Vorschlag für: MCS-DEFINITION ZW. AUFKLÄRUNG

Vorschlag für: MCS-DEFINITION ZW. AUFKLÄRUNG

Beitragvon Angel » Samstag 17. Dezember 2005, 15:27

MCS
Bei der MCS, der Multiple Chemical Sensitivity bzw. der Multiplen Chemikalien Sensibilität, handelt es sich um eine erworbene, sehr schwere Erkrankung, die nur mit wenig bekannten Krankheiten verglichen werden kann. (Erklärung v.Robert-Koch-Institut 2003)
Häufigkeit: 15-30 % der deutschen Bevölkerung haben leichte bis mittelschwere Symptome. (Entspricht 56 Mio. Betroffene in USA und 12 Mio. in Deutschland /NCR-USA)
Laut US-Studien, haben 4-6% der Bevölkerung schwere Symptome (Vergleichbar mit Europa)
MCS zählt zu der Gruppe der Umweltkrankheiten. Ebenso ordnet man dieser Gruppe auch Chronisches Müdigkeit Syndrom/CFS(nach CDC/WHO)(Teil der TE ab 3. Stufe) , SBS (WHO1982) Allergien, Sick-Building-Syndrom, Fibromyalgie, z.T. ADS& ADHS, Toxische Enzephalophatie/TE, Neurodermitis, Reaktive Depressionen u.v.m., zu.
MCS wird in den Kreis der Systemischen Entzündungen (Entzündungssyndrome) eingegliedert. Inflammatorische Prozesse führen zur Beschleunigung des Stoffwechsels, zur unzureichenden Energieversorgung und zur Freisetzung von starken Oxidantien (ROS) wie Peroxyd und Superoxid. Man spricht auch von einem toxisch induzierten Toleranzverlust gegenüber verschiedenster Noxen. Es ist eine chronische und nicht heilbare Krankheit deren Symptome triggerabhängig in mehreren Organen auftreten.
In der internationalen Statistik der WHO (ICD-10) ist MCS eine schwere Verletzung durch Vergiftung.
Die Symptomauslösefaktoren können zu irreversiblen Zellschädigungen, die unterschiedlich schwer ausgeprägt sind, führen. Sie reichen von Befindlichkeitsstörungen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen:
Sehstörungen, Bewusstlosigkeit, Schluckbeschwerden, Vermehrte Infekte der Nasennebenhöhlen, Schwindel, Periphere Neuropathien, Schleimhautreizungen, ZNS-Störungen, Konzentrationsstörungen, Taubheitsgefühle, Ausschlag, Müdigkeit trotz ausreichender Nachtruhe, unerklärliches Über- oder Untergewicht, Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln, Überempfindlichkeiten, schnell wechselndes Gewicht, intermittierende Schwellungen am Körper, Suchtsymptome, Hyperaktivität, Kollaps, Lichtempfindlichkeit, Verstopfung, Durchfall, Erbrechen, Gereizte Augen, Blähungen, Gelenkschmerzen, Gefäßentzündungen, Mitochondrienentzündung, Kollagenosen, Kopfschmerzen, Hitzegefühl im Kopf u.v.a.m.
Andere Krankheiten oder Allergien stellen keine Ausschlussdiagnose für MCS dar.
Bekannte Belastungs- und Auslösefaktoren, die durchaus in Wechselwirkung treten, sind:
· Chemisch-organische-Substanzen: Formaldehyd, PCP, PCB, Lindan, Pyrethroide, Dioxine, DDT, Chlor, Benzole, u.a.
· Schwermetalle: Quecksilber, Kupfer, Silber, Zinn, Palladium, Gold, Blei, u.a.
· Pilze, Viren, Bakterien: Candida albicans, Schimmelpilze, Eppstein Barr, u.a.
· Elektrizität: Elektrische Felder, Magnetische Felder, Elektromagnetische Felder
· Allergene: Blütenpollen, Nahrungsmittel- und Zusatzstoffe, Medikamente, Textilien, Kosmetika. Schmuck, Hausstaubmilben, u.a
Als typische Auslöser für Chemikaliensensibilität nennt das Canadian Health Network/Teil des Ministerium für Gesundheit die Inhaltsstoffe von:
Farben, Teppichböden, Plastik, Parfüm, Pflanzen, Rauch, Weichspüler, Waschmittel, Konservierungsstoffe, Preßspan , Reinigungsmittel, Toilettenpapier, Treibstoffe(Benzin, Diesel, Heizöl)
Die Diagnostik und Therapiemöglichkeiten unterstehen bisher dem Fachbereich der Umweltmediziner, Allergologen, Toxikologen, Ortholmolekularmedizinern, Ehrnährungswissenschaftlern, Ganzheitsmedizinischen Zahnärzte, Homöphaten und Dermatologen.
Niedergelassenen Ärzten fehlt meist die ausreichende Kenntnis um zielorientiert zu verfahren.
Es gibt klare Erkenntnisse, dass all diese Erkrankungen die gleiche Ursache haben könnten, nämlich eine Erschöpfung der Mitochondrien.
Kausalzusammenhänge lassen sich labordiagnostisch herbeiführen. Als Indikatoren gelten die Werte an:
· Homocystein , Malondialdehyd, C-reaktives Protein, Gluthation, Oxidationspotential / Superoxidismutase, Methionin, Kreatinin,Taurin, Sulfat
