Aus für das Umweltsurvey des Umweltbundesamtes

Aus für das Umweltsurvey des Umweltbundesamtes

Beitragvon Konstantin » Montag 22. September 2008, 14:18

Kein anderes Land hat so beispielhaft Daten zur Schadstoffbelastung der Bevölkerung gesammelt wie Deutschland. Doch nun droht dem Umweltsurvey des Umweltbundesamtes das Ende.

Deutsche Wissenschaftler sind die Stars in der Umwelttoxikologie. Kein anderes Land hat so beispielhaft und so lange Daten zur Schadstoffbelastung der Bevölkerung gesammelt. Darum ist der Umweltsurvey, der seit 20 Jahren am Berliner Umweltbundesamt (UBA) läuft, Vorbild für das Human-Biomonitoring der USA und der Europäischen Union. Auch der Wissenschaftsrat hat die Arbeit der UBA-Forscher evaluiert und für gut befunden.
Doch all die Lorbeeren scheinen dem zuständigen Ministerium nichts zu gelten. Dem Umweltsurvey droht das Aus. "Das Ministerium möchte die Studie Ende 2008 auslaufen lassen", sagt Marike Kolossa-Gehring, die seit zwei Jahren den Umweltsurvey leitet. "Das ist eine Katastrophe", klagt Jürgen Angerer, Ökotoxikologe an der Universität Erlangen-Nürnberg und einer der Wegbereiter des Monitorings.
Über die Gründe wird viel spekuliert. Wird es dem Staat zu teuer? Stehen persönliche Karrieren dahinter? Aus dem Umweltministerium ist lediglich zu erfahren: "Wir sind bemüht, die gesundheitsbezogene Umweltbeobachtung in ihrer Effizienz zu steigern. Hierzu wird im Augenblick ein Konzept erarbeitet." Wie das genau aussehen soll, ist ungewiss.

Süddeutsche Zeitung, 19.12.2007

Weiter: http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/708/148357/
Konstantin
Fingerwundschreiber
 
Beiträge: 787
Registriert: Samstag 16. Oktober 2004, 20:50

Aus für das Umweltsurvey des Umweltbundesamtes

Beitragvon Juliane » Montag 22. September 2008, 16:29

"Ohne den Umweltsurvey ließen sich die Umweltrisiken der Deutschen nicht richtig abschätzen, warnen Wissenschaftler und Umweltverbände daher unisono. Patricia Cameron vom Bund für Umwelt und Naturschutz meint etwa: "Wir brauchen den Umweltsurvey dringend." Und für Hermann Kruse, Toxikologe an der Universität in Kiel und Mitglied in der Kommission "Human-Biomonitoring" am UBA, ist der Umweltsurvey "wertvolles Material, das man nicht einfach wegwerfen darf".

http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/708/148357/6/



Sie haben Daten gesammelt, aber was haben sei damit gemacht?



Für Fahrradhelme, gegen Solarium" titelte die FR einen Bericht zu den Konsequenzen der
KiGGS-Studie zur Kindergesundheit, die das Robert-Koch-Institut erarbeitet hatte.


"Die Gesundheit von Kindern soll stärker gefördert werden. Die Bundesregierung hat dazu am Dienstag ein groß angelegtes Aktionsbündel beschlossen. Sie setzt dabei weniger auf Gesetze, als vielmehr auf Appelle und Aufklärungskampagnen.


Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen dabei soll auch die psychische Verfassung überwacht werden.
Sensibilität dafür geschärft werden, dass Obst und Gemüse und Bewegung gut tut
Ob und wie gefährlich allzu häufiges Handy-Telefonieren für Kinder ist, sollen Studien noch ergründen.
Verschärft werden sollen auch die Pharmavorschriften. Bislang werden nach Expertenschätzungen mehr als 50 Prozent aller bei Kindern eingesetzten Medikamente verabreicht, ohne dass sie dafür zugelassen sind
Überdies soll stärker dafür geworben werden, dass Kinder auf dem Fahrrad oder auf Inline-Skatern Helme sowie Schoner tragen
Im Umweltministerium ist bereits ein Gesetzentwurf in Arbeit, der für Jugendliche unter 18 Jahren ein Verbot vorsieht, sich in Solarien zu bräunen"

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1340880&sid=be8f7d1fa63023cf0e6cc5c98d6ac51b



In der "Zeit" kann zum Thema lesen man lesen: "Gesundheitsvorsorge: Bund will Sonnenbankverbot für Minderjährige

Angesichts des Anstiegs des sogenannten "Komasaufens" bei Minderjährigen signalisierte Schmidt Zustimmung für Experten-Forderungen nach einem Werbeverbot für Alkoholika. Allerdings bedürfe es einer europäischen Strategie"

http://www.zeit.de/news/artikel/2008/05/27/2538911.xml



Die "Welt" schreibt unter der Überschrift "Bundes-Strategie für Kindergesundheit beschlossen"

"Grünen-Fraktionschefin Renate Künast kritisierte in der «Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen» (Mittwoch), Schmidt gehe das ernste Thema «mit ein paar lauwarmen Einzelmaßnahmen» an. FDP- Experte Detlef Parr warnte, ohne einem Ausbau bestehender Initiativen habe die Initiative nur einen Placebo-Effekt. Die Linke-Expertin Diana Golze kritisierte: «Ohne ein Konzept zur aktiven Armutsbekämpfung sind die Regierungsbeschlüsse nicht viel mehr als heiße Luft.»"

http://newsticker.welt.de/index.php?channel=pol&module=dpa&id=17873920
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54


Zurück zu Goldene Zitrone der Umweltmedizin

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste