity (MCS)"

- Chronischer Zustand durch niedrigste Konzentrationen chemischer Substanzen ausgelöst, die bei der Normalbevölkerung in der Regel keine schädlichen Wirkungen haben, oder analytisch nicht nachweisbar sind.
- zentralnervöse lokal irritative und gastrointestinale Symptome
- die Reaktionen erscheinen regelmäßig nach Exposition
Lucca
 

BGFA - BG Forschungsinstitut Bochum

Beitragvon Anne » Sonntag 25. September 2005, 14:04

Wie deutlich kommt doch durch o. g. Studie im Auftrag der Berufsgenossenschaften zum Vorschein, dass eben solche [b]DIE[/b] Angst haben, die sie anderen einzureden versuchen. Denn die Berufsgenossenschaften haben [b]große Angst[/b] zahlen zu müssen.
Dabei schrecken sie auch nicht davor zurück, Tatsachen zu verdrehen und zu vertuschen. Es werden einfach nur Behauptungen aufgestellt, die sich durch die empirische Wissenschaft weder bestätigen noch noch aufrecht erhalten lassen.

Schon allein die folgende Schlussfolgerung dieses Berufsgenossenschaftlichen Institutes ist so was von lächerlich und unhaltbar :

Zitat Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin Bochum:
----> "umfangreiche selbstgeschriebene, wiederholt ergänzte und korrigierte Krankheitsverläufe sind ein Hinweis darauf, dass der Patient sich von der Medizin allein gelassen fühlt, aber einen enormen Leidensdruck verspürt. Immer wieder versucht der Patient seine Situation bei seiner Meinung nach kompetenten Ansprechpartnern auszudrücken. Findet sich keine Möglichkeit zur Aussprache, werden Krankheitsverlauf und Symptome schriftlich fixiert. Diese Darstellungen können als Appell zu mehr Hinwendung zum Patienten verstanden werden. Die Zuwendung zu einer Vielzahl ärztlicher Fachdisziplinen und zu nicht evaluierten Aussenseitermethoden ist in diesem Stadium die Regel." <-----

Wie kommen denn diese Herrn (oder auch Damen) auf die Annahme, dass jemand, der seinen Krankheitsverlauf schriftlich festhält zwangsläufig nur eine [b]psychische[/b] Hinwendung von medizinischem Fachpersonal zu sich suchen muss? Wie kommen sie dazu einfach auszuschließen, dass der schriftliche Krankheitsverlauf keinesfalls dazu dienen kann, die Vorgeschichte, den Krankheitsbeginn und den Krankheitsverlauf so zu dokumentieren, dass man die Kausalität der Chemikalienschädigung klar erkennen kann?
Und wie kommen sie dazu, den Patienten, die häufig den Arzt wechseln, dafür einseitig die Schuld zuzuschieben?
Und wie kommen sie dazu auf jeden Fall auszuschließen, dass die Ärtze, die nur über einen schulmedizinischen Bildungsstand verfügen und sich kein Wissen über umweltmedizinische Erkrankungen angeeignet haben, keinesfalls dafür verantwortlich sind?

Und wie kommt es, dass so viele "Interessierte" sich dieser unwissenschaftlichen "Masche" bedienen?
Welche Vorteile haben sie davon?

Wissenschaftler, die nach o.g. System arbeiten - Karrieredenken oder sie stehen in der Regel auf einer zweiten Gehaltsliste oder sind abhängig

Ärzte, die nach o. g. System arbeiten - für ihr Nichtkönnen und Nichtwissen können sie den Patienten verantwortlich machen

Berufsgenossenschaften, die nach o. g. System arbeiten - können hohe Summen an Finanzen einsparen, die eigentlich den Geschädigten zustehen

Industrie, die nach o. g. System arbeitet - kann weiter billig mit Giften produzieren, kann hohen Profit erwirtschaften und braucht keine Schadensersatzansprüche zu befürchten

der Staat - bei knappen Rentenkassen ist bei vorsätzlicher schleichender Vergiftung der Bevölkerung davon auszugehen, dass die Rentenansprüche von vielen nicht mehr geltend gemacht werden können, da "vorzeitig" verstorben

Ein durchklügeltes System, in dem viele involviert sind und gewissenlos ihre Interessen verwirklichen und dabei über Leichen gehen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Anne
Anne
 


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