Der Leidensdruck der Betroffenen...

Der Leidensdruck der Betroffenen...

Beitragvon Kai Uwe » Sonntag 22. Januar 2006, 12:50

"Menschen mit MCS haben einen hohen Leidensdruck" taucht immer wieder auf in den Schriften derjenigen, die MCS Betroffene psychiatrisieren.

Die Multiple Chemikalienüberempfindlichkeit (MCS) wird übereinstimmend im Sinne einerArbeitshypothese als eine komplexe Gesundheitsstörung betrachtet. Das bedeutet, dasszahlreiche Symptome - für MCS spezifische Symptome ode r gesundheitliche Störungengibt es allerdings nicht - seitens mehrerer Organe bzw. Organsysteme beobachtet werdenkönnen. Dabei handelt es sich nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand in erster Linieum subjektiv wahrgenommene, uncharakteristische Beschwerden, hinter denen sich ausdifferentialdiagnostischer Sicht jeweils viele definierte Erkrankungen verbergen können (s.Kapitel 3, Zwischenergebnisse des bayerischen Forschungsvorhabens). MCS-Patientenbedürfen einer sorgfältigen, interdisziplinär angelegten Diagnostik unter Einschluss aller-gologischer Testverfahren. Menschen mit MCS haben einen großen Leidensdruck. Sie fühlen sich in ihrer Gesundheitz.T. so stark beeinträchtigt, dass sie zunehmend weniger in der Lage sind, am ge-sellschaftlichen Leben teilzunehmen. Zu sozialen Defiziten kommen häufig wirtschaftlicheEinbußen, wenn der Beruf nicht mehr oder nur noch eingeschränkt ausgeübt werden kann.In dem Bestreben, giftigen Einflüssen aus dem Wege zu gehen, geraten diese Patientenzunehmend in Isolation und damit in einen nur schwer zu durchbrechenden Teufelskreis.Behandelnde Ärzte befinden sich in einem Dilemma zwischen der offensichtlichen Not derPatienten und den noch bestehenden Kenntnisdefiziten.

Umweltforum Bayern Arbeitskreis "Umwelt und Gesundheit"
Empfehlung Nr. 12 zum Multiple Chemical Sensitivity Syndrom, 2000
Kai Uwe
 

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