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Psychiatrisierung von MCS

BeitragVerfasst: Samstag 10. November 2007, 18:00
von Amazone
Jetzt schlägt's aber dreizehn!

Gesundheitswesen 2007; 69
DOI: 10.1055/s-2007-982875
Unseriöse Diagnostik und Therapie bei vermeintlichen Umweltkrankheiten
HR Röttgers1, S Nedjat2
1 Gesundheitsamt Landkreis Vechta
2 Christoph-Dornier-Klinik für Psychotherapie, Münster

Problemstellung

Die überwiegende Mehrzahl der Patienten, die an den sogenannten „neuen Umweltkrankheiten“ wie SBS (Sick Building Syndrom) und MCS (Multiple Chemical Sensitivity) leiden, weisen weder organische Erkrankungen noch toxikologische oder allergologische Belastungen auf; die RKI-Studie zu MCS hat darüber hinaus keinen Hinweis auf metabolische Veränderungen wie z.B. Enzympolymorphismen ergeben.

Demgegenüber ist eine erhebliche und zeitlich bereits weit vorangehende psychiatrische Morbidität häufig.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist daher das Konzept, solche Umweltkrankheiten bei vielen Patienten als Sonderform einer somatoformen Störung zu begreifen, für Krankheitsverständnis und Behandlung am ergiebigsten.

Allerdings versuchen Netzwerke von Ärzten und nichtärztlichen Anbietern, diese Patienten teils aus subjektiver Überzeugung, teils wirtschaftlichem Interesse als „chronisch Umweltkranke“ in Abhängigkeit von ihren Dienstleistungen zu bringen und von der Inanspruchnahme psychotherapeutischer Hilfen abzuhalten.

Mitbehandelnde Ärzte, aber auch umweltmedizinische Beratungsstellen sind über die in diesem Zusammenhang eingesetzten angeblichen diagnostischen und therapeutischen Verfahren nicht immer ausreichend informiert.

Überblick über Verfahren in der Pseudo-Umweltmedizin:

Es werden die gängigsten Verfahren vorgestellt, die von unseriösen Anbietern an vermeintlich umweltkranken Patienten angewandt werden. Neben einer Darstellung der Kosten und Risiken werden auch exemplarisch die weitreichenden individual- und sozialmedizinischen Konsequenzen illustriert.

Zusammenfassung

Patienten mit vermeintlich umweltbedingten Störungen werden oftmals Opfer unseriöser Praktiken in Diagnostik und Therapie. Diese können pseudo-schulmedizinisch, aber auch alternativmedizinisch ausgestaltet sein. Neben finanziellen Einbußen und gesundheitlichen Gefährdungen perpetuieren solche Praktiken unzutreffende subjektive Krankheitsmodelle und verhindern eine fundierte Diagnostik und Behandlung.

Link zu den sogenannten Pseudotherapien ist der Gipfel!! Link folgt.
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Amazone

Link zur Röttgers Psychiatrisierung von MCS

BeitragVerfasst: Samstag 10. November 2007, 18:02
von Amazone
http://www.akademie-sozialmedizin.de/downloads/06.09.07.d.roettgers.pdf
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Psychiatrisierung von MCS

BeitragVerfasst: Samstag 10. November 2007, 21:45
von Clarissa
diese broschüre ist echt der härtefall, soviel zynismus und böshaftigkeit auf einem haufen habe ich noch nie vorher gesehen.
da kann man eigentlich nur dem verfasser dieser info unsere nicht vorhandene krankheit wünschen.

Röttgers - Psychiatrisierung von MCS

BeitragVerfasst: Samstag 10. November 2007, 22:56
von Amazone
Die Härte ist auch der Lobgesang der FH Münster über diesen Herrn, der neu berufener Professor am Fachbereich Sozialmedizin der FH Münster ist. Vorher war er Leiter des Gesundheitsamtes und Geschäftsführer des Sozialpsychiatrischen Verbundes im Landkreis Vechta. In der Pressemitteilung der FH Münster u.a. nachzulesen: Er kann es nicht leiden, wenn unseriöse Ärzte und Heilpraktiker angeblich lebensbedrohliche Vergiftungen und Umweltschäden vorspiegeln, um Dauerpatienten gewinnen zu wollen.

