Link zu der oben genannten Dissertation

Verfasst:
Montag 11. Mai 2009, 23:06
von Juliane
Die Frau Doktor hat viel Literatur versammelt in ihrer
Fragebogengestützte Auswertung von Patienten mit
umweltmedizinischen Gesundheitsstörungen
Sirah Christine Athena Pallas
genehmigte Dissertation.
Vorsitzender: Univ.-Prof. Dr. D. Neumeier
Prüfer der Dissertation:
1. apl. Prof. Dr. B. Eberlein
2. Univ.-Prof. Dr. H. Behrendt
Unter den Begriffen „Öko-Syndrom“, „Multiple Chemikalien Sensitivität“ (MCS) oder
„Idiopathische Umweltintoleranz“ (IUI) wird ein Komplex heterogener Körperbeschwerden
zusammengefasst, welcher sich durch vom Patienten selbstvermutete
Unverträglichkeitsreaktionen gegenüber verschiedenste Umweltschadstoffe auszeichnet.
Zur Ätiopathogenese von MCS/IUI existiert eine Vielzahl von Theorien mit
arbeitshypothetischem Charakter. Die große Vielzahl auslösender Substanzen und die
Verschiedenartigkeit der klinische Symptome macht die Diagnose der MCS/IUI zu einer
Ausschlußdiagnose. Bislang existieren keine evidenzbasierten Therapiestrategien zur
Behandlung von Patienten mit MCS/IUI. Durch die deskriptive Analyse und statistische
Auswertung eines Fragebogens, der von umweltmedizinischen Patienten ausgefüllt wurde,
sollte in der vorliegenden Arbeit versucht werden, das Krankheitsbild von umweltbezogenen
Gesundheitsstörungen näher zu charakterisieren und prädisponierende Faktoren,
Leitsymptome oder häufige Komorbiditätsmuster zu bestimmen.
Die 87 Teilnehmer der vorliegenden Studie wurden aus dem Patientenkollektiv der
Sprechstunde für umweltbezogenen Gesundheitsstörungen der Klinik und Poliklinik für
Dermatologie und Allergologie der Technischen Universität München zwischen den Jahren
2001 bis Ende 2006 rekrutiert. Dabei war davon auszugehen, dass die Probanden unter dem
Krankheitsbild litten, das der Arbeitsdiagnose „Öko-Syndrom“ bzw. MCS/IUI entsprach.
Nach Auswertung des Fragebogens und der Vorbefunde der Patienten erfolgte im Rahmen
eines ambulanten Untersuchungstermins eine umfassende Anamneseerhebung und Befragung
zur vermuteten Exposition gegenüber Schadstoffen sowie eine körperliche Untersuchung
unter besonderer Berücksichtigung dermatologisch-allergologischer Aspekte. Es erfolgte
sowohl eine deskriptive als auch eine statistische Auswertung der Patientenangaben im
Fragebogen und der ergänzenden Vorbefunde bzw. Untersuchungen.
Zusammenfassend handelt es sich nach den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung bei
Patienten mit MCS/IUI überwiegend um Personen weiblichen Geschlechts, mittleren
Lebensalters und von höherem sozialen Status. Die Beschwerden dieser Patienten waren
meist erworben, chronisch und erzeugten subjektiv einen hohen Leidensdruck. Viele der
Patienten gaben eine Beschwerdedauer von über fünf Jahren an, wobei die Symptome
vermehrt an Wochentagen, während der Arbeitszeit und in geschlossenen Räumen empfunden
wurden. Von den Beschwerden waren dabei meist mehrere Organsysteme betroffen, am
häufigsten Nervensystem und Psyche – insbesondere mit den Symptomen Gedächtnis- und
Konzentrationsstörungen sowie Müdigkeit. Häufige Vorerkrankungen waren allergische
Beschwerden und atopische Erkrankungen, oft zeigten sich allerdings auch psychische
Vorerkrankungen. Die Patienten führten diese Beschwerden auf eine - meist nicht
objektivierbare - Belastung durch Schadstoffe in der Umwelt zurück, am häufigsten auf
Innenraumbelastung und Bedarfsgegenstände.
Insgesamt ergibt sich korrelierend mit einer Vielzahl anderer Veröffentlichungen auch in der
hier vorliegenden Studie kein für das Phänomen der MCS/IUI charakteristisches
Beschwerdemuster und kein systematischer Zusammenhang zwischen den angegebenen
Symptomen und den als Auslöser vermuteten Noxen. Ebenso konnte in Übereinstimmung mit
den bisherigen Erkenntnissen gezeigt werden, dass die Studienpatienten häufig an
psychischen Störungen leiden. Das diagnostische Vorgehen bei MCS/IUI sollte intensive und
umfangreiche interdisziplinäre Untersuchungen zum Ausschluss anderer Erkrankungen, die
sich häufig hinter dem Krankheitsbild verbergen können, beinhalten. In diesem
Zusammenhang ist unter anderem eine umfassende allergologische Diagnostik unerlässlich,
um allergische Reaktionen sowie nicht immunologische Überempfindlichkeitsreaktion als
Ursache der Beschwerden auszuschließen. Darüberhinaus muss eine ausführliche Anamnese
bezüglich Erkrankungen im psychiatrischen/psychosomatischen Bereich erfolgen. Bezüglich
der Therapiestrategien bei MCS/IUI sollte die Vermeidung der als relevant erkannten
Auslösefaktoren im Vordergrund stehen. In vielen Fällen kann auch eine
psychiatrische/psychosomatische Therapie indiziert sein. Ein entscheidender Grundsatz im
Umgang mit MCS/IUI Patienten ist es, den Patienten ernst zu nehmen und eine
vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung als Basis diagnostischer und therapeutischer
Bemühungen aufzubauen.
Literaturliste ab Seite 99
Ab Seite 112 im Anhang
Anhang 1: Umweltmedizinischer Fragebogen des Hessischen Zentrums für klinische Umweltmedizin Uni Giessen
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Verfasst:
Dienstag 12. Mai 2009, 05:12
von Mia
Die Behauptungen der Frau Doktor sind sehr ungenau und vage. So z.B. :
"Die Patienten führten die Beschwerden auf eine - meist nicht objektivierbare -Belastung mit Schadstoffen in der Umwelt......"
Für die Behauptungen der Dame müßten die Beschwerden schon "nie" objektivierbar sein oder mit 100%-tiger Sicherheit nachweislich ausgeschlossen sein.
Das aber kann sie nicht behaupten und nimmt so schwammige Begriffe wie oben genannt.
Sie sollte sich die häufig zugrundeliegenden MCS-Auslöser genau ansehen und sich
mit Labor- und Meßdaten vertraut machen sowie mit dem gerade erweiterten Katalog der Vereinten Nationen mit den verbotenen Schadstoffen der (Um-)Welt. Es sind bereits mehr als das sogenannte "Dreckige Dutzend" an hochgefährlichen Schadstoffen . Warum werden diese wohl verboten, liebe Frau Doktor? Weil sie so gesund sind?
Mia