Experte Thomas Eickmann 2007 in der FR

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Beitragvon Juliane » Montag 21. Juli 2008, 09:35

Aus aktuellem Anlass ein Textausschnitt aus dem Artikel
"Wenn Parfüm zur Ohnmacht führt"


"Wenn Parfum zur
Ohnmacht führt
MancheMenschen vertragen keine Chemikalien

Von Frauke Haß

Doch was ist MCS? Professor Thomas
Eikmann vom Institut für Hygiene
und Umweltmedizin an der Uni
Gießen fasst es so zusammen: „Es
gibt MCS-Patienten, aber MCS als
Krankheitsbild gibt es nicht.“

„Wir haben MCS noch nicht
nachgewiesen“, sagt Eikmann,
räumt aber ein, dass von allen Patienten,
die die Umweltambulanz
aufsuchen, im Schnitt fünf Prozent
übrig bleiben, „bei denen wir
offen lassen müssen, was sie haben“.
Aber bei denmeisten Patienten,
die für sich reklamierten,wegen Chemikalien-
Belastung in der
Umwelt erkrankt zu sein, „finden
sich in deren Umgebung nur die
üblichenSchadstoff-Konzentrationen,
denen wir alle ausgesetzt
sind: Sie haben auch kein besonderes
Geruchsvermögen“. Der Stoffwechsel
sei normal. „Alles, was
die Patienten angeben, können
wir wissenschaftlich nicht nachweisen“,
bilanziert Eikmann.

„Sie psychiatrisieren mich!“
Den Vorwurf kennt Eikmann zur
Genüge:„Die Patienten wollen unbedingt
einen Bezug zum Umweltbereich
herstellen. Psychische Ursachen lehnen sie ab.“
Eikmann unterscheidet
zwischen somatischen
und psychosomatischen Ursachen
für die Symptome der Patienten:
„Echte psychiatrische liegen unter
einem Prozent.“ Zu den somatischen gehörten Schilddrüsenüberfunktion,
Allergien, chronische
Lungenerkrankungen, Rheuma,
Asthma, chronischer Schnupfen,
selten auch ein Immundefekt.



Warum viele Betroffene Geruchswahrnehmungen inS ymptome
umsetzten, „wissenwir nicht“,
sagtEikmann.Da genüge es,an einer
Parfümerie vorbeizugehen,
Autoabgase oder Putzmittel zu
schnuppern oder eine frische Zeitung
aufzuschlagen – und schon
gehe es los: Müdigkeit,Konzentrationsstörungen,
Kopfschmerzen,
brennendeAugen,RachenundNasenschleimhäute,
Atemnot, Ohnmacht,
kribbelnde Hände, Füße,
Beine, geschwollene Füße, Gelenk-
und Ganzkörperschmerzen.
Farb-oderKlebstoff-Ausgasungen
in einer frisch renovierten
Wohnung können auch eine Ursache
sein. Eine leicht zu behebende:
„Da helfen manchmal schon
vierWochen Urlaub.“


In der Krankengeschichte vieler
MCS-Patienten fänden sich schon
vor den MCS-Symptomen psychische
Probleme, so Eikmann:
„Die Patienten lehnen das allerdings
klar ab.“


Thomas Eikmann weiß genau,
wie sehr die Patienten leiden.

„Wenn jemand chronisch Schmerzen
hat, hat das psychische Folgen:
Er ist deprimiert, hat Angst:

„Viele gehen nicht mehr aus dem
Haus. Sie bauen sich aufwendige
Schutzvorrichtungen, tragen
Atemschutzmasken.“

Die Verhaltenstherapie,
die die Gießener anbieten,
soll den Patienten helfen,
„wieder normal zu leben“.

Eikmann ärgert sich über manche
niedergelassenen Ärzte: „Die
diagnostizieren MCS und verschreiben
Vitaminpräparate. Dabei
klärt die Diagnose MCS gar
nichts, weder,was für eine Krankheit
jemand hat, noch, was man
dagegen tun kann.“

Manche Patienten
hätten eine Bindung an ihre
Ärzte, „wie an eine Sekte“.