Für die Differentialdiagnostik greift man auf so genannte Fallkriterien zurück:
· Initiale Symptome im Zusammenhang mit einer belegbaren Expositionssituation (jedoch ggf. auch einschleichender Beginn)
· Die Symptome werden bei der gleichen Person durch unterschiedliche chemische Stoffe bei sehr geringen Konzentrationen (auf die andere Personen im Allgemeinen nicht mit Gesundheitsbeschwerden reagieren) ausgelöst
· Die Symptome stehen mit der Exposition in erkennbarem Zusammenhang. (Symptome durch Exposition reproduzierbar; Besserung bei Expositionskarenz)
· Die Symptomatik umfasst zahlreiche Organsysteme
· MCS liegt vor, wenn eine erhöhte, übermäßige oder ungewöhnliche Reaktion auf Schadstoffe, auftritt. Die Substanzen müssen nicht chemisch miteinander verwandt sein. MCS untersteht keinem Dosis-Wirkung-Prinzip. Allerdings verschwinden die Symptome nicht vollständig, wenn die Belastung nicht mehr gegeben ist. Die „Sensitivität“ kann sich jederzeit auf andere Stoffe ausdehnen. Die Betroffenen zeigen erhöhte Reaktion auf Stoffe im Vergleich zu anderen Personen.
Obwohl MCS u. a. durch die Bestimmung des Immunstatus objektiviert und in ihrem Verlauf eingestuft werden kann und sich ganz klar drei Phasen unterscheiden lassen (REA 1992, bei ASHFORD & MILLER 1998),
· Erhöhte Alarmbereitschaft ohne Beschwerden (Latenzphase)
· Erhöhte Alarmbereitschaft mit entzündlichen Prozessen (Sensibilisierung)
· Schwere Schädigung bis hin zu vollständigen Lebensunfähigkeit ohne besonderen Schutz(Isolation)
sind viele Ärzte mit einer Diagnose überfordert. Patienten riskieren daher eine Einstufung als Hypochonder und landen oftmals in der Psychiatrie.
Ein Schadstoff (z.b. Quecksilber) kann sich über Jahre hinweg im Organismus angereichert haben und wirkt dort noch sehr lange weiter. Bei MCS kommt noch hinzu, dass der ursprüngliche Initiator (z.b. Amalgam), zu einer Sensibilisierung gegenüber andere Substanzen geführt haben kann, die auch dann noch weiter wirkt, wenn der Initiator (z.b. Amalgam) schon längst entfernt worden ist.
Während etliche Allergene eindeutig als Schadstoffe einzustufen sind, können Folgereaktionen Substanzen betreffen, die nicht als solche erkannt werden. Eine PCP-Überbelastung mag zu einer Erdbeerallergie geführt haben. Dass man Erdbeeren schließlich meidet und für die Symptome verantwortlich macht, ist verständlich, das PCP ist jedoch der Initiator gewesen.
Ob der MCS-Patient über mehr oder weniger lange Zeit einem oder mehreren (toxischen) Substanzen ausgesetzt war oder die Initialisierung durch einen anderen Stressor erfolgte, ist möglicherweise von untergeordneter Bedeutung. In jedem Fall kann man von einer zu langen Periode des oxidativen Stresses ausgehen. Dies führte zu einer völligen Erschöpfung des Immunsystems und kann im Endstadium mit einem AIDS-Erkrankten verglichen werden.
Erfolgreiche Therapien können u.a. sein:
·Saunagänge, Miller-Therapie, Infusionstherapie mit Entgiftungsfördernden Substanzen, Sauerstofftherapie, Basische Bäder, Klimawechsel, Physikalische Therapie, Ernährungsumstellung auf Biokost, Expositionsvermeidung (z.b Umstellung auf duftneutrale Putz-und Waschmittel), Entgiftungen, Zahnsanierung, Sanierung der Wohnumgebung/Arbeitsplatzes, Gabe von hochdosierten Antioxidantien (Vorhergehende Testung wird empfohlen)
Eine Front an Möglichkeiten MCS ursächlich in den Griff zu bekommen, besteht darin, das Oxidationspotential durch Erhöhung der Konzentration von Antioxidantien im Körper zu stabilisieren. Symptome lassen sich durchaus minimieren. (oder gar völlig beseitigen)
Dies kann in mehreren Schritten geschehen:
Erforderlich/hilfreich sein können Substanzen/Antioxidantien wie z.b:
Hochdosierte Basisnährstoffe, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Magnesium/Calcium, Vitamin C, Proanthocyanidine, (N-Acetyl-)Cystein, Brennnesselextrakt, Pantothensäure, Q 10/ Carnitin/ Alpha-Liponsäure (aufgrund vermehrter Hinweise auf mitochondriale Erschöpfungszustände bei MCS), Hericium erinaceus, Polyporus umbellatus, Ganoderma lucidum, Cordyceps militaris, Ginseng, NADH, Glutamin, Adapton, Folsäure, Süssholz, Tyrosin, Methionin, EM-X, Gerstengras, Vitam E, B-Komplex.
Angel
 

