Datenschützer lesen RFID-Chips in Kleidung aus
Protest gegen Schnüffel-Etiketten: Der Datenschutz-Verein FoeBud hat RFID-Chips ausgelesen, die in Kleidung von Kunden eines Gerry-Weber-Geschäfts versteckt waren...
...Wer Kleidung der Modefirma Gerry Weber kauft, bekommt gleich noch eine Spionagewanze in Form eines RFID-Chips dazu. Dieser verbirgt sich im Pflege-Etikett, enthält eine eindeutige Produkt- und Seriennummer – und kann überall auf eine Entfernung von mehreren Metern ausgelesen werden. RFID steht für Radio Frequency Identification. Theoretisch ließen sich damit Bewegungsprofile von Gerry-Weber-Kunden erstellen. Der Datenschutzverein FoeBud (Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs) hat dies vor einem Kaufhaus in Bielefeld demonstriert...
..Peuterey hatte im vergangenen Jahr vom FoeBud für diese Praxis einen BigBrother-Award verliehen bekommen. Die Datenschützer kritisierten dabei auch, dass der Chip unter einem Aufnäher platziert wurde, auf dem "Don't remove this label" steht – "Diesen Aufnäher nicht entfernen". Das sei ein massiver Eingriff in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung der Kunden. Denn wenn jemand nicht weiß, dass seine Kleidung erstens mit Funketiketten ausgestattet ist und zweitens von Geräten ausgelesen werden kann, die in Fußböden oder Türrahmen versteckt sein können, dann weiß er nicht, wann welche Daten zu welchem Zweck über ihn erhoben und verarbeitet werden...
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2012-01/foebud-rfid-gerry-weber