MCS
Bei der MCS, der Multiple Chemical Sensitivity bzw. der Multiplen Chemikalien Sensibilität, handelt es sich um eine erworbene, sehr schwere Erkrankung, die nur mit wenig bekannten Krankheiten verglichen werden kann. (Erklärung v.Robert-Koch-Institut 2003)
Häufigkeit: 15-30 % der deutschen Bevölkerung haben leichte bis mittelschwere Symptome. (Entspricht 56 Mio. Betroffene in USA und 12 Mio. in Deutschland /NCR-USA)
Laut US-Studien, haben 4-6% der Bevölkerung schwere Symptome (Vergleichbar mit Europa)
MCS zählt zu der Gruppe der Umweltkrankheiten. Ebenso ordnet man dieser Gruppe auch Chronisches Müdigkeit Syndrom/CFS(nach CDC/WHO)(Teil der TE ab 3. Stufe) , SBS (WHO1982) Allergien, Sick-Building-Syndrom, Fibromyalgie, z.T. ADS& ADHS, Toxische Enzephalophatie/TE, Neurodermitis, Reaktive Depressionen u.v.m., zu.
MCS wird in den Kreis der Systemischen Entzündungen (Entzündungssyndrome) eingegliedert. Inflammatorische Prozesse führen zur Beschleunigung des Stoffwechsels, zur unzureichenden Energieversorgung und zur Freisetzung von starken Oxidantien (ROS) wie Peroxyd und Superoxid. Man spricht auch von einem toxisch induzierten Toleranzverlust gegenüber verschiedenster Noxen. Es ist eine chronische und nicht heilbare Krankheit deren Symptome triggerabhängig in mehreren Organen auftreten.
In der internationalen Statistik der WHO (ICD-10) ist MCS eine schwere Verletzung durch Vergiftung.
Die Symptomauslösefaktoren können zu irreversiblen Zellschädigungen, die unterschiedlich schwer ausgeprägt sind, führen. Sie reichen von Befindlichkeitsstörungen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen:
Sehstörungen, Bewusstlosigkeit, Schluckbeschwerden, Vermehrte Infekte der Nasennebenhöhlen, Schwindel, Periphere Neuropathien, Schleimhautreizungen, ZNS-Störungen, Konzentrationsstörungen, Taubheitsgefühle, Ausschlag, Müdigkeit trotz ausreichender Nachtruhe, unerklärliches Über- oder Untergewicht, Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln, Überempfindlichkeiten, schnell wechselndes Gewicht, intermittierende Schwellungen am Körper, Suchtsymptome, Hyperaktivität, Kollaps, Lichtempfindlichkeit, Verstopfung, Durchfall, Erbrechen, Gereizte Augen, Blähungen, Gelenkschmerzen, Gefäßentzündungen, Mitochondrienentzündung, Kollagenosen, Kopfschmerzen, Hitzegefühl im Kopf u.v.a.m.
Andere Krankheiten oder Allergien stellen keine Ausschlussdiagnose für MCS dar.
Bekannte Belastungs- und Auslösefaktoren, die durchaus in Wechselwirkung treten, sind:
· Chemisch-organische-Substanzen: Formaldehyd, PCP, PCB, Lindan, Pyrethroide, Dioxine, DDT, Chlor, Benzole, u.a.
· Schwermetalle: Quecksilber, Kupfer, Silber, Zinn, Palladium, Gold, Blei, u.a.
· Pilze, Viren, Bakterien: Candida albicans, Schimmelpilze, Eppstein Barr, u.a.
· Elektrizität: Elektrische Felder, Magnetische Felder, Elektromagnetische Felder
· Allergene: Blütenpollen, Nahrungsmittel- und Zusatzstoffe, Medikamente, Textilien, Kosmetika. Schmuck, Hausstaubmilben, u.a
Als typische Auslöser für Chemikaliensensibilität nennt das Canadian Health Network/Teil des Ministerium für Gesundheit die Inhaltsstoffe von:
Farben, Teppichböden, Plastik, Parfüm, Pflanzen, Rauch, Weichspüler, Waschmittel, Konservierungsstoffe, Preßspan , Reinigungsmittel, Toilettenpapier, Treibstoffe(Benzin, Diesel, Heizöl)
Die Diagnostik und Therapiemöglichkeiten unterstehen bisher dem Fachbereich der Umweltmediziner, Allergologen, Toxikologen, Ortholmolekularmedizinern, Ehrnährungswissenschaftlern, Ganzheitsmedizinischen Zahnärzte, Homöphaten und Dermatologen.
Niedergelassenen Ärzten fehlt meist die ausreichende Kenntnis um zielorientiert zu verfahren.
Es gibt klare Erkenntnisse, dass all diese Erkrankungen die gleiche Ursache haben könnten, nämlich eine Erschöpfung der Mitochondrien.
