Erfahrungsbericht: Mit dem PDA ins Internet

Erfahrungsbericht: Mit dem PDA ins Internet

Beitragvon ruediger-gast » Donnerstag 29. Juni 2006, 10:58

Hallo,

hier mal wieder ein Bericht aus meinem Forschungslabor.

Kurzfassung: - Nicht billig, - kleiner Bildschirm, - tippen umständlich, + endlich am Internet, ++ PC kann per Remote Desktop bedient werden, + lange Laufzeit von bis zu 6 h.

Langfassung:

Ohne Internet ist man heutzutage ja aufgeschmissen, deshalb habe ich mich vor einigen Monaten entschlossen, einen kleinen PDA zu kaufen.

Nach einiger Recherche entschied ich mich für den HP rx1950, Alternativen waren der hp hx4700 und das Internet Tablet von Nokia. Beide haben einen deutlich größeren Bildschirm, sind aber auch deutlich teuerer (Preise: rx1950 199.-, hx4700 399.-, und Internet Tablet 299.- bei ebay, Stand 11.6.06).

Arbeiten konnte ich an dem PDA erst, nachdem er vollständig mit Aluband versiegelt war. Nichmal den Schacht für die Speicherkarte konnte ich offen lassen. Wlan wird zwar durch das Aluband stark gestört, aber es reicht locker zum schnellen Surfen. Prinzipiell kann man auch über Kabel ins Netz, zum einen per USB und ActiveSync, zum anderen über eine spezielle Netzwerkarte, die man in den Schacht der SD-Speicherkarte stecken kann. Beides habe ich aber nicht ausprobiert.

Auf die technischen Details gehe ich nicht ein, um mir Tipparbeit zu sparen (tippe am PDA), sondern beschreibe nur was man damit machen kann.

Als Betriebssystem ist Pocket PC 2005 installiert, enthalten sind Pocketversionen der gängigen Officeprogrammen (Word, Exel, PPT, Outlook, Kalender, ...) und natürlich der Internet Explorer.

Die Officeprogramme sollen angeblich mit den PC-Versionen kompatibel sein, was aber laut CT-Testbericht nicht stimmt.

Der Internet-Explorer stellt Seiten zwar gut dar, es kann aber immer nur eine Seite geöffnet sein, was sehr nervig ist. Ich habe dann einige Browser ausprobiert und bin schließlich beim Opera-Browser geblieben, dessen Testversion ich mir alle 30 Tage installiere. Mit diesem Browser kann man auch mehrere Seiten gleichzeitig öffnen.

Es gibt drei Anzeigevarianten: Desktop, "Fit-to-Screen" und "Eine Spalte". Bei der Desktop-Variante wird die Seite nicht komprimiert, so dass man immer nur einen Ausschnitt sieht und auch horizontal viel scrollen muss. Bei den anderen Varianten wird die Darstellung so umorganisiert, dass man möglichst wenig horizontal scrollen muss, dafür sind dann viele Bilder stark verkleinert. Die meisten
Seiten lassen sich mit einer der drei Varianten gut betrachten.

Flash und Java funktionieren allerdings nicht. Javascript dagegen funktioniert sehr gut, nur echte Web 2.0 Seiten wie googlemaps funktionieren nicht. Überraschenderweise geht googlemail, wobei ich allerdings immer mit der Basic-HTML Ansicht arbeite.

Auch mein Homebanking funktioniert, da meine Bank eine Webschnittstelle ohne Java hat.

PDF-Viewer ist leider keiner dabei, bald soll Adobe aber eine Version des Acrobat Reader für PPC 2005 herausgeben.

Erstaunlicherweise ist es aber tatsächlich möglich mit dem kleinen PDA einen Windows XP Rechner per Remote Desktop fernzusteuern. Auf dem PDA wird dann zwar immer nur ein kleiner Ausschnitt des Desktops angezeigt, aber ich konnte damit trotzdem googlemaps auf dem PC aufrufen und mir mal die Umgebung einer potentiellen Wohnung anschauen! Auch wenn man mal drucken will, so ist das natürlich auch möglich. Dauert zwar alles lange wg. der umständlichen Bedienung, aber es geht!

Wer also an seinen PC nicht ran kann, kann ihn so wieder bis zu einem gewissen Grad benutzbar machen.

Insgesamt ist das Ding für mich echt Gold wert. Ich fühle mich wieder "in" der Welt und nicht mehr so ausgeschlossen und vor allem ist die Möglichkeit im Internet zu recherchieren einfach klasse.

Eigentlich war geplant, dass ich mit dem PDA schließlich eine verträgliche Computerausrüstung finde, um wieder arbeiten zu können (bin Programmierer und habe sowieso schon seit Jahren von zuhause aus gearbeitet). So wollte ich auch die Investition in den PDA wieder reinholen. Die Träume haben sich aber inzwischen zerschlagen, da einfach mein Leistungsfähigkeit zu schlecht geworden ist.

Trotzdem werde ich in den nächsten Wochen noch weitere Berichte posten zu anderer Hardware, die ich getestet habe. Darunter das Panasonic Toughbook CF-27 (war für mich nicht ok, da es als militärisches Notebook wohl viel Flammschutzmittel enthielt; es hat so starke Symptome ausgelöst, dass ich nicht mal versucht habe es abzudichten, das Ding war mir einfach zu gefährlich) und das Simpad SL4, das ich gerade noch teste.

Viele Grüße, Rüdiger
ruediger-gast
 

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