Sein Team versuche den Patienten andere
Erklärungsmuster zu geben,
„um sie aus dem Teufelskreis herauszukriegen“.
So sollen sie versuchen,
Gerücheauszuhalten, „ohne
gleich umzufallen. Die müssen
aus der sozialen Isolierung raus.“
Das sieht auch Nowak so. „Es
bringt nichts, sich den Kopf darüber
zu zerbrechen, warum etwas
nichtgeht.WirmüssendenBetroffenen
helfen, sich Teile desAlltags
zurück zu erobern.“ Vielleicht gebe
es für eine Sekretärin, die Parfüm-
Ausgasungen nicht ertragen
kann, ein separates Büro mit alten
Möbeln, die nicht mehr riechen.
Oder sie kann einenTeilderArbeit
zu Hause erledigen."


Dieser Text entstammt dem Artikel "Wenn Parfüm zur Ohnmacht führt", der am 3. Novemer 2007 in der FR erschien.
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Beitragvon Maria Magdalena » Montag 21. Juli 2008, 15:02

Zitat: \" manche Patienten hätten eine Bindung an ihre Ärzte, \" wie an eine Sekte \". \"

Welche Sekte meint er denn? Doch nicht die \"Chemiefanatiker-Sekte\"?

Was für ein penetrant stumpfsinniger einfallsloser Ausdrucksstil!

( darf ich das so lassen? ) :o)
- Editiert von Maria Magdalena am 21.07.2008, 15:04 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Montag 21. Juli 2008, 15:23

Zitat: \" warum viele Betroffene Geruchswahrnehmungen in Symptome umsetzen wissen wir nicht, sagt Eikmann \".

Also er gibt zu, dass es viele Betroffene gibt und diese vielen Patienten alle das gleiche Syndrom aufweisen, und zwar führen die Wahrnehmungen ganz bestimmter Gerüche, nämlich solcher aus Drogerien, Putzmitteln und Autoabgasen ( alle sind Quellen nachgewiesenermaßen hoch schädlicher Schadstoffe ), zu schweren Symptomen.

Wie können Hunderte, Tausende und sogar Millionen von Menschen solche Symptome haben? Warum behaupten die Chemie-Lobbyisten, diese Symptome seien psychisch?

Wenn es wirklich so wäre, dann müssten wir es mit einer Massenhysterie zu tun haben. Sind dann die Kinder mit MCS und die durch Chemikalien geschädigten Bienen, Robben, andere Tiere, Bäume und andere Pflanzen alle hysterisch?

Seltsame Logik einer kleinen Interessen-Gruppe.
- Editiert von Maria Magdalena am 21.07.2008, 15:25 -
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Beitragvon Butterfly » Montag 21. Juli 2008, 20:09

Also, wenn ich das so lese, was dieser "Experte Eikmann" so von sich gibt. Der hat echt überhaupt keine Ahnung, was es heißt innerhalb von einigen Monaten so gut wie ganz aus dem aktiven Leben herausgerissen zu werden. Glaubt der wohl, dass wir uns wirklich freiwillig von allem zurückziehen? Ich würde liebend gerne wieder in mein Auto (auf das ich früher stolz war und es heute nicht mehr vertrage) steigen, und einfach irgendwo was mit meiner Freundin unternehmen (Bummeln, Kaffee trinken, Einkaufen) so wie früher. Die, die mich kennen, wissen das auch. Ich hatte sogar, als das Ganze losging, noch vor wieder das Arbeiten anzufangen. Ich bin weiß Gott kein Mensch der sich einfach nur zurückzieht und sich irgendwas einbildet. Im Gegenteil ich gehe oft bis an meine Grenzen - mit dem Ergebnis immer wieder dabei auf die Schnauze zu fallen.
Dieser Herr Eikmann müsste wohl selbst mal für kurze Zeit so etwas mitmachen, ich denke, dann würde er sich mit seinen Äußerungen ein wenig zurückhalten.

Was den Stoffwechsel anbelangt: da hätte ich sogar vorher/nachher Aufnahmen aufzuweisen....
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 22. Juli 2008, 13:23

Einige zynische Bemerkungen von Prof. Eikmann:

1) " Es gibt MCS-Patienten, aber MCS als Krankheitsbild gibt es nicht. "

Kommentar: Das Krankheitsbild MCS ist schon längst von anderen Kollegen von Herrn Eikmann beschrieben worden ( s. Cullen et al. ).

2) " Es finden sich in deren Umgebung nur die üblichen Schadstoff-Konzentrationen, denen wir alle ausgesetzt sind. "

Kommentar: Herr Eikmann hat wohl vergessen, dass es sich bei MCS um eine Chemikalien-Sensitivität handelt, bei der schon kleine Mengen von Schadstoffen schwere Symptome auslösen. Diese Überempfindlichkeit hat sich erst nach längerer Exposition mit höheren Konzentrationen von Chemikalien entwickelt. Diese höheren Mengen können nach einer bestimmten Zeit nicht mehr gemessen werden.

3) MCS-Patienten " haben auch kein besonderes Geruchsvermögen ".

Kommentar: Der angebliche, oder, wie sich Ekmann selbst auszudrücken pflegt, " reklamierte " umweltmedizinische Experte Eikmann verwechselt eine krankhaft veränderte Geruchswahrnehmung, die s. g. Kakosmie oder Hyperosmie, mit einem sehr guten, d. h. starken Geruchsvermögen.

4) In der Krankengeschichte vieler MCS-Patienten fänden sich schon vor den MCS-Symptomen psychische Probleme.

Kommentar: Herr Eikmann spielt hier in verantwortungsloser Weise mit dem Begriff " psychisch ". Jeder Mensch hat in seinem Leben hin und wieder psychische Probleme. Herr Eikmann wird da bestimmt keine Ausnahme sein. Trotzdem kann man Krankheiten haben, die nichts mit psychischen Problemen zu tun haben. Psychische Probleme sind schließlich etwas anderes als psychische Störungen oder psychische Krankheiten, nicht wahr? Diesen Unterschied müsste ein Mediziner eigentlich kennen.
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Beitragvon Lucca » Dienstag 22. Juli 2008, 14:11

Hallo Maria Magdalena,
Deine Ausführungen bestätigen Prof. Eikmann müsste dringend die gesetzlich vorgeschriebene Weiterbildung
wahrnehmen. Oder gilt das für Professoren nicht?
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 22. Juli 2008, 23:44

Weitere zynische Aussagen von Prof. Eikmann:

1) Manche niedergelassenen Ärzte \" diagnostizieren MCS und verschreiben Vitaminpräparate. Dabei klärt die Diagnose MCS gar nichts, weder was für eine Krankheit jemand hat noch was man dagegen tun kann. \"

Kommentar: die Diagnose MCS wird nach ganz bestimmten festgelegten Kriterien ( Cullen ) gestellt und bedeutet, dass jemand gegen Chemikalien sensibel ist und sie nicht verträgt. Es ist auch schon geklärt worden, was man dagegen tun kann, nämlich CHEMIKALIEN MEIDEN! Darüber gibt es hier im CSN-Forum und auf den weiteren CSN-Seiten genügend Informationen und Literatur-Tipps. Man braucht nur CSN-Deutschland anzuklicken.

2) Die Verhaltenstherapie soll den Patienten helfen, \" wieder normal zu leben \". So sollen sie versuchen Gerüche auszuhalten, \" ohne gleich umzufallen \".

Kommentar: Herr Eikmann, wie kommen Sie darauf, MCS-Kranken solche Praktiken vorzuschlagen und sie auch noch öffentlich zu propagieren? Haben Sie keine Angst vor dem Gesetz? Die Menschenrechts-Gesetze verbieten ausdrücklich Menschen zu quälen und zu diskriminieren. Das gilt noch mehr für kranke Menschen.

3) Farb- oder Klebstoff-Ausgasungen in einer frisch renovierten Wohnung können auch eine Ursache sein. Eine leicht zu behebende: \" Da helfen manchmal schon vier Wochen Urlaub. \"

Kommentar: Und schon wieder falsch geraten, Herr Eikmann! MCS ist eine schwere chronische Erkrankung, die mit 4 Wochen Urlaub nicht kuriert werden kann. Leider!
- Editiert von Maria Magdalena am 22.07.2008, 23:46 -
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