Und so einer indoktriniert dann die Studenten!

Nachzulesen unter:

https://http://www.fh-muenster.de/hochschule/aktuelles/meldungen/meldung.php?id=3219
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Amazone

Fall für Miss Marble

BeitragVerfasst: Sonntag 11. November 2007, 14:39
von Mary Poppins
Dem Krimifetischisten sollte Miss Marble auf die Spur gehen!


Pressemitteilung:
Ein vielseitiger Mediziner am Fachbereich Sozialwesen

Hanns Rüdiger Röttgers ist neu berufener Professor an der Fachhochschule Münster
Dr. Hanns Rüdiger Röttgers ist neu berufener Professor am Fachbereich Sozialwesen der FH Münster.

Bild in hoher Auflösung Münster (17. August 2007). Gleich vier Studiengänge hat der vielseitige Mediziner erfolgreich abgeschlossen. Nun ist er selbst Professor am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster.

Prof. Dr. Hanns Rüdiger Röttgers übernimmt hier zum Wintersemester das Lehrgebiet Gesundheitswissenschaft und Sozialmedizin. „Ich bin neugierig auf die Kommunikation in einem multiprofessionellen Dozentenkollegium“, freut sich Röttgers.

In der Forschung möchte er Akzente auf die ethische Fundierung, Transparenz und Verbraucherschutz im Gesundheitswesen setzen. Dafür ist er in Wissenschaft und Praxis bestens gewappnet. Röttgers hat an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Medizin studiert und in seiner Dissertation die Wirkung und Beurteilung von Strahlen- und Chemotherapien untersucht.

Es folgte ein Magisterstudium der Politikwissenschaften an der Fernuni Hagen mit den Nebenfächern Geschichte und Rechtswissenschaften. An der Universität Kaiserslautern hat Röttgers dann das Studium Management von Sozial- und Gesundheitseinrichtungen mit dem Hochschulzertifikat abgeschlossen. Ein Master of Advanced Studies in Applied Ethics der WWU Münster rundet sein Profil als Wissenschaftler ab.

Bevor er an die FH Münster berufen wurde, war Röttgers Leiter des Gesundheitsamtes und Geschäftsführer des Sozialpsychiatrischen Verbundes im Landkreis Vechta. Da blickte der mittlerweile 44-Jährige bereits auf eine Facharztqualifikation für Öffentliches Gesundheitswesen, Psychiatrie und Psychotherapie sowie Umweltmedizin zurück. Münster ist eine Konstante seines beruflichen Werdegangs. So gehört auch die Uniklinik zu seinen bisherigen Arbeitgebern.

Sein breit gefächertes Wissen führt Röttgers in seinen Publikationen zusammen, etwa über die Manipulation und finanzielle Ausbeutung uninformierter Bürger. Verständlicherweise kann er es nicht leiden, „wenn unseriöse Ärzte und Heilpraktiker angeblich lebensbedrohliche Vergiftungen und Umweltschäden vorspiegeln, um Dauerpatienten zu gewinnen.“

Er verfolgt die wachsende Verschulungstendenz der akademischen Ausbildung kritisch und hofft auf Studierende, die sich trotz des zunehmenden Zeitdrucks für interdisziplinäre Fragen begeistern.

Der neu berufene Professor ist verheiratet und Vater zweier Töchter. „Die freie Zeit, die mir die beiden lassen, nutze ich für meine Hobbies“, verrät er, „nämlich gute Krimis und die klassische Fotografie mit mechanischen Kamerasystemen der 50er und 60er Jahre.“



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