Kausalzusammenhänge lassen sich labordiagnostisch herbeiführen. Als Indikatoren gelten die Werte an:
· Homocystein , Malondialdehyd, C-reaktives Protein, Gluthation, Oxidationspotential / Superoxidismutase, Methionin, Kreatinin,Taurin, Sulfat
Für die Differentialdiagnostik greift man auf so genannte Fallkriterien zurück:
· Initiale Symptome im Zusammenhang mit einer belegbaren Expositionssituation (jedoch ggf. auch einschleichender Beginn)
· Die Symptome werden bei der gleichen Person durch unterschiedliche chemische Stoffe bei sehr geringen Konzentrationen (auf die andere Personen im Allgemeinen nicht mit Gesundheitsbeschwerden reagieren) ausgelöst
· Die Symptome stehen mit der Exposition in erkennbarem Zusammenhang. (Symptome durch Exposition reproduzierbar; Besserung bei Expositionskarenz)
· Die Symptomatik umfasst zahlreiche Organsysteme
· MCS liegt vor, wenn eine erhöhte, übermäßige oder ungewöhnliche Reaktion auf Schadstoffe, auftritt. Die Substanzen müssen nicht chemisch miteinander verwandt sein. MCS untersteht keinem Dosis-Wirkung-Prinzip. Allerdings verschwinden die Symptome nicht vollständig, wenn die Belastung nicht mehr gegeben ist. Die „Sensitivität“ kann sich jederzeit auf andere Stoffe ausdehnen. Die Betroffenen zeigen erhöhte Reaktion auf Stoffe im Vergleich zu anderen Personen.
Obwohl MCS u. a. durch die Bestimmung des Immunstatus objektiviert und in ihrem Verlauf eingestuft werden kann und sich ganz klar drei Phasen unterscheiden lassen (REA 1992, bei ASHFORD & MILLER 1998),
· Erhöhte Alarmbereitschaft ohne Beschwerden (Latenzphase)
· Erhöhte Alarmbereitschaft mit entzündlichen Prozessen (Sensibilisierung)
· Schwere Schädigung bis hin zu vollständigen Lebensunfähigkeit ohne besonderen Schutz(Isolation)
sind viele Ärzte mit einer Diagnose überfordert. Patienten riskieren daher eine Einstufung als Hypochonder und landen oftmals in der Psychiatrie.
Ein Schadstoff (z.b. Quecksilber) kann sich über Jahre hinweg im Organismus angereichert haben und wirkt dort noch sehr lange weiter. Bei MCS kommt noch hinzu, dass der ursprüngliche Initiator (z.b. Amalgam), zu einer Sensibilisierung gegenüber andere Substanzen geführt haben kann, die auch dann noch weiter wirkt, wenn der Initiator (z.b. Amalgam) schon längst entfernt worden ist.
Während etliche Allergene eindeutig als Schadstoffe einzustufen sind, können Folgereaktionen Substanzen betreffen, die nicht als solche erkannt werden. Eine PCP-Überbelastung mag zu einer Erdbeerallergie geführt haben. Dass man Erdbeeren schließlich meidet und für die Symptome verantwortlich macht, ist verständlich, das PCP ist jedoch der Initiator gewesen.
Ob der MCS-Patient über mehr oder weniger lange Zeit einem oder mehreren (toxischen) Substanzen ausgesetzt war oder die Initialisierung durch einen anderen Stressor erfolgte, ist möglicherweise von untergeordneter Bedeutung. In jedem Fall kann man von einer zu langen Periode des oxidativen Stresses ausgehen. Dies führte zu einer völligen Erschöpfung des Immunsystems und kann im Endstadium mit einem AIDS-Erkrankten verglichen werden.
Erfolgreiche Therapien können u.a. sein:
·Saunagänge, Miller-Therapie, Infusionstherapie mit Entgiftungsfördernden Substanzen, Sauerstofftherapie, Basische Bäder, Klimawechsel, Physikalische Therapie, Ernährungsumstellung auf Biokost, Expositionsvermeidung (z.b Umstellung auf duftneutrale Putz-und Waschmittel), Entgiftungen, Zahnsanierung, Sanierung der Wohnumgebung/Arbeitsplatzes, Gabe von hochdosierten Antioxidantien (Vorhergehende Testung wird empfohlen)
Eine Front an Möglichkeiten MCS ursächlich in den Griff zu bekommen, besteht darin, das Oxidationspotential durch Erhöhung der Konzentration von Antioxidantien im Körper zu stabilisieren. Symptome lassen sich durchaus minimieren. (oder gar völlig beseitigen)
Dies kann in mehreren Schritten geschehen:
Erforderlich/hilfreich sein können Substanzen/Antioxidantien wie z.b:
Hochdosierte Basisnährstoffe, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Magnesium/Calcium, Vitamin C, Proanthocyanidine, (N-Acetyl-)Cystein, Brennnesselextrakt, Pantothensäure, Q 10/ Carnitin/ Alpha-Liponsäure (aufgrund vermehrter Hinweise auf mitochondriale Erschöpfungszustände bei MCS), Hericium erinaceus, Polyporus umbellatus, Ganoderma lucidum, Cordyceps militaris, Ginseng, NADH, Glutamin, Adapton, Folsäure, Süssholz, Tyrosin, Methionin, EM-X, Gerstengras, Vitam E, B-Komplex.