Vorschlag für: MCS-DEFINITION ZW. AUFKLÄRUNG

Beitragvon Lucca » Samstag 17. Dezember 2005, 22:33

Hallo Angel,

die Definition ist zu lang.
Das ist schon eine Ausführung über die Krankheit.
Eine Definition soll dazu dienen, die Erkrankung zu diagnostizieren.
Je länger sie ist, desto komplizierter wird es für den normalen Arzt,
der mit MCS noch nichts am Hut hat.

Bisher ist die Definition von Nethercott / American Consensus, die
Definition, mit der es sich arbeiten läßt. Es gibt einige Studien, die diese
Definition für ihre Untersuchungen an Chemikaliensensiblen einsetzten und zwar mit Erfolg. Die Studien sind zum Teil hier im Forum unter MCS Studien in Kurzfassung nachzulesen. Die American Consensus Definition ebenfalls.

Viele Grüße
Lucca
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Beitragvon Angel » Sonntag 18. Dezember 2005, 04:46

Hallo Lucca,

danke, für Dein Feedback.
Diese Beschreibung von MCS dient als Beispiel für eine Veröffentlichung.
Es muss individuell an den Empfänger angepasst werden und soll bestehende Definitionen nicht ersetzen.

Lieben Gruss

Angel
Angel
 

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Beitragvon Emma » Sonntag 18. Dezember 2005, 15:48

Hallo liebe Angel
Das ist sehr lang vielen dank für deine enorme Mühe! Kann ich mir ausdrucken danke sehr
Emma
 

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Beitragvon Lucca » Sonntag 18. Dezember 2005, 17:19

Hallo Angel,

ok, hab verstanden.
Für Veröffentlichungen als Baustein ist es gut geeignet.

Liebe Grüße
Lucca
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Beitragvon Angel » Montag 19. Dezember 2005, 15:35

Hallo Lucca,

Merci.

LG Angel
Angel
 

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Beitragvon jeansgirl » Montag 19. Dezember 2005, 19:41

wäre es nicht sinnvoller wie auch safer world empfiehlt
nicht mehr von MCS zu sprechen sondern Chemikalienintoleranz
ich gebe ihr da Recht???
jeansgirl
 

Vorschlag für: MCS-DEFINITION ZW. AUFKLÄRUNG

Beitragvon Angel » Dienstag 20. Dezember 2005, 12:19

Hallo jeansgirl,

ich denke, daas ist jedem überlassen wie er mag. Ich orirentiere mich lieber an den Ärzten und Wissenschaftlern.(Die MCS anerkennen)Der Begriff MCS hat sich nun einmal leider eingebürgert.Chemikalien Sensibilität, -Intoleranz, ...Man findet im Positiven wie im NEGATIVEN Erklärungen von MCS.Das Schlussgutachten vom RKI sollte niemanden abschrecken.Orientieren wir uns doch einfach an den qualifizierten Medizinern weltweit.Es gibt genug fundierte Kenntnisse über MCS. MCS lässt sich objektivieren. Also, was soll das dann?Was sollten wir befürchten?----AUFKLÄRUNG ist angesagt.

Lieben Gruss
Angel
Angel
 


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