Ethylbenzol, Addendum [BAT Value Documentation in German language, 2007]
J. AngererPublished Online: 31 JAN 2012
"..Ethylbenzol wurde von der Arbeitsstoff- Kommission 2001 in die Gruppe von Stoffen eingestuft, die „wegen erwiesener oder möglicher krebserzeugender Wirkung Anlass zur Besorgnis geben” (Kategorie 3A) (Greim 2001). Die Eingruppierung des Ethylbenzols nach Kategorie 3 A stützt sich auf Studien des US National Toxicology Program (NTP 1992, 1999). Aufgrund dieser Eingruppierung des Ethylbenzols als möglicherweise krebserzeugende Substanz wurde der BAT-Wert für Ethylbenzol 2003 ausgesetzt. Nach erneuter Evaluation ist die Möglichkeit zur Ableitung einer EKA-Korrelation zwischen innerer und äußerer Belastung gegeben, da zum einen jahrzehntelange Erfahrungen beim Umgang mit Ethylbenzol an Arbeitsplätzen vorliegen, zum anderen umfangreiche Tierversuche hinreichende toxikologische Erkenntnisse aufgezeigt haben, so dass eine solche Korrelation gerechtfertigt werden kann..."
In Experimenten mit 24 jungen und gesunden Männern wurden verschiedene Aspekte akuter Wirkungen von Ethylbenzol im Expositionslabor untersucht.
... Wirkungen bei 4-Stunden-Expositionen mit einem konstanten Niveau von 10 mL/m3 (Nähe Geruchsschwelle) wurden verglichen mit denen bei einem wechselnden Niveau zwischen 10 und 190 mL/m3 (Mittelwert 98 mL/m3). Aspekte der Geruchsqualität /-intensität (van Thriel et al. 2002a, 2002b), der erlebten Lästigkeit und deren Assoziationen zu Geruch bzw. Irritationen (Seeber et al. 2002; van Thriel et al. 2003a) wurden behandelt. Im Vergleich zu anderen parallel untersuchten Lösungsmitteln (z. B. 2-Butanon, Isopropanol, 1-Octanol, 2-Ethylhexanol) ergeben sich bei Ethylbenzol hohe Bewertungen für unangenehme Geruchsempfindungen und für das Erleben von Lästigkeit. Reizerscheinungen an den Augen wurden in geringem Umfang berichtet, das Niveau der Symptomangaben lag jedoch deutlich über den Ausgangslagen....
"..Die Autoren schlussfolgern, dass im Vergleich zu umweltbezogenen Standards der Lästigkeitsbewertung (DIN-VDI 3883) bei Einhaltung des ehemaligen MAK-Wertes von 100 mL/m3 (Kurzzeitwert 200 mL/m3) ein kritisches Niveau erreicht wird, welches überwiegend vom unangenehmen Geruch und nicht von Irritationen an den Augen- oder Nasenschleimhäuten abhängt..."
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/3527600418.bb10041d0014/full