Hier eine Aussage von Prof. Altmeyer, der das Krankheitsbild Lichtallergie beschreibt ohne zu psychopathologisieren:
"Die Patienten müssen praktisch nachts leben. Dadurch ist das soziale Miteinander nicht mehr möglich." Ursache für eine solche chronische aktinische Dermatitis sind in der Regel Medikamente wie Psychopharmaka oder Antibiotika. Aber auch Süßstoff kann diese Überempfindlichkeit der Haut gegen Sonnenlicht bewirken. Schon eine kleine Menge Tageslicht genügt dann, um eine Art schweren Sonnenbrand mit Pusteln und Bläschen hervorzurufen. "Ich kann mir schon vorstellen, das so etwas jemanden in die Verzweiflung treiben kann", sagte Altmeyer
"Wenn man gesund ist, kann man die Belastung überhaupt nicht nachvollziehen." Etwa ein Promille der in Hautarztpraxen behandelten Patienten sind von dieser schweren Form der Lichtallergie betroffen, schätzt Altmeyer. Behandelt werden können bei ihnen meist nur die Symptome, etwa mit Kortison. Sonst bleibt den Patienten nur, das Tageslicht zu meiden"
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/astuecke/21057/index.html
Und hier Prof. Schlauder,die zwar einräumt:
"Trotz dieser vielfältigen Möglichkeiten kann die Behandlung der Lichturtikaria schwierig sein."aber doch schlussendlich eine zu folgeneden Aussagen kommt:
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"Nichtdermatologische Therapieansätze: Ein Leben in ständiger Angst vor Tageslicht und künstlichen Strahlen kann – wie bei Patienten mit chronisch aktinischer Dermatitis bekannt – Depressionen begünstigen, die bis hin zum Suizid gehen (16).
Bei einem Drittel der Patienten mit chronischer Urtikaria wurden Depression oder Depressivität gefunden. Dabei traten seelische und körperliche Symptome parallel auf (12). Depression führt nicht selten zu verstärkter Wahrnehmung von unangenehmen Empfindungen wie Hautbrennen (9, 10). Bei einem Teil der Patienten mit chronischer Urtikaria spielen psychosoziale Faktoren, auslösend oder begleitend, eine Rolle. Diese Beobachtungen kann man auch auf die seltene Sonderform einer chronisch verlaufenden Urtikaria, die Lichturikaria, übertragen. Deshalb ist es in Abhängigkeit von der individuellen Situation sinnvoll, zur Behandlung der Lichturikaria einen Psychiater, Psychosomatiker oder Psychotherapeuten hinzuzuziehen"
Schauder, Silvia,
Photodermatologie: Was sich hinter einer vermeintlichen „Lichtallergie“ verbergen kann
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=32589
Was Prof. Gieler vom Zentrum für psychosomatische Medizin in Gießen zum Selbstmord Hannelore Kohls zu sagen hat:
http://www.scientificjournals.com/sj/ufp/Pdf/aId/4340
"Warum musste Hannelore Kohl sterben, und was hat eine Lichtallergie mit Psychosomatik zu tun?", fragt Prof. Uwe Gieler in Umwelt Forsch Prax 6 im Jahr 2001.
Nachdem er erwähnt, dass "Penicillin, wie viele andere Medikamente auch in der Lage ist, durch Licht eine photo- bzw. lichtallergische Reaktion zu entwicken," beharrt er auf der Psychosomatik: " Die Symbolik der Erkrankung, die ihr (H.K.) dazu verhalf die ungeliebte und mit schmerzlicher Erfahrung verbundene Medienöffentlichkeit zu meiden, drückte sich nachhaltig in der Erkrankung aus. Die Medizin erlebt in letzter Zeit immer mehr Patienten, die anscheinend durch körperliche Reaktionen auf die 'feindliche Umwelt' ,hier das Licht und die Öffentlichkeit, reagieren. .... Hannelore Kohl hatte demnach eine somatoforme Störung... Ihr Körper scheint insofern psychologisch folgerichtig gehandelt zu haben, indem er ein Signal setzte, 'keine Lichtexposition - keine Öffentlichkeit mehr'."
Uwe Gieler scheint aber seine Theorie selbst nicht so ganz geheuer zu sein: "Zugegeben, im Detail und auf molekularbiologischer Ebene lässt sich diese These zunächst noch nicht nachweisen, schon gar nicht im einzelnen Patientenfall, und die Aussage bleibt deshalb im Bereich einer Spekulation" aber dann beruhigt er sich selbst :" Psychosomatische Medizin bietet auch dort noch Erklärungsansätze, wo sonst scheinbar keine Erklärungen mehr möglich sind."