Umweltmedizinische Leitlinie: Quecksilber

Umweltmedizinische Leitlinie: Quecksilber

Beitragvon Juliane » Sonntag 18. Dezember 2011, 17:02

Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V.(DGAUM)

Umweltmedizinische Leitlinie: Quecksilber

"Differenzialdiagnostik [17-21]

Umweltbedingte Quecksilbervergiftungen sind ausgesprochen selten. Selbst bei umfangreicher

Amalgamversorgung finden sich nur in wenigen Fällen Quecksilberkonzentrationen im Bereich des HBM-IWertes

oder nachweisbare krankheitsursächliche Allergien auf Amalgambestandteile. Erfahrungsgemäß wird

bei unklaren Beschwerden viel zu häufig zunächst an Amalgamfüllungen als Ursache gedacht und eine

zahnärztliche Amalgamentfernung bzw. sogar eine "Entgiftung" eingeleitet, von denen der Patient nicht

profitiert. Erfahrungsgemäß setzen insbesondere Allergiker und Patienten mit psychosomatischen,

neurologischen und psychiatrischen Beschwerden unberechtigte Hoffnungen auf entsprechende

Behandlungen. Jeder Patient mit dieser Fragestellung muss daher differenzialdiagnostisch besonders

gründlich auf wahrscheinlichere andere Krankheiten untersucht werden, um nicht deren Klärung und

wirksame Behandlung zu verhindern. Das Spektrum der in Betracht zu ziehenden Differenzialdiagnosen ist

aufgrund der Unspezifität vieler u. a. auch durch Quecksilber verursachter Allgemeinsymptome (Müdigkeit,

Abgeschlagenheit, Reizbarkeit…) außerordentlich groß. Leichter fällt die Abgrenzung gegenüber definierten

internistischen und neurologischen Erkrankungen, wie z. B. Glomerulonephritis, Hyperthyreose, essenzieller

Tremor, multiple Sklerose, Morbus Parkinson etc....."

Erarbeitet von:

H. Lichtnecker, Düsseldorf, M. Weihrauch, Hannover (2002), R. Schiele, Jena (2009)

Diskutiert in der AG Klinische Umweltmedizin der DGAUM

Verabschiedet vom Vorstand der DGAUM am 02. Februar 2009

http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/002-023_S1_Umweltmedizinische_Leitlinie__Quecksilber_02-2009_02-2014.pdf


Stand: 01.02.2009 , gültig bis 01.02.2014

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/002-023.html
Juliane
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